Diese Einladung zum heutigen Tag, dem 19. September 2024, schliesst an an eine Symposium, das auf den Tag genau vor zehn Jahren unter dem Titel ""Werte in der digitalen Welt"" ausgerichtet wurde - und das, bei Interesse, an dieser Stelle nochmals angehört werden kann: O-Töne & Gäste .
Dass ein 75-jähriger Geburtstag ein guter Anlass sein kann, nochmals zurückzublicken, haben Veranstaltung wie diese respektive Peter Weibel vom 28. September 2019 eindrucksvoll bewiesen [1].
Retrospektiven wie diese machen klar, dass wir als die Protagonisten und Macher im Verlauf der Entwicklungsschritte dieser (nunmehr nach-)industriellen Revolution in eine zunehmend digitale Welt ganz klar in der Verantwortung eben dieser Entwicklung stehen.
Mehr als jede andere Generation vor uns, die noch gar nicht abzusehen vermochte, welche Entwicklungen sie mit ihren Erfindungen auf den Weg bringen würde, können wir aktuell und konkret selbst erfahren, welches die Folgen und Konsequenzen eines Paradigmenwechsels sind, den wir mitzuverantworten haben.
Wir, die wir - so wie Peter - demnächst diese Erde wieder verlassen haben werden, haben nicht nur einen entscheidenden Schritt dieser nach-industriellen Revolution eingeleitet, wir haben auch die verdammte Pflicht und Schuldigkeit, zu Lebzeiten die Verantwortung dafür in die Hand zu nehmen.
Diese Verantwortung gilt für jede und jeden von uns.
Daher wird im Verlauf dieser Veranstaltung nicht so sehr das "Werk und Wirken" der eigenen Person im Vordergrund stehen, sondern es wird um Fragen und Aufgaben gehen, die über den Zeitpunkt der eigenen Lebensgeschichte hinaus von Bedeutung sein - und bleiben - werden.
Noch ist offen, wie der Tag gestaltet und verlaufen wird, aber es lassen sich schon jetzt im Vorfeld diese "topics" ausmachen:
– Ein Dialog von zwei Frauen, die mit ihrem Wirken für die Förderung der Technologie und der Kunst stehen [2]
– Ein Dialog von zwei Wissenschaftlern, die es verstanden haben, ihren Verstand zu gebrauchen, um darüber in Lehre und Forschung nachzudenken, was es auch für sie noch zu entdecken gibt.
– Ein Dialog von ’Medienmenschen’, die sich, ausgehend vom Kampf um die Press-Freiheit Mitte des 19. Jahrhunderts, um die Werte der Wahrheitsfindung in der digitalen Kommunikation Gedanken machen.
– Ein Dialog von Traumtänzern und Traumforschern über die Bedeutung unseres Unbewussten für die alltägliche Lebenspraxis.
– Eine Einlassung von Nerds, Klickworkern und Administratoren all jener Netzwelten, die wir sowohl als Befreiung als auch zugleich als eine neue Art der Gefangennahme erleben.
– Eine Präsentation von musikalischen Beispielen für die Interdependenz von Qualität und Spontaneität, von Struktur und Freiheit, von Harmonie und deren Aufhebung.
– Ein Beitrag von partikularen Darstellungen in Wort und Schrift, Bild und Bewegtbild, als Dokumente des "Hier und Jetzt" und zeitgleich als Versuche ihrer Überwindung.
– Ein Beitrag über den Humor als Ausweg, das schier Unsagbare doch noch in den Spiegel der eigenen Wahrnehmung zu rücken.
– Eine Präsentation einer neuen Print-Publikation "Beyond Digital" und des lebenszeithistorischen Netz-Projektes "Krieg und Frieden 2.0".
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Diese Liste ist noch kein Programm, sondern eine programmatische Ansammlung von Vorschlägen, die aktuell noch erweitert, verändert, korrigiert werden können: hier der FEEDBACK-LINK.
WS.