Geht Ihnen ein Licht auf?

VON Dr. Wolf SiegertZUM Montag Letzte Bearbeitung: 10. Mai 2005 um 05 Uhr 51 Minuten

 

60 Jahre nach Kriegsende: die NPD zeiht nicht auf das Brandenburger Tor, Putin sonnt sich im Glanz der Geschichte der Sowietunion, das Holocoust-Mahnmal kann erstmals besichtigt werden - und überall wird "200 Jahre Schiller" gefeiert: im Einstein Jahr: too much!

An diesem Tag - an dem US-Präsident Bush zum Erstaunen des 37 Jahre jungen Georgischen Präsidenten Mikheil Saakashvili
sich mit aktivem Hüftschwung und einem exaltierten "Yeah! Yeah!" an den für ihn arrangierten Tanzdarbietungen auf der Bühne beteiligte [1], während "seine" Marines in Qaim nahe der Syrischen Grenze mit Panzer- und Luftunterstützung an die 100 Aufständische töteten [2] - haben wir in Deutschland geradezu unglaubliche sechzig Jahre Frieden erlebt, samt den "68ern" und einer friedlichen Revolution in der DDR.

Heute - an diesem so geschichtsträchtigen 9. Mai 2005 - eine scheinbar ebenso banale wie signifikante Meldung für die seitdem erfolgten Veränderungen unserer persönlichen Lebens- und Arbeitswelt, in der inzwischen fliessendes Wasser und ein funktionierendes Abwassersytem als ebenso selbstverständlich gelten wie die Heizung im Winter, der individuelle und öffentliche Nah- und Fernverkehr und ein ununterbrochen an der Steckdose bereitgestellter Strom und Kommunikationsanschluss.

Der Verbande der Elektrizitätswirtschaft, VDEW, meldet unter www.strom.de : dass der Betrieb der Geräte für den Kommunikations- und Informationsbedarf mehr als ein Prozent des gesamten Energieverbrauches aller Haushalte beanspruchen würde: das ist inzwischen schon mehr, als was bisher jährlich für die Beleuchtung der Wohnungen ausgegeben wurde.

Das bedeutet, dass heute für den Betrieb der Informations- und Kommunikations-Technik mehr Energie aufgewendet wird als für die Beleuchtung. [3]

Das sei, so der Verband, auf den gestiegenen Energieverbrauch "durch den Ausstattungsschub mit PCs und Internetanschlüssen" zurückzuführen. "Während 1998 rund 39 Prozent der deutschen Haushalte einen PC besaßen, waren es 2003 bereits über 61 Prozent". Noch eindrucksvoller sei die Zahl der Internetanschlüsse gewachsen: von 3,1 Millionen 1998 auf 18,2 Millionen 2003.

Und das alles kostet ... auch Strom.

Aus: www.wagener-net.de/ seite302.htm
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Anmerkungen

[1Siehe zum Beispiel Peter Baker von der
Washington Post

[2Siehe Bericht der New York Times

[3laut den vorgelegten Zahlen wird über die Hälfte des Energieverbrauchs in den privaten Haushalten für Heizung ausgegben, knapp ein Drittel für das Auto und je 8 % für Warmwasser und den Betrieb der Hausgeräte, wobei der von I&K-Geräten inzwischen die 1 % Marke überschritten hat: Tendenz steigend.


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