Aber bitte mit S...ervice (II)

VON Dr. Wolf SiegertZUM Freitag Letzte Bearbeitung: 3. Oktober 2015 um 16h26minzum Post-Scriptum

 

Zu Beginn der Woche wurde auf dieser Seite ein Artikel unter der Überschrift "Aber bitte mit S...ervice (I)" veröffentlicht, in dem - einmal mehr - die Mühen der Ebenen der Existenz als Telekom-Geschäftskunde eines VSME [1]’s dokumentiert.

Im PS-Vermerk wurde dann am Montag eine Geschichte angehängt, die bis heute einen solchen Umfang an Zeit, Mühen und Aufwand angenommen hat, dass ihr ein zweiter kompletter Eintrag eingeräumt wird.

Die Geschichte beginnt so:

Wem all diese noch nicht reicht, hier ein Nachtrag vom Freitag dieser Woche, dem 2. Oktober 2015. An diesem Tag wurde telefonisch zum x-ten Mal der Fehleintrag der Hauptrufnummer in der Rechnung - in diesem Fall für Oktober 2015 - reklamiert.

Nach so manchem Hin und Her wurde von Frau M. mitgeteilt, dass eine Änderung dieser Rufnummer mit einem Kostensatz in Höhe von 70,- Euro zu Lasten des Kunden berechnet werden würde.

Die daraufhin - immer noch freundlich - vorgetragene nachfolgende Bitte um nochmalige Klärung des Sachverhalts führt dazu, dass die Anfrage auf eine Warteschleife gelegt wird. Und sodann in der nächsten halben Stunde (sic!) nicht mehr zurückgekommen wurde.

Kummer gewohnt, wurde in diesem Fall die Verbindung dennoch nicht abgebrochen.
Und wir tun gut daran, denn die Kollegin bemüht sich, die gewünschte Korrektur auch ins System zu bringen. Und das sogar so gut, dass in der nun ausgefertigten Änderungsmitteilung der Betrag von 70 Euro zwar erscheinen wird, aber laut ihrer Zusicherung dann von uns wieder zurückgefordert werden kann.

Super: Nur, dass jetzt alles noch komplizierter wird: Bei der nochmaligen Prüfung des Auftrags stellt sich nämlich heraus, dass bei der Telekom bis dato die richtige Hauptrufnummer auch in deren System eingetragen war. Dass dieser Eintrag in der detaillierten Rechnung aber nicht erscheint, sondern nur hier die "falsche" Nummer ausgewiesen wird (die jetzt auch noch fälschlicherweise im System zur Hauptrufnummer erklärt wurde).

Es ist bitter: Jetzt wurde schon bis an die Grenzen des Systems gearbeitet, aber dennoch der eigentliche, ach so simple Kundenwunsch nicht erfüllt.

Also; zurück in die Warteschleife (wie gut, dass der Akku des Telefons gerade neu geladen wurde...).

Und die Geschichte endet... so:

Der Akku hat gehalten. Die nochmalige weitere Wartezeit war dieses Mal nicht nur eine halbe, sondern eine dreiviertel Stunde. Und am Ende meldet sich nochmals die Mitarbeiterin und erklärt, dass man nunmehr die ganze Rechnung in ihrem System neu aufgesetzt habe. Anders sei der Austausch der "falschen" Hauptrufnummer durch die richtige, in ihrem System auch verzeichnete, nicht möglich gewesen.

Und sie bittet ausdrücklich darum, beim Eingang der November-Rechnung diese nochmals ausgiebig zu prüfen. Denn alle Daten hätten jetzt im Verlauf der langen Wartezeit händisch neu eingegeben werden müssen - und da könnten immer mal Fehler passieren...

Was das Ergebnis dieser beidseitigen Bemühungen sein wird, wird hier unten im "Post-Scriptum" zu gegebener Zeit nochmals nachgetragen werden.

Vorab an dieser Stelle noch das Zitat aus einer der "Leserbriefe" auf die Aufzeichnungen vom Beginn der Woche in dem es u.a. heisst:
"Zuerst lese ich den Bericht über die Telekom…ich bin verwundert, welch Ausdauer Du bringst und dies auch noch nach Aussen trägst…ich fühle mich beim Lesen gefangen in Systemen der Maschinen…und mir hilft nur dies zu ignorieren...

