Am 17. Februar 2020 treffen drei Nachrichten im Büro ein:
„Wir brauchen die nicht mehr“
DJV kritisiert Merz‘ Aussagen über Medien
Äußerungen des CDU-Politikers Merz zur Rolle von Medien haben Kritik hervorgerufen.
Der Deutsche Journalisten-Verband wandte sich in einem offenen Brief an Merz. Darin heißt es, man sei in hohem Maß irritiert über seine Aussagen zum Verhältnis von Politikern und Journalisten.
Merz, der als möglicher nächster CDU-Vorsitzender und auch Kanzlerkandidat gehandelt wird, hatte bei einer Veranstaltung in Aachen gesagt, Politiker könnten über Youtube und andere eigene Social-Media-Kanäle ihre Interessen wahrnehmen und ihre Deutungshoheit behalten. Das sei eine gute Nachricht der Digitalisierung. Über herkömmliche Medien sagte Merz wörtlich: „Wir brauchen die nicht mehr.“
Der DJV warnte in seinem offenen Brief davor, die Medien als vierte Säule des Staats aushebeln zu wollen. Der Bundesvorsitzende Überall fragte Merz, ob er Journalisten für eine überflüssig gewordene Berufsgruppe halte.
Merz: stelle Bedeutung freier Presse nicht in FrageMerz reagierte per Twitter und veröffentlichte ein Antwortschreiben auf den offenen Brief des DJV. Darin betonte Merz, er stelle die Bedeutung einer freien Presse nicht in Frage. Pressefreiheit sei eine Grundvoraussetzung einer freien Gesellschaft.
Der Bundesvorsitzende des DJV, Frank Überall, begrüßte die Klarstellung. Überall schrieb, er sei froh, dass Merz den gesellschaftlichen Wert eines freien Journalismus klar herausgestellt habe.
Mehr dazu in diesen Tweets [1]
Friedrich #Merz hält #Medien für überflüssig. Der Bundesvorsitzende des @DJVde, @ueberalltv, ist irritiert. Und das völlig zu Recht. pic.twitter.com/DFI4oSOasC
— DJV Thüringen (@DJVThueringen) February 17, 2020
Richtig ist, dass heute jeder auch über Soziale Medien Themen setzen kann. Mit dieser Feststellung wird die Bedeutung einer freien Presse nicht in Frage gestellt. Wer mich kennt, weiß, dass ich #Pressefreiheit für eine Grundvoraussetzung einer freien Gesellschaft halte. (tm) pic.twitter.com/FLpMIqQkTC
— Friedrich Merz (@_FriedrichMerz) February 17, 2020