I.
Am Dienstag, den 18. Juli 2023 trifft um 14:51 diese Mail ein von KLM Deutschland "klm_germany@klm-mail.com"
mit dem Betreff: "Lassen Sie uns Nordamerika entdecken!"
Hallo Wolf Siegert,
große Städte bedeuten größere Abenteuer! Entdecken Sie pulsierende Metropolen, außergewöhnliche Natur und eine Vielfalt an Einflüssen. Darum geht es in Nordamerika. Tauchen Sie in den USA in die amerikanische Kultur ein, besuchen Sie einen Nationalpark in Kanada oder genießen Sie die wunderschönen Küsten Mexikos. Lassen Sie sich von unserem Tourguide Bailey inspirieren und begleiten Sie sie auf einer Online-Tour durch die Highlights Nordamerikas.
Mit Angebotspreisen, die kaum über 500 Euro für Hin- und Rückflug hinausgehen.
Und dann kommt es bei dem Versuch, sich im System anzumelden, zu dieser Überraschung: Weder der Eintrag der "Flying Blue" # noch der Mail-Adresse wird (noch) vom System (an-)erkannt:

So viel zum Thema Kundenbindung: Zunächst wurden alle Bonuspunkte - damit hätte man schon mehr als einmal nach LA fliegen können, und zurück - aus dem Konto gelöscht und jetzt das Konto selbst.
II,
Was tun? Wir schiessen die KLM auf den Mond und schauen uns stattdessen New York und Los Angeles in und von Berlin aus an, samt einer Finissage in der Galerie fineart berlin.
New York via Andreas Feininger
im Bröhan Museium bis zum 30. Juli 2023
– Andreas Feininger @ Bröhan Museum
.
Los Angeles via Michael Dressel
in der Galerie Fineart bis zum 20. Juli 2023 [1]
– Interview Fotograf Michael Dressel
– Aus der Flut der Momente einen besonderen herausgreifen
III.
Am Ende der Ausstellung werden wir noch einmal den Fotografen ’zu Wort’ kommen lassen. Und vorab nicht aus jenen Reden zitieren, die zur Eröffnung als auch an diesem Abend vorgetragen wurden, sondern, die "Galeristin, Malerin und Philosophin", Maria Wirth:
Schauen wir noch einmal auf die ausgestellten Bilder, finden sich in diesen immer wieder Artefakte, die das Publikum geradezu metaphorisch durch das Leben geleiten wollen, von Schaufensterpuppen bis Plakattexten, und zugleich damit vor Ort korrespondierend Menschen, die in einem ganz genau ausgesuchten Moment ihres Lebens porträtiert werden, vom Fotografen fixiert in Bildern, von denen sie selbst oft nichts wissen
und in Zusammenhängen, die wir als Publikum vor der im Schwarz-Weiss fixierten ’Rahmenhandlung’ sehen, aber nicht sie.
Es stellt sich am Ende des Rundganges heraus, dass diese hier wiedergegebene Bilderserie die einzige der ganzen Ausstellung ist und auch die Einzige, die nicht im Katalog erschienen ist, die aufzunehmen der Urheber nochmals auf Nachfrage die Genehmigung erteilt hat. Während sich alle anderen in einem Bild komprimierte ’Serien’ dadurch zu erkennen geben, dass sie Motive aus LA und Berlin in einen oft unerwartet reizvollen Dialog stellen, ist in diesem Triptychon die Konjunktion von Film und Foto zur Entfaltung gebracht.