Diese Zeit der ungeheuerlichen Qualen und schier unsagbar erscheinenden Ungeheuerlichkeiten geht auch in diesem Jahr nicht spurlos an den Programmverantwortlichen im Rundfunk vorbei. Hier als pars pro toto:
Das 3sat-Programm zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust [...]
von Montag, 25., bis Mittwoch, 27. Januar 2021, zeigt 3sat im Rahmen seines Programms anlässlich des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocaust die beiden Dokumentarfilme „The Euphoria of Being – Vom Glück, zu leben“ und „Shattered – Reise in eine stille Vergangenheit“ (Erstausstrahlung) sowie zwei weitere Dokumentationen und den Fernsehfilm „Der letzte Mentsch“.
Für seinen Dokumentarfilm „Shattered – Reise in eine stille Vergangenheit“ (Österreich 2016) am Dienstag, 26. Januar 2021, 23.00 Uhr, eine Erstausstrahlung, erzählt Filmemacher Walter Wehmeyer anhand der Familiengeschichte der beiden Schwestern Britta und Marianne Pars pro Toto die Geschichte der Deprivation, Verfolgung, Vertreibung und Ermordung der deutschen und europäischen Juden. Britta und Marianne wuchsen in Aachen auf. Im Alter von neun und zwölf Jahren mussten die beiden jüdischen Kinder 1937 mit ihren Eltern vor den Nazis fliehen und nach Amerika auswandern. Als Filmemacher interessierte Wehmeyer ihr Schicksal, denn ihr Vater Curt Lion hatte Wehmeyers Großvater in Aachen kennengelernt und ihm sein Bekleidungsgeschäft kurz vor der Flucht übertragen. Gemeinsam mit den beiden Frauen recherchiert Walter Wehmeyer in Briefen, Fotoalben und Archiven, besucht das bis heute bestehende Geschäft und begibt sich auf die Spur weiterer Familienmitglieder, denen die Flucht vor den Nationalsozialisten nicht mehr gelungen war. Hat die geflohene Familie jemals eine Entschädigung erhalten? Konnten die beiden Geschäftsleute die alles kontrollierenden Nazibehörden, die „Arisierung“ und „Reichsfluchtsteuer“ umgehen?
Den Video-Stream und Fotos zum Dokumentarfilm „Shattered – Reise in eine stille Vergangenheit“ sowie das ausführliche Programm finden Sie im 3sat-Pressetreff.
Das gesamte Programm in der Übersicht:
Montag, 25. Januar, 22.25 Uhr
The Euphoria of Being – Vom Glück, zu leben
Dokumentarfilm von Réka Szabó, Ungarn 2020Dienstag, 26. Januar, 23.00 Uhr
Shattered – Reise in eine stille Vergangenheit
Dokumentarfilm von Walter Wehmeyer, Österreich 2018
ErstausstrahlungMittwoch, 27. Januar, 20.15 Uhr
Getrennt durch Stacheldraht – Jugendjahre im KZ Gusen
Dokumentation von Julia Grantner und Robert Grantner, Deutschland 2020Mittwoch, 27. Januar, um 21.00 Uhr
Vernichtet – eine Familiengeschichte aus dem Holocaust
Film von Andreas Christoph Schmidt, Deutschland 2020Mittwoch, 27. Januar, um 23.15 Uhr
Der letzte Mentsch
Fernsehfilm, Deutschland 2014
Regie: Pierre-Henry Salfati
Bereits seit dem 24. Januar 2021 hat die BBC diesen Podcast bereitgestellt: Voices from the Ghetto
Oyneg Shabbat was the contemporaneous and clandestine project to record the history, life and death of the Jewish Ghetto in Warsaw during World War II.
Am Dienstag, 26. Januar 2021, sendet radiobremen in der ARD in der Reihe: Geschichte im Ersten "Zeugen - Wie der Holocaust ins Fernsehen kam" einen Film mit und über Karl Fruchtmann: 1981: Karl Fruchtmann lässt Zeitzeugen des Holocaust zu Wort kommen
36 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs sprachen erstmals Zeitzeugen des Holocausts im deutschen Fernsehen. 60 Überlebende hatte Regisseur Karl Fruchtmann dafür interviewt. Ein Einblick in die Entstehung der dramatischen Dokumentationen.
Aber aufgepasst: in der "ARD Mediathek" unter https://www.ard.de/ ist dieser Beitrag nicht zu finden, sondern nur unter dieser Netzadresse (URL), die (nur -sic!) bis zum 25. Januar 2022 gültig ist:
https://www.ardmediathek.de/daserste/video/geschichte-im-ersten/zeugen-wie-der-holocaust-ins-fernsehen-kam/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2dlc2NoaWNodGUtaW0tZXJzdGVuL2FjMTVjMzAxLTg3NjktNDE0Zi04YjVmLWM1Yjk3OTY1Y2RhMA/
Am 28. Januar 2021 empfiehlt sich das Gespräch von Melanie Longerich mit Peter Pogany-Wnendt, Psychotherapeut:
Erinnerung an den Holocaust„
Der Toten wegen musste ich jüdisch sein“
Und für ALLE:
– Viktor Ullmanns Sonate # 7, 1944 in Theresienstadt geschrieben, wenige Monate vor seiner Ermordung in Auschwitz. Von Ronen Nissan für Streicher arrangiert. Im Juli 2008 vom Kammerorchester "Spirit Of Europe" in Tel Aviv zur Aufführung gebracht:
– Lebensmelodien in der Synagoge Pestalozzistraße zum Holocaust-Gedenktag [1]