P.S.
Dieses Symbol der beiden sich berührenden Fingerspitzen, oder der eigenen, die eine Aktion auslösen, steht in einem Zusammenhang mit der inzwischen über Jahrzehnte ’gereiften’ Idee von "Information At Your Fingertips". Gewiss, heute mag die Tastatur, das Keyboard, mehr und mehr durch die Glasscheibe abgelöst worden sein, hinter der sich Druck-sensible Icons und Symbole aller Art herumschieben und aktivieren lassen. Dennoch ist und bleibt die Fingerspitze die entscheidende Schnittstelle zwischen der eigenen Aktion und der daraus resultierenden Interaktion.
Wenn Timotheus Höttges gestern in seiner Keynote davon redete, dass in fünf, spätestens zehn Jahren niemand mehr eine App nutzen, sondern sein Begehr direkt und ’fern’mündlich seinem mobilen Telefon übermitteln werde, dann ist der entscheidende Punkt nicht das Ende der Apps, sondern die Ablösung ihrer Bedienung - nicht nur durch die Geste(n), sondern durch das Wort.
Womit wir, Sorry Folks, wieder in die Nähe des ’Göttlichen’ kommen, das uns hier in der Anmutung einer sogenannten ’Künstlichen Intelligenz’ nahegebracht wird. Am Anfang war "das Wort". Und mit dem Beginn der Zeit war es an der Zeit, dass das Wort zu sprechen begann (Ein Phänomen, so simpel wie grundsätzlich, dass es vor einigen Tagen zunächst nur in diesem Zwölfzeiler Jeden Tag... festgehalten werden konnte). Und bereits damit einen Zeit-Raum definierte, den wir heute als Erden’Bürger’ erleben.
Total abgefahren, das Ganze? Vielleicht. Und doch eine erste Annäherung an jenes Phänomen, dass dieses über die Jahrhunderte hinweg ’wahr’genommene Bild von der Er-Schöpfung des Menschen - genaugenommen, eines schon lebend wirkenden weissen Mannes - heute immer noch Eindruck auf uns macht. Und nur noch ausschnittsweise in der ikonischen Dichte zweier sich fast berührenden Fingerspitzen zur Darstellung kommt. Wieder und immer wieder.
Wir spielen hier nochmals den Beginn eines Vortrages von Bill Gates auf der Comdex anno 1995 ein ...
... in deren weiteren Verlauf er eine Vision aus der Stadt Seatle in dem - damals noch zukünftigen - Jahr 2005 inszeniert:
Wer wissen will, wie diese Multi-Media-Show weitergeht, hier die Links zur Partition 03, Partition 04, Partition 05, Partition 06 und Partition 07.
In diesem Vortrag - anno 1995 - sind Sätze zu hören wie:
Now speach won’t totally replace the keyboard [...] but we will have different ways of pointing,...
Als Gegenstück dazu die Erläuterung des Frescos "Die Erschaffung Adams" von Michelangelo Buonarroti im Allgemeinen ...
... und der hier zitierten Geste im Besonderen. Ein langer Beitrag, von dem wir hier ’nur’ das entscheidende Ende einspielen:
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Die Kernthese: in diesem Bild wird Adam nicht erschaffen. Er ist bereits lebendig. Aber er wird kurz nach dem hier dargestellten Moment durch die Berührung der Fingerspitze mit "dem Anteil des Göttlichen" bereichert, erweitert, beseelt, ... wie auch immer diese ’Vergöttlichung" (nicht Vergötterung - sic) des Menschen in Worte gefasst werden mag.
Dass eben diese ikonografische Metapher, ihre ’Wiedergeburt’ bei der Darstellung der Begegnung des Menschen mit der ’künstlichen Intelligenz’ erneut in Szene gesetzt wird, lässt sehr viel tiefer blicken, als wir dieses normalerweise tun, hier aber tun sollten... auch wenn dieser Beitrag nur ein allererster Aufschlag ist. Und noch nicht der Matchball in einem Spiel, das schon begonnen hatte, bevor die Regeln dafür geschrieben - und die Schiedrichter nomminiert - worden wären.
WS.