Mitgliederversammlung

VON Dr. Wolf SiegertZUM Samstag Letzte Bearbeitung: 17. Juni 2023 um 01 Uhr 40 Minutenzum Post-Scriptum

 

Im Punkt 5 des Rundschreibens des DJV Berlin / JVBB im DJV vom 6. Juni 2023 heisst es:

Samstag – Mitgliederversammlung
Es ist angerichtet. Was nicht heißen soll, dass es nur um‘s Essen geht. Wobei natürlich auch dafür gesorgt ist.
Davor steht aber die Pflicht – und zwar zunächst für den Vorstand. Dieser wird Rechenschaft über die Arbeit des vergangenen Jahres ablegen, diesen Bericht zur Diskussion stellen und um Entlastung bitten. Es gibt einen satzungsändernden Antrag, der zu beraten ist, und dann folgt auch schon der wichtigste Tagesordnungspunkt: Neuwahl des Vorstands. Anschließend werden die anderen Anträge diskutiert und zur Abstimmung gestellt.
Es wartet also viel Arbeit auf das höchste Gremium des DJV Berlin – JVBB. Los geht’s um 09:30 Uhr im GLS Sprachenzentrum in Prenzlauer Berg, Kastanienallee 82. Die Straßenbahn M1 hält direkt vor der Tür.

Da nicht klar ist, ob diese Veranstaltung presse-öffentlich ist oder nicht, wird hier nur ein Auszug aus jenem Antrag und nur unter Nennung des eigenen Namens zitiert, an dem der Autor als Verbandsmitglied persönlich beteiligt ist:

Antrag Nr. 2
Betrifft: Öffentliche Ehrung- und Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an Paul Löbe
Antragsteller: [...] Wolf Siegert, [...]
Die Mitgliederversammlung möge beschließen, dass der DJV Berlin – JVBB in diesem Jahr (2023) eine öffentliche Ehrung- und Gedenkveranstaltung für den Gründungsvater Paul Löbe veranstaltet.
Begründung:
Paul Löbe gründete 1948 — vor 75 Jahren — im westlichen Teil Berlins den Presseverband Berlin, aus dem 1965 der Journalisten-Verband Berlin und später der DJV Berlin wurde. Die Beispiele der unten aufgeführten Jubiläen in diesem Jahr könnte dem DJV Berlin – JVBB ein Ansporn sein, mit einer öffentlichen Ehrung- und Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an Paul Löbe sich einzureihen und nach außen positiver von den anderen Landesverbänden innerhalb des DJV wahrgenommen zu werden. Mit der Einladung von öffentlichen Amtsträgern aus Politik und Wirtschaft kann so auch die bestehenden Kontakte vertieft oder neue hinzugewonnen werden.

P.S.

I.

Mit dem nachfolgenden Antrag # 9 wird das Anliegen nochmals deutlich formuliert:

Der DJV Berlin/JVBB wird seinen Gründungstag durch geeignete Aktivitäten öffentlich begehen (Veranstaltung, Medienarbeit...) .
Begründung:
Im Juli 1948 wurde der Aufruf zur Gründung eines unabhängigen Journalistenverbandes veröffentlicht, im Oktober 1948 fand die konstituierende Versammlung statt. Das Jubiläum gibt Gelegenheit, in Kollegenkreis und Öffentlichkeit deutlich zu machen, dass der DJV nicht nur Tarifverhandler, Rechts- und Steuerberater ist, sondern auch ein Verband mit Geschichte, dessen Anfänge mit Menschen wie Paul Löbe, Annedore Leber, Karl Brammer und Willy Brandt verbunden sind.

Mehr zur Geschichte des Verbandes findet sich hier:

Hier finden Sie zeitgeschichtlich interessante Berichte über DJV-Mitglieder und DJV-Gründungsmitglieder.
Über Karl Brammer - Zeuge der Anklage
Über Herta Zerna: „Mit dem Heldentum ist das so eine Sache …“
Über Erich Lezinsky: Mitbegründer des Presseverband Berlin
Über Annedore Leber: „Die Veröffentlichung einer Todesanzeige ist unzulässig.“
Über Paul Löbe: Gründungsvorsitzender des Presseverband Berlin

II.

In der Folgewoche wurde unter dem Punkt "Aktuelles" auf der Webseite des Verbandes dieser Bericht veröffentlicht:
Landesvorsitzender im Amt bestätigt

Zu dem hier angesprochenen Punkt heisst es darin:

Die Mitgliederversammlung beschloss darüber hinaus, dass der DJV Berlin – JVBB eine öffentliche Ehrung und Gedenkveranstaltung für den Gründungsvater Paul Löbe veranstaltet.

III.

Die Zahl der TeilnehmerInnen an dieser Mitgliederversammlung der wiedervereinigten Journalistenverbände Berlins machte gut und gerne gerade mal ein Prozent der eingetragenen Mitglieder aus.

Aus der "vierten Gewalt" im Staat ist eine Gruppe von Menschen geworden, deren Bedeutung auf ein Viertel davon zu sinken begonnen hat, neben ihnen stehen nicht nur seit langem die Presse- und RegierungssprecherInnen, sondern inzwischen auch die Blogger- und InfluenzerInnen und all jene, die mit Bots und KI die Szene fluten.

Der jetzt durchgesetzte Beschluss der Mitgliederversammlung trägt nicht nur das Stigma mit sich, von nur so wenigen mitgetragen worden zu sein, sondern auch, dass er viel zu spät gefasst wurde. Gerade noch rechtzeitig vor der Sommerpause - einen Zeitpunkt betreffend, der kurz danach mitten im Sommerloch liegt.

Anstatt Klinken zu putzen für unser aller Anliegen, gehen wir jetzt Gräber putzen...

CC by-sa Von OTFW, Berlin - Selbst fotografiert, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11478368

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