Bahn-Kunden-Dienst-Dilemma

VON Dr. Wolf SiegertZUM Dienstag Letzte Bearbeitung: 22. Januar 2020 um 11 Uhr 52 Minutenzum Post-Scriptum

 

Nein, kein "Bahn-Bashing", sondern nur Fakten, Fakten, Fakten...

 Zu Beginn des Jahres [1] kommt Post von der DB Fernverkehrs AG aus 60644 Frankfurt [2] mit Reisegutscheinen in Höhe von 10,- und 15,- Euro.

 Der Versuch diese an diesem Tag im DB-Reisezentrum in Berlin-Südkreuz einzulösen scheitert. Nicht an den langen Wartezeiten - es gibt weder einen Prio-Schalter für die 1. Klasse noch für Behinderte - sondern daran, dass erst am Schalter nach langer Wartezeit erklärt wird, dass ein Ticketkauf und die Wahrnehmung dieser Vorteile "nur im Internet" möglich sei.

Auf Nachfrage wird erklärt, dass der Verkauf am Schalter und das Angebot der Reisegutscheine von unterschiedlichen Organisationen durchgeführt werde. Und dass der "BahnBonus Service" seine Angebote nur über das Internet vermarkte, auch wenn sie diese Angebote mit der Post zusenden würde.

 Wieder im Büro wird das Bahn.Business-Konto über das Login freigeschaltet und die gesuchte Verbindung fixiert. Auf die Frage "Wie möchten Sie zahlen?" werden die VISA-Card-Daten bestätigt. Und auf die Frage "Sollen wir noch etwas berücksichtigen?" der 8 stellige Datensatz des "eCoupons" eingegeben.

Zunächst ist nicht zu erkennen, ob dieser mit "QOQ..." oder "Q0Q..." beginnt. Aber beide Versuche schlagen fehl... bis dann die Aufforderung kommt, dass man in diesem Falle den Zugang als Privatkunde nutzen solle:

 Dieses ist umso erstaunlicher, als vor Weihnachten noch Post vom Business-Kunden-Vertrieb kam, in der nochmals die vielen Argumente aufgelistet wurden, warum man bei der Auswahl der DB-Dienste doch lieber das Business-Konto nutzen solle.

Bei dem nachfolgenden Versuch, sich als Privatkunde anzumelden erscheint vorab die Meldung: "Bitte nutzen Sie für Ihre Buchung als Firmenkunde den Firmenkunden-Zugang."

 Sobald nach Missachtung dieser Aufforderung dieser - nach einer nochmaligen Sicherheitsabfrage - freigeschaltet werden konnte, poppt zunächst die Werbung für "Persönliche Angebote rund um Ihrer Reise" auf.

Der Fahrpreis der avisieren Reise beträgt für eine Strecke 51,45 Euro. Und ist damit bezuschussungsfähig, da der Mindestfahrkartenwert 49 Euro betragen muss, wenn man den 10 Euro-Bonus einstreichen möchte. Will man den 15 Euro-Zuschuss nutzen, muss das Ticket ohne Reservierungen mindestens 59 Euro kosten.

 Also wird die Gesamtstrecke für 100,45 Euro aufgerufen und soll als sogenanntes "Flexpreis"-Ticket gebucht werden. Also werden erneut die Login-Daten eingegeben. Und erneut der Gutschein-Code, in der ersten Fassung, der erneut nicht funktioniert:

Und dann nochmals der annähernd gleiche, aber nicht derselbe Code, in dem nun die "Null" gegen ein "O" ausgetauscht wurde.

Und jetzt hat es funktioniert: Heureka!

P.S.

In einem der Kommentare heisst es: "Die Zeit, die Du jetzt mit dem Schalteraufenthalt und dem doppelten Buchungsvorgang, sowie dem Verfassen dieses Textes vertan hast, ist wahrlich mehr wert, als die nun eingesparten fünfzehn Euro." Wohl wahr! WS.

Anmerkungen

[1... das in den Anschreiben eingedruckte Datum ist der 14.01.2020

[2Das Anschreiben ist gezeichnet von "Claudia Kohler, Leiterin Kundenbindung" und "Myrta Leonhardt, Leiterin Kundenkommunikation", aber ohne Telefonnummer oder Mailadresse.


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