Der Krieg, eigentlich Der Krieg I, ist ein Gedicht von Georg Heym. Es wurde vom 4. bis 10. September 1911 verfasst und erschien nach Heyms Tod ein Jahr darauf im Band Umbra vitae.
Mit diesen Zeilen beginnt der Wikipedia-Eintag: Der Krieg (Heym). .
Illustriert wird dieser Beitrag durch ein Foto von seiner bereits aufgelassene und von Dritten erst später wiederhergestellten Grabstelle, deren Ausgestaltung sich sehr nahe an den von Georg Heym selber aufgezeichneten Wunschvorstellungen anzulehnen sich bemüht: Auf dem im Evangelischen Luisen Friedhof III am Fürstenbrunner Weg in Berlin aufgestellten Obelisk ist lediglich das Kunst-Wort KEITAI eingemeisselt.
Uns ist dieses Wort nur als KAITAI und nur im Zusammenhang mit einem Python-Programmiercode bekannt. Und als Soundcloud-Titel-Track von Kaitai The Maid.
Im deutschen Wiktionary gibt es dazu überhaupt keine Hinweis, im englischen bleibt es bei dem Hinweis, dass es sich bei "Kaitai" um die Transkription des Japanischen " かいたい " handel solle, was für " Romantization " stünde.
Einen weiteren Hinweis gibt das Bochumer Handbuch zur Ostasienforschung aus dem Jahr 1988. Dort wird auf Seite im Zusammenhang mit dem "Wannsee-Renshi-Versuch" auf einen Prozess Bezug genommen, in dem die Literatur auf ihr eigenes Verschwinden Bezug nimmt [1]. Eigentlich aber geht es um das japanische Anatomiebuch Kaitai-shinsho aus dem Jahr 1774, das letztendlich auf das deutsche Original "Anatomische Tabellen" von Johan Adam Kulmus zurückgeht (a.a.O. S 12f. Anmerkung 13).
Aber ... warum so weit abschweifen, wenn doch auf der Seite
https://www.wikiwand.com/de/Georg_Heym erklärt wird:
Heyms Grab auf dem Friedhof der Luisengemeinde am Fürstenbrunner Weg in Berlin-Charlottenburg wurde nach der 30-jährigen Ruhefrist 1942 eingeebnet. Im Januar 2009 wurde die Grabstelle (HI, 6.9/10) von privaten Gönnern neu gestaltet. Ein Kalkstein trägt die Aufschrift KEITAI, entsprechend der Inschrift, die sich Georg Heym in seinem Tagebucheintrag vom 30. Oktober 1910 wünschte: „Auf meinem Grabstein soll einmal nichts anderes stehen als KEITAI. Kein Name, nichts. KEITAI. Er schläft, er ruhet aus.“ [2]
In dem Deutschlandfunk-Beitrag von Carola Wiemers Dichter der Apokalypse. Vor 100 Jahren ertrank der Schriftsteller Georg Heym vom 16. Januar 2012 lauten die letzten Zeilen:
Am 24. Januar 1912, acht Tage nach seinem Tod, wird Heym auf dem evangelischen Friedhof der Luisengemeinde Berlin beigesetzt. Er war am 20. Januar endlich aus dem Eis geborgen worden. Den Leichnam des Freundes Ernst Balcke fand man erst Tage später. 1942, nach Ablauf der Liegefrist, wurde Heyms Grab eingeebnet. In einem Tagebucheintrag von 1910 hatte er verfügt:
„Auf meinem Grabstein soll einmal nichts anderes stehen als
KEITAI
Keine Namen, nichts. Keitai. Er schläft, er ruhet aus.“Seine Worte sind seit 2009 auf einem neuen Grabstein zu lesen.
Und in der Kiez-Zeitung "Berliner Woche" berichtet Thomas Schubert am 15. April 2014 in Führung über Friedhof: Grabsteine erzählen Geschichten
Westend. Es gibt kaum einen Toten, dessen Lebenswege Friedhofskundlerin Debora Paffen nicht nachzuzeichnen verstünde. In der Erde des Luisenkirchhofs III fanden kleine Berühmtheiten und große Unbekannte ihre letzte Ruhe. Ein Spaziergang an den Ruhestätten fast vergessener Berliner.
Auf einer Wiese, bewachsen mit Frühblühern, denen ein kühler Wind die Köpfchen schüttelt, steht ein Pfahl. Er hat dem Betrachter nur das eine zu sagen, nur einen Spruch in griechischer Sprache: "Keitai" - "Ich schlafe." Georg Heym wird nicht erwachen, nicht mehr in dieser Welt. Und er wollte, dass man an seinem Grab davon lesen wird, verfügte es im unheimlichen Vorwissen, dass er bald dahinscheiden müsse. Aus Heym wäre wohl ein glänzender Lyriker geworden, hätte er nicht im Jahre 1912 im eisigen Wasser den Kampf mit der Kälte verloren. Beim Versuch, einen Freund aus dem See mit brüchigem Eis zu fischen, musste der 24-Jährige sein Leben lassen. Was blieb, ist ein "Keitai".