Im Anschluss an diese Berichte von der ILA 2018: "ILA: "Rosinenbomber" Back to Berlin" sowie vom Jahrestag der Luftbrücke am 25. Juni 2018: "...70 Jahre danach: Berliner Luftbrücke" stellen wir an dieser Stelle schon mal die Pressemitteilung vom 19. März 2019 ein:
Danach gibt es jetzt auch eine Genehmigung das Brandenburger Tor zu überfliegen.
Das ist erfreulich. Aber, ehrlich gesagt, auch das Mindeste, zu dem sich die Berliner Verwaltung hat bewegen lassen müssen:
Zu deutlich ist dann doch die Last der historischen Ereignisse, ausgehend vom Tempelhofer Feld
bis hin zum Brandenburger Tor [1]
[2]
Nach diesem Tag wird an dieser Stelle eines von den hundertfach aufgenommenen Fotos stehen, in denen die Staffel der DC3-Maschinen in der Luft mit dem Tor im Vordergrund aufgenommen worden sein wird.
Soweit dieser im März diesen Jahres fertiggestellte und an dieser Stelle samt Quellen und Links publizierte Text.
Je näher aber der Tag dieses grossen Ereignisses naht, je grösser die Begeisterung, ja Euphorie mit der diese Tage nicht nur in den USA, sondern in aller Welt begleitet werden, desto grösser die Enttäuschung über die mangelnde Kooperationsfähigkeit der Berliner Verwaltung: All die weitergehenden Pläne, von denen vonseiten der Veranstalter immer wieder die Rede war, konnten offensichtlich wesentliche (Traum?-) Ziele nicht umgesetzt werden. Nicht einmal der schon im März verkündete Überflug über das Brandenburger Tor [Auf der Landingpage des Fördervereins Luftbrücke Berlin 70 ist bis heute unter dem Portrait des Bundespräsidenten u.a. der Satz zu lesen:
Nach den Events in Wiesbaden-Erbenheim, Faßberg und Jagel erwarten die Piloten und die Menschen in Berlin dann ganz besondere Ereignisse. Denn: die Zusagen für die Überflüge über das Brandenburger Tor und über den historischen Flugplatz Tempelhof liegen seit kurzem vor. Dies werden einzigartige Bilder sein, die von Deutschland aus um die ganze Welt gehen. Ein wunderbares Symbol der Völkerfreundschaft.
, geschweige denn eine Landung in Tempelhof oder Gatow - und sei es auch nur eine einzige Maschine pro Nation gewesen... [3]
Im InfoRadio-Interview des rbb vom 12. Juni 2019 ab 9:05 Uhr heisst es zwar: 70 Jahre Luftbrücke: "Rosinenbomber" fliegen wieder über Berlin. Aber in der Anmod ist zu lesen:
Zum 70-jährigen Jubiläum kreisen nun wieder die "Rosinenbomber", landen dürfen sie aber nicht. Thomas Keller, Vorsitzender des Fördervereins Luftbrücke Berlin, erzählt über die Pläne zum Jubiläum.
Bis zum Anbruch dieses Sonntages ist auch auf der Seite des organisierenden Fördervereins Luftbrücke Berlin 70 über das Programm dieses Tages nicht mehr zu lesen als:
13 Uhr. Überflug. Berlin
Und so bleibt uns auch Nichts von der Peinlichkeit erspart, von all den Veranstaltungen "in Westdeutschland" zu erfahren, um sich darüber dann per twitter zu verständigen:
Die ROSINENBOMBER:
Warum heute nicht in Berlin?
Warum wurden keine Landerechte genehmigt, nicht einmal ein Überflug über das Brandenburger Tor?BLOG: https://t.co/I0O9ABs1kP
FOTOS: https://t.co/ZMDqJewZ7E
VIDEOS. https://t.co/2JG7zDJtVl
NACHRICHTEN. https://t.co/MEO8obtlqW pic.twitter.com/DWQRikdRZK— Wolf Siegert 施 歌 德 (@WolfSiegert) 15. Juni 2019
In der Nachrichtenübersicht vom Inforadio des rbb ist am Nachmittag u.a. zu lesen:
70 Jahre nach dem Ende der Luftbrücke sind am Nachmittag wieder Rosinenbomber über Berlin geflogen.
Die Oldtimer-Flugzeuge kreuzten das Tempelhofer Feld und waren für Zuschauer gut sichtbar. Die Maschinen waren in Faßberg in Niedersachsen gestartet.
Eine Landung auf dem einstigen Berliner Flughafen
Tempelhof hatten die Behörden allerdings nicht genehmigt.
Dann schon lieber dieser Beitrag auf rbb24 von 15:23 Uhr:
Rosinenbomber über der einstigen Frontstadt. Darin ist u.a. zu lesen:
Beim Förderverein Luftbrücke ist die Enttäuschung darüber groß, dass es mit einer Landung in Berlin nichts wurde. Von den damals beteiligten Flugzeugen existierten weltweit nur noch wenige Exemplare. [...] "Es wird wohl das letzte Mal sein, dass so viele Rosinenbomber noch einmal nach Berlin kommen", sagte der Vorsitzende des Fördervereins, Thomas Keller, kürzlich dem rbb.
Am 11. Mai 2019 sendete das rbb Fernsehen von 14:10 bis 17:25 Uhr "einen Schwerpunkt zum Ende der Berliner Luftbrücke mit zahlreichen Dokus und Reportagen". Heute, am 16. Juni 2019, wird in einem Kasten in einem PROGRAMMTIPP immer noch auf diesen Programmschwerpunkt: Rund um ... die Luftbrücke verwiesen. Zu sehen und zu lesen gibt es aber nur noch einen von diesen "Vierhundertvierer"n. Der letzte der darin niedergelegten Sätze lautet: "Vielen Dank für Ihr Verständnis."
Nein, dieses Verständnis fehlt in diesem Fall und an dieser Stelle ganz und gar: Dieser Sender gehört wie viele andere nicht nur zur Gruppe der "öffentlich RECHTLICHEN", sondern auch zur Gruppe der "ÖFFENTLICH rechtlichen" Sendeanstellen. Und er kommt in diesem konkreten Fall aus der Sicht des Autors der Verpflichtung, Öffentlichkeit im Bewusstsein der historischen Verantwortung für und in diesem Land nachhaltig herzustellen, nicht ausreichend nach.
WS.