Die Einladung zum IFA 2019 Innovations Media Briefing kam rechtzeitig. Die Zusage der Akkreditierung aber erst unmittelbar vor Öffnung der Tore des bcc, Berlin Congress Centers: Dem Verfasser dieser Zeilen schon aus DDR-Zeiten als Kongresshalle am Alex wohlbekannt - und in den letzten Jahren nicht nur als Gast zahlreicher Veranstaltungen besucht, sondern auch als Keynote-Redner zum Thema: Your Future in VR bespielt bespielt [1].
Deshalb war es, anders als im Jahr 2017, heuer nicht möglich, längerfristig Interviewtermine zu verabreden. Aber bei den Vortragenden des Vormittags haben wir zumindest schon mal im Netz vorbeigeschaut und die Links in diesen Text übernommen. Und da diese Veranstaltung sich ja ausschliesslich an JournalistInnen wendet, die zur Berichterstattung eingeladen wurden, wird dann doch wohl die eine oder andere Gesprächs-Aufnahme möglich sein.
Hier zunächst einmal das Programm - das dann live vor Ort mit auskommentiert werden wird - des Vormittags en detail zur Kenntnis:
11:00 – 13:00 Uhr gfu Insights & Trends [2]
Begrüßung und Einleitung
– Judith Rakers
Journalistin und Fernsehmoderatorin
"... wir sind schon fast eine Familie..."
gfu-Studie 2019:
Geteilte Meinungen – wie KI beim Verbraucher ankommt
– Hans-Joachim Kamp [3]
gfu Aufsichtsratsvorsitzender
"... Gesichtserkennung geht auch schneller als die Passkontrolle..."
Der grösste Nutzen? In der Medizintechnik, bei der Gesichtserkennung, bei der Verkehrslenkung, in der industriellen Fertigung.
Die grösste Skepsis? Gibt es nach wie vor beim Schutz der Privatsphäre.
Summa Summarum: Die Einstellung der Bevölkerung ist zum Thema KI vorwiegend positiv - ausser beim Thema autonomes Fahren.
Semantisches TV – wie KI den Inhalt bewegter Bilder erkennt
– Dr. Matthieu Deru
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
... kommt aus Saarbrücken um zu erklären, wie KI und TV verknüpft werden können.
Sein Einstiegsthema sind die neuronalen Netze. Und kommt zur DFKI-Eigenentwicklung mit dem Namen SWOOZY. "Ein Forschungsprototyp." Die aus dem TV-Bild und -Ton generierten Daten werden mit dem semantischen Web verknüpft. Bis hin zur "Stimmungsanalyse". Mit der "Scripter"-Software können weitere Information aus dem AV-Konvolut "semantifiziert" werden.
Aus einem einzigen Pixel werden 36 – wie KI das 8k-Upscaling unterstützt
– Mike Henkelmann
Marketing Director TV & AV, Samsung Electronics GmbH
Judith fragt: "Kann [selbst] Till Schweiger in Zukunft auch die Tagesschau sprechen?". Mike hat mit den mehr als "tausend Ingenieuren" aus dem Hause eine Antwort gesucht. Seine These: Die Intelligenz des Produktes entscheidet über seinen Erfolg, nicht (mehr) die Hardware. Also müssen die immer grösser werdenden Bildschirme auch in der Bildqualität optimiert hochgerechnet werden. Gleiches gilt für den Sound. Soweit die technische Seite. Aber es gibt auch das Thema: Bedienkomfort, das mit KI noch besser gepuscht werden kann.
Also: Till wirklich als Tagesschau-Sprecher? Na ja, ein Versprechen dazu wird nicht abgegeben. Aber mit dem Thema "Jubelelektronik" sei heute Schluss. Die Zeit der grossen Sprünge sei vorbei. "Jetzt kommt es auf Nuancen an." [4]
Dynamischer Sound für Videogames – wie KI automatisch komponiert
– Valerio Velardo
Chef Melodrive [5]
40tausend Jahre zuvor... wurden Musikinstrumente entwickelt. Dann kommt ein Bild vom Moog-Synti. Und heute geht es um selbst komponierende Maschinen. Aber werden sie die Komponisten ersetzen? So wie Garri Kasparow von Deep Blue beim Schach geschlagen wurde? Nein: Aber KI wird den Prozess des Komponierens unterstützen. Dafür muss man kein EDV Profi sein. Und: Es wird noch dauern, bevor die KI so kreativ sein wird wie ein komponierenden Mensch.
Komfort und Lifestyle – wie KI Hausgeräte klüger macht
– Dr. Thomas Salditt
Leiter Digital Business Enabling, BSH GmbH
KI kann ... präziser sein, persönlichere Vorschläge machen, sie besser verstehen.
Und dann... gibt es eines jener Schau-Bilder, das das (Männer-)Herz erfreut: Die Frau schiebt den Braten in den Ofen und schaut dabei auf ihren Mann, der ein Smartphone mit einer Küchen-App in der Hand hält...