In der Tat bedarf es offensichtlich einer gehörigen Portion aus Ausdauer und Hartnäckigkeit - und einer nicht-enden-wollenden Portion von Freundlichkeit - um im Dialog mit einem so grossen Konzern überhaupt durchzukommen und anzukommen.

Und deshalb haben Beiträge wie diese eher Seltenheitswert - es sei denn, sie werden von so qualifizierten und engagierten Kollegen in der Reihe "Vorsicht Kunde" veröffentlicht: In der Zeitschrift c’tund im Hessischen Rundfunk.

Es bedarf aber ebenso einer gewissen Einsicht - nicht zu verwechseln mit Einsichtigkeit - in die Aufgaben eines solchen Agenten im Grossraumbüro und mit Headset. Trotz aller Schulungen und persönlichen Bereitschaft: Immer noch steht der System-Gedanke des Konzerns im Vordergrund und nicht der Anwenderbezug, den der Kunde verlangt und/oder von dem er oder sie stillschweigend ausgeht.

Dies wird in diesem hier geschildeten Beispiel geradezu exemplarisch deutlich. Wenn die Agentin oder der Agent auf seiner Maske sieht, dass alles richtig ist - also in diesem Fall der Eintrag der richtigen Hauptrufnummer, dann geht diese Person fast selbstredend davon aus, dass diese auch so für den Kunden gelten müsse. Dass diese(r) aber etwas anderes auf seinem Ausdruck vorfindet als das, was die Agentin / der Agent auf der Maske ihres Rechners sehen... ist entweder schwer vorstellbar oder aber schwer nachvollziehbar.

Und wenn es dennoch passiert, wie in diesem Fall, dann ist guter Rat teuer.

P.S.

Dass damit aber immer noch nicht das "Ende der Fahnenstange" erreicht ist, zeigt dieser nachfolgend hier eingestellte Screenshot, entstanden bei dem Versuch, der "T-Online" Adresse ein zweite hinzuzufügen bzw. diese zu ersetzen - um danach dann ein sogenanntes MASTERPASSWORT für alle Telekom-Dienste einzurichten.

Ja, das Ganze geht noch krasser:

 ein Abruf der bisherigen Mails im T-Online-Center war nicht mehr möglich
 nach der Einrichtung einer neuen Adresse, wird der Zugang erneut bestätigt


 aber der Versuch des Abrufs einer Mail nach dem erfolgten Login führt erneut zur Aufforderung, sich eine neue Mail-Adresse zuzulegen:

Daraufhin wurde das ganze System geschlossen und ein erneutes Login durchgeführt. Mit dem Ergebnis, dass ab jetzt gar keines mehr funktioniert, weder das Alte noch das Neue:

Am Ende?

Am Ende all dieser Massnahmen dann diese Nachricht vom 13.08.2015 00:00 Uhr:

VERKAUF VON T-ONLINE.DE - FÜR SIE ÄNDERT SICH NICHTS!

Sehr geehrter Telekom Kunde,

wie Sie vielleicht bereits aus der Presse erfahren haben, wird das Nachrichtenportal t-online.de verkauft.

Was ändert sich dadurch für Sie als Nutzer von E-Mail @t-online.de?

Nichts. Der Verkauf hat keine Auswirkung auf Ihre Nutzung des E-Mail-Dienstes. Ihre E-Mail @t-online.de ist weiterhin ein Produkt der Deutschen Telekom und wird auch zukünftig auf Telekom Servern in Deutschland betrieben.

Warum ändert sich nichts?

Das E-Mail Center Ihrer E-Mail @t-online Adresse wird schon seit einigen Jahren technisch getrennt von dem Nachrichtenportal t-online.de verwaltet. Die Seite t-online.de ist ein möglicher Weg, der zu Ihrer E-Mail-Adresse führt. Auch zukünftig werden Sie sich über www.t-online.de in Ihr persönliches E-Mail Center einloggen können. Sie können dies alternativ auch über eine Telekom Website wie z.B. die E-Mail Login-Seite www.telekom.de/email tun. Darüber hinaus bleiben weitere Telekom Dienste, wie das Mediencenter, natürlich ebenfalls über Ihre gewohnten Wege erreichbar.

Wichtig ist: Für Sie ändert sich nichts. Ihre E-Mails sind genauso sicher wie bisher.

Weitere Informationen zum t-online Verkauf finden Sie hier.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Telekom

Anmerkungen

[1Very Small Medium Enterprise


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