Interferences: Live
Sound-Performance mit Fokus auf den Störungen zwischen der Geschichte des Radios und des Kolonialismus – in englischer Sprache, kostenfrei, nur nach Anmeldung unter www.mfk-berlin.de/interferences
18.30 Uhr (Einlass 18 Uhr)
Wie hat das letzte Jahrhundert des Radiohörens unser Gehör auf bestimmte ästhetische und emotionale Hörgewohnheiten eingestellt? Dieser Frage geht der Künstler meLê yamomo in seiner Sound-Performance Interferences: Live am 15. September 2021, 18.30 Uhr (Einlass 18 Uhr), im Museum für Kommunikation Berlin nach. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt, die Teilnahme ist kostenfrei und nur nach Anmeldung unter www.mfk-berlin.de/interferences möglich.
Mit Hilfe historischer Radioaufnahmen aus Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien und Asien verquickt meLê yamomo Audiointerviews, elektronische Musik und eine Live-Performance des Trompeters Thijs van den Geest zu einer Vertonung einer endlosen Schleife kolonialen Scheiterns. Seine These: Indem wir technische, kulturelle und psychologische Störungen entfernen, versuchen wir eine “ungebrochene” – störungsfreie – Übertragung sicherzustellen. Weniger Rauschen durch bessere Technik – und gleichzeitig ein Übertönen der indigenen Bevölkerung durch Programmgestaltung nach westeuropäischen Standards? Ist das die Kolonialisierung des Hörens?
Die Arbeit basiert auf dem Hörstück Interferenzen, das von Deutschlandfunk Kultur im Rahmen des Schwerpunkts “100 Jahre Radio” 2020 in Auftrag gegeben wurde. Die Veranstaltung im Museum für Kommunikation Berlin ist Teil des Veranstaltungsprogramms zur Ausstellung „ON AIR. 100 Jahre Radio“, in der das Museum noch bis zum 24. Oktober 2021 Erfolge, Brüche und Zukünfte des ersten elektronischen Massenmediums der Welt beleuchtet.