SAP-Forum für Banken (I)

VON Dr. Wolf SiegertZUM Mittwoch Letzte Bearbeitung: 9. Oktober 2015 um 12 Uhr 07 Minuten

 

Digital und dynamisch -
die Bank von morgen

7./8. Oktober 2015,
Rheingoldhalle Mainz

Hallo Herr Siegert,

sind Sie für den aufkommenden Geschwindigkeits- und Innovationswettbewerb im Bankwesen gerüstet? Sind Ihre Geschäftsprozesse und Ihre IT-Landschaft anpassungsfähig genug, um sich dynamisch auf veränderte Marktbedingungen einzustellen?

Diese und viele weitere aktuelle Fragen beschäftigen uns auf unserem diesjährigen SAP-Forum für Banken am 7. und 8. Oktober in Mainz, zu dem wir Sie sehr herzlich einladen!

Zum Auftakt unseres 1. Konferenztages erleben Sie ein völlig neues Element unseres Forums, den "Digital Transformation Talk". Gewinnen Sie in dieser interdisziplinären Diskussionsrunde mit Vertretern z. B. von der Postbank, Google, der Raiffeisen Schweiz sowie dem Hessischen Datenschutzbeauftragten neue Impulse für die Bank von morgen! Freuen Sie sich auf die Keynote von Dietmar Dahmen, der uns auf unterhaltsame Weise verdeutlicht, wie wichtig der Wandel für das Überleben ist. Als Moderatorin wird Claudia Kleinertdie Diskussion leiten.

Am 2. Konferenztag erwartet Sie unser themenspezifisches Vortragsprogramm mit anregenden Beiträgen von Kunden, Partnern und Experten – ein Blick in die Agenda verrät Ihnen mehr!

Nutzen Sie die Gelegenheit zum Networking auf unserer großen Partnerausstellung und seien Sie unser Gast bei der Abendveranstaltung im Jagdschloss Platte in Wiesbaden.

Herzlich willkommen in Mainz!

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Schulze
Senior Account Executive [1]

SAP Forum 2015

"Herzlich Willkommen" auch von dem Herausgeber der Seiten von "DaybyDay ISSN 1860-2967". Da an diesem Tag der Autor selber Beteiligter ist...

... verbietet sich eine Kommentierung. Diese wird erst am Folgetag wieder aufgenommen.


Stattdessen wird an dieser Stelle zur eigenen Vorbereitung ein Szenarium erprobt, in dem vorweggenommen wird, wie sich ein Ausschnitt aus einem solchen Dialog auf der Bühne anhören könnte:

Frage: Wenn man "die Banken" vergleicht mit Dienstleistungen wie jenen von Amazon, sind diese dann schon "auf Augenhöhe"?

WS: Auf Augenhöhe? Vordergründig betrachtet: Sicherlich. Denn diese Entwicklungen sind nun wahrlich nicht mehr länger zu übersehen. Die neuen Angebote aus den Sphären der digitalen Welt werden angenommen. Vielen Banken sind der Meinung, dass sie mit ihren Online-Auftritten,ihren Apps und dergleichen mehr schon in der gleichen Liga spielen.

_ Aber auf gleicher Augenhöhe? Sicherlich nicht. Wenn dem so wäre, hätten wir jetzt nicht ein SEPA - Single European Payment Area - Verfahren, bei dem sich keiner seine IBAN-Nummer merken kann. Und die sich nicht so auflösen lassen lässt wie das in der IP V4/V6 - Welt per DNS - Domain Name System möglich ist.
Anders gesagt: Mit Angeboten wie zum Beispiel einer Vanity-IBAN, die einen mit der SEPA-Einführug in Zukunft durch das ganze Leben begleitet, egal bei welcher Bank man gerade ist.

Frage: Sind die FinTechs "andere Banken". die schon eine Massenwirkung haben?

WS: Hmmm: Noch nicht. Und doch ist ihr Auftreten auf dem Markt schon heute von massiven Auswirkungen begleitet, auch wenn diese noch nicht "von der Masse" wahrgenommen werden. Jedenfalls nicht in Europa. Und am wenigsten in Deutschland.
Aber in England: schauen Sie sich an, was Pingit von Barclays dort ausgelöst hat. Oder in Dänemark, die DanskeBank mit Paym. Dieser Dienst wird heute schonblängst bankübergreifend genutzt: 45% der Dänen sind heute schon mit dabei. Und jeder setzt damit im Schnitt im Jahr gut 30 Euro um.

Oder schauen Sie sich mal an, welche Bedeutung heute schon ein mobiler Bezahldienst wie M-Pesa in Kenia hat.
Wirkliche Massenwirkung, die kann man heute schon in China erleben, wenn in der Neujahrs-Nacht mehr als 1 Milliarde Transaktionen durchgeführt werden. Mit virtuellen "roten Umschlägen", in denen in diesem Jahr insgesamt gut 500 Mio RMB enthalten waren, das sind umgerechnet 83 Mio. Dollar.

Frage: Also sind die FinTechs doch alsbald eine Bedrohung der Banken?

WS. Diese Unicorns sind in vielen Fällen noch gar keine Banken, sie umgehen lieber noch die Stolperfallen von der Regulatorik bis zum Fraud-Magenment. Aber die weltweit fünf grössten FinTechs haben heute mit über 80 Milliarden Marktkapitalisierung mehr Power als die fünf grössten Deutschen Banken - Deutsche Bank, Commerzbank, Aareal, Pfandbrief, Comdirect - zusammen mit 67 Milliarden.

Frage: Also besteht die Gefahr, dass sich diese neuen Anbieter die Filetstücke herausnehmen und die traditionellen Banken im Regen stehen lassen?

WS: Im Regen? Wir sind bereits heute im Zeitalter eines digitalen Klimawandels.
Und was da auf die Banken zukommen wird, das ist ist kein warmer Regen mehr, sondern ein kalter Monsun.
In Asien kennt man diese Art der Unwetter und ist darauf vorbereitet, zumindest so "gut" es eben geht. In Europa ist eine solche permanent sich wiederholende Bedrohung noch gar nicht verstanden worden, geschweige denn eine Reaktion darauf eingeübt. Was wir kennen, das sind technische Hilfswerke, aber keine Gewerke, in denen solche Hilfe als Selbsthilfe eingeübt würden.

Was wir im Moment erleben, das ist ein Warmlaufen dieser neuen Gewerke im P to P - Sektor. Dieser Person to Person - Bereich ist aber nur die Startphase für eine neue Form der Kundenbindung. Wirtschaftlich interessant wird das Ganze erst, wenn jene, die diesen ersten Wettbewerb überlebt haben, auch in den P to B - Bereich einsteigen werden, Person to Business.

Das bedeutet: Nicht die FinTechs sind die Totengräber der Banken, sondern jene, die nicht verstehen, was nach den FinTechs kommen wird.


Im Nachgang zur Veranstaltung, die natürlich nicht (ganz) so verlief, wie hier ausgedacht, ein ausdrücklicher Dank:
Zuförderst an die Moderatorin Claudia Kleinert
Aber dann auch an die vielen Beiträge und Anregungen, die nach der Panel-Runde in so manchem Gespräch unter vier Augen vorgetragen wurden.

Das zum Abschluss des Podiums vorgetragene Angebot, sich nicht gleich nach dem eigenen Auftritt wieder "aus dem Staub" zu machen, sondern dem persönlichen Dialog zu stellen, wurde angenommen.

Anmerkungen

[1Diese Mail wurde am Montag, den 24. August 2015 um 21:14 Uhr empfangen.


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