Am Mittwoch dieser Woche, den 28. Juli 2021 traf um 16;29 Uhr dieses Schreiben per Mail ein:
Liebe Teilnehmerin, lieber Teilnehmer am ARD-Zukunftsdialog,
Du bist eine:r von über 3.800, die sich am ARD-Zukunftsdialog aktiv beteiligt haben. Du und die anderen Teilnehmenden haben fast 15.000 Ideen und Kommentare eingebracht. Das ist der Input aus der Onlinebeteiligung, für den wir sehr dankbar sind!
Wie geht es jetzt weiter?
Wir sind nun in der Auswertungsphase. Du kannst Dir sicher vorstellen, dass die Sichtung und Systematisierung einer solchen Menge von Beiträgen eine ganze Weile in Anspruch nehmen wird, denn schließlich möchten wir uns jede einzelne Idee und jeden einzelnen Kommentar anschauen.
Im Herbst nehmen wir Eure Ideen mit in die ARD und ihre Sender. Die ARD-Kolleg:innen, die bislang noch nicht so intensiv mit dem ARD-Zukunftsdialog in Berührung gekommen sind, sollen sich mit den Ergebnissen vertraut machen und ihr Feedback dazu abgeben können.Als vorerst letzte Stufe wird es im November eine virtuelle Abschlusskonferenz geben, auf der die ARD-Zukunftsthemen von per Losverfahren ermittelten Bürger:innen und ARD-Vertreter:innen final diskutiert und gewichtet werden, so dass Ende November ein Projektreport veröffentlicht werden kann.
Was wird aus den Ideen?
Wir haben den Ehrgeiz, allen von Euch, die Ideen eingereicht haben, ein gesondertes Feedback dazu zu geben. Auch das wird aber noch etwas dauern, wofür Du hoffentlich Verständnis hast.
Wir wollen auch ganz ehrlich sagen, dass wir nicht jede einzelne der 3.800 Ideen werden aufgreifen können. Aber wir prüfen jeden einzelnen Vorschlag aus dem Zukunftsdialog. Und die ARD-Intendant:innen haben sich festgelegt: Wir werden eine Auswahl aus Euren Zukunftsthemen treffen, an denen wir arbeiten und zu denen wir konkrete Maßnahmen in Form von Zukunftsprojekten ergreifen wollen. Darüber werden wir Euch und alle anderen Interessierten ab Dezember auf ard.de fortlaufend informieren.
Auf diesem Weg noch einmal unser ganz herzliches Dankeschön, dass Du am ARD-Zukunftsdialog teilgenommen hast!
Herzliche Grüße
Dein Team ARD-Zukunftsdialog
Während dieses An-Schreiben also Glauben machen will, dass man selber etwas zur zukünftigen Programmgestaltung beigetragen habe, hatten sich die zwei Medien-Profis Daniel Bouhs und Joerg Wagner in das Rundfunk-Hochhaus der bayerischen Landes-Hauptstadt begeben und darüber am letzten Wochenende wie folgt im Medienmagazin auf Radio Eins berichtet:
Strobl & Köhr: Diskussion um ARD-Programmreform
[01:49] Zusammenfassung ARD-Programmreform | [04:38] Interview Christine Strobl und Oliver Köhr zur ARD-Programmreform, 21.07.2021 | [42:03]
Man muss nicht das ganze Gespräch mitverfolgt haben, um zu verstehen, worum es hier geht: dass das VERHALTEN der ZuschauerInnen für die Ausgestaltung der zukünftigen Senderprogrammierung einen wichtigeren Einfluss haben wird, als deren MEINUNG.
Trotz der langen Gesprächsdauer kam die eingang genannte WDR-Aktion zum Thema "Zukunftsdialog" nicht vor, weder in den Fragen, noch in den Beiträgen von Strobl und Köhr. Und es stellt sich die Frage: Gehör(t)en auch sie zu jenen oben erwähnten "ARD-Kolleg:innen, die bislang noch nicht so intensiv mit dem ARD-Zukunftsdialog in Berührung gekommen sind" ?
WS.
Siehe dazu auch den Folgebeitrag:
Zur Zukunft der ÖRA’s, der Öffentl.-Rechtl. Rundfunk-Anstalten
Siehe dazu rückblickend auch: