Noch eine Ausstellung... noch eine Herausforderung: "FLUIDITY The Elegance of an Empty Room" im Kunstverein in Hamburg.
In diesem Fall kein Selbst-Portrait, wie vor zwei Wochen, sondern das Bild eines Lebewesens, das sich selbst nicht wahrnehmen, geschweige denn darstellen oder gar fotografieren kann:
Unter diesem Foto ist zu lesen:
50 Years Later: The dematerialization of the art object from 1966 to 2016 is a cross-reference show on the permanent state of transformation which surrounds us, focused on the so-called conceptual art that questions the world we live in. A world in which the old forms—of work, of behavior, of art—no longer fit and new forms have yet to be outlined.
Und im weiteren Verlauf wird das Konzept dieser von Bettina Steinbrügge (Kunstverein in Hamburg), Nina Möntmann (Royal Institute of Art, Stockholm) und Vanessa Joan Müller (Kunsthalle Wien) kuratierten Art-Show wie folgt erläutert:
Momentan zeigt sich ein aktuelles Interesse der bildenden Kunst am Ephemeren, an künstlerischen Strategien, die situationsbedingt argumentieren oder auf Flüchtigkeit und Erfahrung setzen. Dies scheint symptomatisch zu sein für neue Allianzen und Perspektivwechsel in einer Gegenwartskunst, in der nicht mehr die Dematerialisierung von Kunstobjekten als “Reaktion” auf politische Probleme erfolgt, sondern Dematerialisierungstendenzen als Phänomene in der Gesellschaft von Künstlern reflektiert werden. Verbunden mit der Frage, was Dematerialisierung für die Kunstproduktion und die damit verbundene Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen Kunstfeld und dem gesellschaftlich verankerten Kunstverständnis bedeuten kann, geht es um eine Bestandsaufnahme konzeptueller Praktiken und ihres Verhältnisses zur Materialität. Im Gegensatz zu der derzeit intensiv geführten Materialitätsdebatte untersucht FLUIDITY jedoch die Dematerialisierung in der Konzeptkunst und ihre Konsequenzen.
Was all das mit dem oben gezeigten Foto zu tun hat - dessen Name "7533_1_Bader" ist - will sich dennoch nicht so recht erschliessen.
Fest steht nur, dass sich dieses Tier - im Gegensatz zu uns Menschen - bestimmt nicht freiwillig in diese Räume begeben und ganz und gar unwissentlich Portrait gestanden hat.