Heute ab 17:30 in der URANIA in Berlin, Dr. Gudrun Schwarzer, LifeCoach, Osnabrück: Aufräumen als Neuanfang! [1]
Heute, ab 19:30 im der URANIA in Berlin, Thomas R. Hoffmann, M. A., Kunsthistoriker, Autor, Berlin: Künstler-Selbstbildnisse [2]

Welch ein Weltenwandel innerhalb nur weniger Stunden. Eben noch lernen wir von zwei Frauen, wie man erfolgreich aufräumen lernen kann - in der Wohnung und damit auch in seinem Leben. Und dann schauen wir einem Kunsthistoriker bei seinem parcours de force durch 500 Jahre mit Maler-Abbildungen über die Schulter, von den ersten Kryptoporträts - oder Cryptoportraits - bis hin zum Selbstbildnis eines Paul Klee.
Es war ein besonderes Erlebnis, ja, ein Privileg, bei beiden Vorträgen anwesend sein zu dürfen und diesen beiden - trotz und gerade wegen ihrer ganz unterschiedlichen Aussagen und Zielgruppen - beiwohnen zu können.
Hoffmann gelingt es auf überzeugende, aber in keineswegs aufdringlicher Art und Weise, ein Verständnis über "den Künstler und seine Zeit", über "Werk, Wirken und Wirkung" in uns wachzurufen, indem er es uns trotz der kurzen Zeit des augenblicklichen Verweilens erlaubt, wirklich zu-schauen zu dürfen. Und sodann seinen Einlassungen zu folgen und diese mit den eigenen Eindrücken zu einem inneren Dialog auszuspinnen. Ein Dialog, der über das im Moment des Vortrages Gesehene und Gehörte weit hinausreicht. Ein Dialog, in dem wir uns immer auch selber begegnen: im Selbstbildnis des Anderen.
Der Maler/die Malerin hält sich immer und immer wieder den Spiegel vor, um seiner/ihrer selbst ansichtig zu werden, um sich Porträt zu stehen, oder zu sitzen. Und selbst in der Zeit der so genannten "Moderne" ist es immer noch eher die Ausnahme als die Regel, dass der Mensch sich selbst aus seiner inneren Sicht heraus porträtiert. Mit geschlossenen Augen.
Dieser Vortrag und seine Bilder zeigen, welcher Meisterschaft es in jeder Epoche immer wieder bedurfte, sich der Herausforderung zu stellen, sich selbst mit den Mitteln der Malerei zur Darstellung zu bringen. Jedes dieser Bilder, die an diesem Abend zu sehen waren, waren "besser" als jedes Foto, oder "Photo", es je zu sein vermag - oder vermocht hätte. Der Wille, der Mut, sich in seinem Ab-Bild "en face" zur Darstellung zu bringen macht den Künstler zu einem gottbegnadeten Wesen, das um sein Können weiss - und um die Wirkung, die er/sie damit auslösen kann.

Heute ist der Druck auf den Kamera-Auslöser-Knopf die Aufhebung jeglicher dieser Projektionen; aus "heaven" ist "sky" geworden. Und seit der ersten Rundum-Fotografie eines "Nadar", der eigentlich Gaspard-Félix Tournachon hiess, ist die Allgegenwärtigkeit aller Sichtwinkel zugleich das Ende der Projektion des Ewigen auf das Vergängliche, das einst in dem Selbst-Portrait zugleich wieder aufgehoben werden soll(te).
In dem vorangegangenen Vortrag ging es ebenfalls um das Thema der Perfektion - als Projektion auf den Alltag, die letztendlich verhindert, innerhalb desselben sich menschenfreundlicher einrichten zu können... bis dass es gelingt, die schier unlösbare Aufgabe des Aufräumens in so kleine Schritte einzuteilen und daraus auch Ritual werden zu lassen, so dass letztendlich doch das schier Unmögliche Wirklichkeit wird. Eine neue Ordnung als Basis für eine Neuordnung.
Mit den vier Regeln / Anregungen [3] des ...
– Küchenspüle-polierens
– Hotspot-identifizierens
– 27-Teile-Wegwerfen-Boogies
– 5 Minuten Raumrettungs-Programms
... soll das Aufräumen als ein Akt der Fürsorge qualifiziert werden.
Und das zumal für jenen Typ Mensch, der als der Impuls-Begabte, aber damit auch -Gefährdete, gekennzeichnet wird: der sogenannte "LAHM", der "Leicht Ablenkbare Home Manager", der es nicht gelernt hat, einen Überblick über seine Aktionen zu behalten, sie in Zeit und Bedeutung zu begrenzen und - vor allem - sie dann auch nach einer eher kurzen Zeitspanne wieder abzuschliessen.
Und: daraus dann eine Art Ritual zu machen, das schlussendlich zum Erfolg führt.
Mehr dazu, samt einem kostenfreien Mail-Schnupper-Programm ab dem Monat Mai, findet sich auf der Webseite über Die magische Küchenspüle.