Super.. nach einem solchen Bild, das vielleicht keiner sonst so in seiner ikonografischen Bedeutung erkannt haben mag, schwindet das Interesse einer weiteren Protokollierung der nachfolgenden Aussagen, in denen erklärt wird, wie sich die Hausgeräte in Zukunft zu persönlichen Assistenten entwickeln können [6].
Maschinenethik – eine neue Disziplin
– Prof. Dr. Catrin Misselhorn
Universität Göttingen
Das Ziel sei die Entwicklung von Maschinen mit Moral. Diese müssen soweit als möglich autonom sein. Aber dürfen solche Saugroboter Marienkäfer aufsaugen - falls sie sie erkennen würden? Je komplexer sie sind, je autonomer sie re-agieren, desto wichtiger ist die Notwendigkeit, diese auch mit einer moralischen Entscheidungsfähigkeit auszustatten. Ihre These: Funktionale Moral kann programmiert werden. Damit könnten sie sogar "besser" sein als Menschen, die sich von sowas wie der "pathologischen Lust" ablenken lassen... die Grenzen liegen dort, sobald es um die Entscheidungen über Leben und Tod geht.
Schluss-These: Es geht also um die Förderung von Selbstbestimmung von Menschen!
Im Anschluss an diese Vortragsreihe gibt es eine Gesprächs- und Interviewrunde mit Catrin Misselhorn, Autorin des Buchs: „Grundfragen der Maschinenethik“, Reclam 2018, das inzwischen in der 3. Auflage vorliegt und zur Zeit auf den "3. Platz der Sachbuchbestenliste von ZEIT, ZDF und Deutschlandfunk Kultur gewählt" wurde:
Für den Nachmittag liegt - zumal auf dem Hintergrund des zum zweiten Tag Ausgeführten - der Schwerpunkt des Interesses auf diesen Präsentationen:
13:45 Uhr: Willkommen!
Jens Heithecker
Senior Vice President Messe Berlin Group,
IFA Executive Director [7]
"... als Berliner stehe ich nicht in dem Verdacht, CSU zu wählen...." es folgt eine Eloge auf Doro Bär: "... ich finde das grossartig..."
"... so wenig Neues gab es nicht..." dieses Statement der letzten Jahre ist nicht zutreffend." Denn: "Uns Deutschen steht die Innovation im Weg." Wie auch den Japanern, für die die Begriffe für Innovation immer zugleich etwas mit der Konnotation von "Revolution" zu tun habe. Japan ist das Partnerland. Sennheiser ist der Technologie-Partner. "Wir reden nicht über Technologie, sondern über das, was das für die Nutzer bedeutet."
ShowStoppers: "... eines der interessantesten Pressetools."
15:00 Uhr Power Briefing Panasonic, Raum 1
The Future of TV
Mike Bolatzky
Manager Panasonic Institute
Intro: "Das Hier und Jetzt" Fernsehen ist immer noch Platz eins der "häufigsten Freizeitbeschäftigungen". Über 45% der Haushalte in Deutschland haben mehr als einen Fernseher. Immer mehr wollen "das Kinoerlebnis" zuhause. Neue Standards garantieren eine immer höhere Qualität. Und: "TV to IP" mit "HbbTV-Operator" und "HD+". 12 Millionen TV-Geräte sind heute schon tatsächlich ans IP-Netz angeschlossen. Auch die FritzBox 6509 kann jetzt in diese Systemwelt mit eingebunden werden. "Guide oder gait nicht...." funktioniert: Alle Anwendungen werden life und ohne doppelten Boden auf der Bühne vorgeführt.
Und dann kommt die TV-Empfänger-Promo: "GZW2004. Das beste Panel, was man für Geld kaufen kann." Alle HD-Bild-Formate werden unterstüzt, incl. HLG Photo für die Lumix S1 ff.
Im Nachgang zu dieser Präsentation und der Rückinstallation aller Geräte und Dienste auf dem Stand des Ausstellers, konnte dieses Interview geführt (und noch am gleichen Tag online gestellt werden ;-):
17:00 Uhr Power Briefing Microsoft, Raum 1
Grenzenlose Teamarbeit mit Microsoft Surface Hub 2S
Andre Hansel
Senior Product Manager Surface Commercial bei Microsoft Deutschland
"Wir möchten mit Surface die Arbeitsweise verbessern." Nach dem Surface go für den privaten Nutzer soll mit dem Surface Hub 2 eher der Geschäftskunde angesprochen werden. Das Video zeigt Bildschirme mit bis zu 85 Zoll Querschnitt. Sie wirken wie die Gemälde auf einer Steel-Case-Staffelei. Sie können auch im sogenannten "Tiling" aneinandergekoppelt werden. Skype for Business oder MS-Teams bieten die Software.
EMST setzt das ServiceHub 1 für die Lehre ein.
Surface gibt es auf der IFA in der Go-, Pro-, Laptop-, Studio-Version.