In der Ausgabe der Berliner Zeitung vom Freitag, den 22. Februar Berlin wird auf einem Foto von Paulus Ponizak der regiegende Bürgermeister Klaus Wowereit mit einem Sporttrikot - mit zur zwei Streifen - bekleidet auf einer Treppe mit einem roten Teppich gezeigt. Auf der linken Seite des Reissverschlusses sind die Buchstaben "BER" auf der rechten Seite die Buchstaben "LIN" zu lesen.
In seinem Text: "Mehr Berlin-Gefühl" beleuchtet Hartmut Augustin [1] die bisherige Diskussion um den neuen Berlin-Slogan und veröffentlicht dabei auch den angeblich noch als "streng geheim" klassifizierten [2] Spruch: "be Berlin", der er ins Deutsche als "Sei Berlin" zurückübersetzt. [3]
Während seit dem Herbst des Jahre 2007 die Berlin Tourismus Marketing GmbH (BTM) mit dem Motto "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin" mit Senatsgeld - also unserem Geld - in Höhe von 2, Millionen Euro in Europa und in den USA auftritt, sind für die in diesem Jahr ebenfalls startenden Kampagne für "be Berlin" über 10 Millionen bereitgestellt worden.
Ursprünglich, so Augustin, hätte auch das zweite neue Motto schon im vergangenen November nach einer Sitzung des Berlin Boards bekannt gegeben werden sollen, jetzt aber habe man lieber noch die Berlinale abwarten wollen, damit die Kampagne nun mehr Aufmerksamkeit bekomme. Soweit Augustin.
Haben wir da richtig gelesen: "So wurde schließlich auch noch die Berlinale abgewartet, damit die Kampagne nun mehr Aufmerksamkeit bekommt." Ist das verbürgt? Offensichtlich gilt doch nach wie vor der Satz: Berlin bleibt Berlin und nicht das inzwischen als Warenzeichen geschützte und in der Konkurrenz unterlegene aber damit nunmehr zur eigenen Verwendung freie Motto "Berlin wird BERLIN".
Nachtrag: Ein Lichtblick dagegen die Medienboard-Meldung, dass zwei neue Berlin-Filme mit Fördermitteln in die Produktion gehen:
– Die Dokumentation „24 h Berlin“ erhält 200.000 Euro Projektentwicklungsförderung. 20 Jahre nach dem Fall der Mauer sucht Berlin immer noch nach seiner Identität. „24 h Berlin“ erzählt von dieser Suche und dokumentiert einen ganzen Tag im Leben der Metropole.
Genau ein Jahr später wird die Dokumentation im rbb Fernsehen und auf ARTE in Deutschland, Frankreich und sieben anderen europäischen Ländern 24 Stunden lang gesendet. Neben dem TV-Film-Projekt sind begleitende Aktivitäten im Internet sowie Veranstaltungen geplant.
– Michael Ballhaus und Ciro Cappellari begleiten in ihrem Dokumentarfilm „Berlin“ den Alltag von zehn Menschen, die sich entschieden haben, hier zu leben und zeichnen so ein Porträt ihrer alten und neuen Heimatstadt. (Siehe dazu auch den Eintrag: Ballhaus: schnell und nicht schlampig).
Nicht nur, dass beide Produktionen das eigene Arbeitsumfeld tangieren - die erste durch ihr inter-nationales Simultan-Sende-Konzept und die zweite durch die Entscheidung Mitte der 90er Jahre aus Paris kommend wieder von Berlin aus weiterzuarbeiten - sondern auch, weil solche Filme ein Vielfaches an "empathischem impact" von dem haben können, was so eine Werbkampagne vielleicht auszulösen vermag.
WS.
Nachtrag:
Andreas Rabenstein, dpa, am Mittwoch den 12. März 2008 auf ntv.de:
"Arm und sexy" war einmal. Neues Image für Berlin.