Die Zukunft im Netz

VON Dr. Wolf SiegertZUM Donnerstag Letzte Bearbeitung: 22. Januar 2015 um 15h53min

 

Anbei das aktualisiere Programm der Veranstaltung der Konrad Adenauer Stifung vom Donnerstag, im Café Moskau, Karl-Marx Allee 34, Berlin, Deutschland, heute, am 22. Januar 2015 unter dem Titel

Global digital - Die Zukunft im Netz

Wir zitieren aus der Einladung:

Unter dem Motto „Zeitenwenden – Die Tagesordnung der Zukunft“ stellt die Konrad-Adenauer-Stiftung die Digitalisierung als eine der großen Transformationskräfte unserer Gegenwart ins Zentrum der internationalen Konferenz.

Die tiefe Durchdringung aller gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Sphären, die weltweite stark wachsende Verbreitung sowie die Eigenschaften digital vernetzter Strukturen statten die Digitalisierung mit einer starken gesellschaftspolitischen Transformationskraft aus.

Wer die Digitalisierung mitgestaltet, stärkt sowohl seine wirtschaftliche wie auch seine gesellschaftliche Wettbewerbsfähigkeit. Dabei geht es um Chancen, