DER BLICK NACH VORN:
Nachdem der "Call for Papers zur 29. FKTG-Fachtagung 2020" bis zum 1. Februar 2020 verlängert worden war, hier die Entscheidung am Vorabend dieses Tages doch noch - mit dem Link auf diese Seite - den Hut in den Ring der hochqualifizierten Riege von Fachleuten zu werfen. Und anzuregen, dass es not-wendig sein sollte, neben all den in Form von Vorschlägen angezeigten Fachthemen [1] auch zumindest ein Querschnittsthema anzubieten.
In dem - ausgehend von den aktuellen Voraussetzungen und Gefahren für die Zukunft öffentlich-rechtlich verfasster Medienproduktion und -distribution - die in dem Titel gestellte Frage nach dem Jahrundertzyklus’ eines Mediums, nämlich zunächst des Films und dann auch des Rundfunks, wirklich ernst genommen und zur Diskussion gestellt wird:
– ohne allzu viel historischem Ballast, aber doch mit der Aufforderung, aus der Geschichte zu lernen
– ohne eines zu hohen Grades an Technologievertiefung und doch in dem Bewusstsein, wie sehr dieses von dem "technologischen Sein" mit bestimmt wird
– ohne der Vernachlässigung der ökonomischen Zwänge und doch in der Verantwortung des Einsatzes von Medien, sowohl im internationalen Wettbewerb als auch hier in Deutschland
– ohne den Anspruch einer kompletten wissenschaftlichen Exegese und doch in der Verpflichtung gegenüber den Aufgaben, vor die Lehre und Forschung in den Hochschulen gestellt sind. Und:
– ohne allzu "besserwisserisch" daherzukommen und doch in dem Wissen um die Verantwortung, die eine Jede, ein Jeder von uns in dieser Industrie zu übernehmen bereit ist.
Vielleicht, so die Idee, ist es von Vorteil, dass die vielfältigen Erfahrungen in den unterschiedlichsten Gewerken dieser Industrie, gekoppelt mit einem weiten internationalen Beziehungscluster von Asien bis in die USA und der Würdigung als "Doyen der Digitalisierung".., dass all das gespiegelt werden kann auf dem Hintergrund einer Ausbildung und bis heute in der Lehre ausgeübten Praxis als Historiker, Kunsthistoriker und Philosoph.
Das hinter diesen Zeilen eingebundene Angebot lautet: Im Dialog mit den zumeist schon bekannten Playern in diesem Feld nochmals zu sprechen, sie nach den für sie wichtigen Querschnittsthemen zu befragen, ihre Antworten und Anregungen zu einem bunten Strauss zu flechten und diesen - angereichert durch den Dünger einer eigenen Sicht auf die zukünftigen Herausforderungen - auf dieser Tagung zu präsentieren.
Das Ganze in der Absicht, mit all diesen neuen Formen und Farben dazu beizutragen, die zum Teil alles andern als rosigen "Medien"-Perspektiven doch wieder zu einem weiteren Wachstumsschub zu verhelfen.
Um dem Ganzen einen Namen zu geben wurde dieser Arbeitstitel gewählt: 100 Jahre Film- & Medien-Wandel: Q&A [2]
WIE ES ZU DIESEM VORSCHLAG KAM:
Am 10. Dezember 2019 versendet das IRT, das Institut für Rundfunktechnik GmbH, Forschungs- und Entwicklungsinstitut von ARD, ZDF, Deutschlandradio, ORF und SRG/SSR aus München u.a. an die BR-KollegInnen ein Anschreiben, um das Interesse zu diesem Termin zu wecken und um Beteiligung zu bitten:
Sehr geehrte Mitglieder und Förderer der FKTG,
die 29. Fachtagung der FKTG, der Gesellschaft für Medientechnik, wird vom 8. bis 10. Juni 2020 in Potsdam-Babelsberg stattfinden.
Wir feiern zugleich das 100-jährige Bestehen der FKTG und ihrer Vorgängergesellschaften DKG und FTG mit einem Gala-Abend und Tutorial am 8. Juni 2020. Das Motto der Tagung lautet: 100 Jahre Medien - noch Fragen?
Das „Call for Papers“ ist on-line bei www.fktg.org. Die Vortragseinreichung ist ab sofort möglich.
Ein breites Themenspektrum von Fachvorträgen erwartet Sie während der Fachtagung.
Vielleicht möchten Sie ja selbst ein Fachthema anmelden oder einen Ihnen bekannten Fachreferenten empfehlen?
Geben Sie den link zur FKTG Seite www.fktg.org einfach weiter.
Vorstand und Geschäftsführung der FKTG freuen sich auf viele Vortragseinreichungen.
Das Programmkomitee wird bis Mitte Februar 2020 aus den eingegangenen Vorträgen ein Vortragsprogramm zusammenstellen, das ein breites Spektrum von aktuellen und zukünftigen Themen rund um die Herausforderungen der disruptiven Veränderungen unserer Branche abdecken wird.
Für Fragen und weitere Informationen stehe ich gerne zur Verfügung.
Ihr Jürgen Burghardt
GeschäftsführerFernseh- und kinotechnische Gesellschaft e.V. [3]
NEXT REALITY?
Diesem vorausgegangen war am 25. Juni 2019 ein eigener Vortrag in den Räumen des rbb in Berlin, zu dem das IRT und die ARD.ZDF-medienakademie zu der Frage "Next Reality?" eingeladen hatte:
Die Wirklichkeit als Matrix – die Matrix als Wirklichkeit
Wolf Siegert wird zum Abschluss dieses Symposiums „beyond technology & the presence“ im Spannungsfeld der Geschichte des Rundfunks die Potenz, Perspektiven und Probleme von Darstellungs-Methoden und -Möglichkeiten erörtern, in denen die Erweiterung von „Wirklichkeit“ zu neuer dreidimensionaler Darstellung von Erlebnis- und Wirkungsräumen führen soll.
Auf der Seite Next Reality? IRT et al. @rbb (II) können ein Audiomitschnitt nachgehört, sowie die auf die Leinwand projizierten (Film-)Bilder eingesehen werden.
DIE GESTALTUNG DER ZUKUNFT DES MEDIENWANDELS: NO FUTURE?
Im Verlauf des Bemühens nachzufragen, ob es inzwischen auch den vorbereiteten Videomitschnitt gibt, triff am 30. Januar 2020 diese FKT-Nachricht ein:
Gesellschafter kündigen Institut für Rundfunktechnik zum Jahresende 2020
Nach dem ZDF haben auch alle anderen Gesellschafter - ARD, ORF und SRG SSR - dem Institut für Rundfunktechnik (IRT) gekündigt. Gegenüber FKT bestätigte IRT-Sprecher Thomas Schierbaum am 30. Januar damit einen Bericht des NDR-Medienmagazins "Zapp".
Und schon treffen noch am selben Tag weitere, auch kommentierenden Hinweise im eigenen Postfach ein, wie zum Beispiel dieser:
Sehr seltsame Entscheidung.
Alle übrigen öff Rechtlichen können nicht zusammen 2,5 Mio. jährlich stemmen...
Auch wenn das damit wohl zum Abschied verurteilte IRT jetzt nicht unmittelbar im Zusammenhang mit den Belangen einer Fernseh- und Kinotechnischen Gesellschaft e.V. und deren Tradition steht, so reicht die Bedeutung einer solchen Entscheidung doch weit über den Rahmen des "Öffentlich Rechtlichen" als auch des "Rundfunks" hinaus. Sie betrifft und trifft alle, die sich mit den Zukunftsfragen in diesem Sektor beschäftigen wollen - und werden.
Und so ist es angezeigt, sich an der Petitionsplattform von Campact: WE ACT! zu beteiligen, die sich an die Gesellschafter des Instituts für Rundfunktechnik: ARD, ZDF, ORF, SRG/SRF und DRadio und fordert: Das IRT - Institut für Rundfunktechnik - muss erhalten bleiben!.
WS.