Geschichten, die der Netzkongress erzählt

VON Dr. Wolf SiegertZUM Samstag Letzte Bearbeitung: 18. Juli 2021 um 23 Uhr 11 Minutenzum Post-Scriptum

 

Nach einem Überblick über das gesamte

Programm #zf17

sei heute und an dieser Stelle auf ein Projekt hingewiesen, das seit mehr als einem Jahr vorbereitet wurde:

Es geht um Geschichten, die der Netzkongress erzählt.

In dem Eintrag vom 30. September 2017 "Probennotate zum Zündfunk Netzkongress 2017" wird sowohl auf alle Aufzeichnungen aus dem Jahr 2016 Bezug genommen
 Zündfunk Netzkongress Tag Eins
 Zündfunk Netzkongress Tag Zwei
um sodann die für dieses Jahr ausgewählten und transkribierten Interviews vorzustellen.

Ohne Sie / Euch, das Publikum, wäre dieses Projekt heute nicht Wirklichkeit geworden: DANKE! [1].

Besetzungszettel

Nach der Präsentation um 11 Uhr werden die Beteiligten auch darüber hinaus dem Publikum als Dialogpartner zur Verfügung stehen: "of-the-record", "unter Dreien", aber ebenso gerne mit dem Mikrofon, um Ihnen/Euch, den Gästen zuzuhören, wenn es viele weitere Geschichten zu erzählen gibt.

Auf der Bank sitzend, v.r.n.l.:
© Jan-Michael Heiermann

Während der BR für den 18. Oktober 2017 den Start des Zukunftsprojektes ’Homo Digitalis’ angekündigt hat [2], ist und bleibt unser Thema die Frage nach der Nachhaltigkeit unseres Er-Lebens in einer zunehmend digitalen Welt.

Mehr dazu heute auf der Bühne ab 11 Uhr (s.t.) und danach im gesamten weiteren Verlauf des Kongressgeschehens.

WS.

Auf Anfrage wird gerne auch ein Einblick in das Skript dieser Performance gewährt.

Die Performance selbst wird zu einem späteren Zeitpunkt nochmals ausführlicher dokumentiert werden [3]. An dieser Stelle zunächst ein Mitschnitt jenes Textes, mit dem das Publikum - mit Applaus empfangen - von der Bühne aus begrüsst wurde:

Und ein Mitschnitt der "Zugabe", in der alle drei Protagonisten nochmals eine von ihren eigenen Geschichten erzählen, bzw. spielen:

Und es gibt schon einen Blog-Eintrag von Caspar Schwietering, DJS, mit dem Titel:Den Menschen ihre Geschichten zurückgeben [4]

Im Zusammenhang mit diesem Thema standen zwei weitere Veranstaltungen, in deren Folge jeweils auch ein Interview geführt wurde. Die Themen wurden dabei wiederum in einen Zusammenhang mit der zuvor zur Darstellung gebrachte Performance gebracht.

Über die Veranstaltung: Unsterblichkeit! Ja? Nein? Vielleicht? gibt es einen Text von Niklas Schenk: Aber ewig leben? Nein danke!, sowie ein Interview mit Godehard Brüntrup, das im Nachgang zu diesem Panel mit ihm geführt werden konnte.

Über die Veranstaltung: Roboter – was’n Quatsch, in der ebenfalls in einer Art von "Szenischer Lesung" den Anwesenden erzählt wurde, was man so alles in einer solchen Online-Redaktion wie der des Spiegel mitbekommt, und wie man damit umgeht. Die Präsentation hat so viel Spass gemacht und war zugleich informativ, so dass im Nachgang aus dem Team sich Angela Gruber zum folgenden Interview bereit gefunden hat:

Zum guten Schluss noch ein kleine Ansammlung von Kommentaren im Zusammenhang mit einer unserer ganz wenigen Requisiten, von denen diese nach der Performance auf der Bühne verbleibende Lampe über die eigene Veranstaltung hinaus offensichtlich zur Geltung gekommen ist:

P.S.

Unter der Überschrift DAS GROSSE F erscheint zum Ende des Kongresses ein weiterer Beitrag von Caspar Schwietering mit Bildern von Max Hofstetter, indem er seine Beobachtungen unter diesen F-words zusammengefasst hat. 1. Future, 2. Freedom, 3. Fuck, Fun, Feminism 4. "digital Funeral":
Und dort ist unter dem Foto von Max Hofstetter und der Zeile "Theater als Ort für Erinnerungen – und als Alternative zu Social Media: Publizist Wolf Siegert" gegen Ende seines Textes zu lesen:

Was aber geschieht mit unserer digitalen Kommunikation, wenn wir einmal verschwunden sind? Für den Publizisten Wolf Siegert sind Blogs und vor allem die Facebook- und Instagramprofile der Menschen die digitale Form des Tagebuchs. Eine Entwicklung, die ihn beunruhigt. Denn wenn wir Firmen wie Facebook unsere Biografie anvertrauten, müssten wir damit leben, dass diese unsere Daten weitergeben, ohne dass wir das kontrollieren können. Die Konsequenzen seien potentiell beunruhigend.

Wolf Siegert plädiert deshalb dafür, Lebensgeschichten nicht bei Facebook und Co. sondern anderswo zu erzählen. Und er fordert Journalisten, Künstler und Historiker auf dies zu tun. Auf dem Zündfunk Netzkongress zeigte er deshalb die Lebensgeschichten von einigen Teilnehmern des letztjährigen Kongresses in einer Theaterperformance.

Anmerkungen

[1Der Dank gilt darüber hinaus all jenen - in der Redaktion, beim Theater, bei Ton und Technik und dem engagierten AV-Team, das die ganze Performance mit mehreren Kameras aufgezeichnet hat. Und er geht im eigenen Umfeld an all jene, die an dieses Projekt geglaubt und bei allen Hindernissen und Zweifeln immer wieder da waren: als ermutigende Kritiker und kritisierende Ermutiger*innen.
Hier einer dieser Sätze aus einer Mail vom Mittwoch, den 4.10.2017, 17:40, mit Bezug auf die oben zitierten Probennotate, als pars pro toto:

Schmunzelnd lausche ich Deinen klugen Worte zur Nutzung des uralten Mikros…und sehe die Spuuuuule wieder sehr konkret vor mir.

Hier eine Nachricht vom Regisseur und Filmemacher Bernd Latzel:

Einschätzung zum Video „Netzkongress 2017“. Sowohl Kameraführung, als auch Schnitt und Ton haben absolut professionelles Niveau und mir gut gefallen. Alles ist dem Anlass absolut angemessen und nicht als ein Werk von Auszubildenden erkennbar. Gratulation!

[2Damit die ursprüngliche Bedeutung dieses Ausdrucks "WHAT THE FUCK!" nicht allzu schamhaft in den Hintergrund gerückt wird, ist es nachvollziehbar, dass in einem der Kapitel des ’Homo Digitalis" auch die Frage gestellt wird: "Werden wir irgendwann Sex mit Robotern besser finden als echten [...]?" und diesem Thema in der "Episode 3 - Die Zukunft der Sexualität: Sexroboter und der digitale Höhepunkt" auch ein Schwerpunkt zugeordnet wird.

Soweit so gut. Aber wir sollten nicht ausser Acht lassen, dass wir hier nicht über die Zukunft reden, sondern über die Gegenwart. Dazu sei exemplarisch verwiesen auf ein Gespräch mit "Ela Darling" im Rahmen der Digility 2016 sowie auf einen Beitrag aus der September/Oktober-Ausgabe vom FP-MAGAZINE.

[3Hier gibt es jetzt sowohl den YouTube-Link als auch den direkten Zugriff auf den Mitschnitt:

[4"Wolf Siegert will unser digitales Erbe nicht Google und Facebook überlassen. Deshalb spielt er Theater. [...]"


6043 Zeichen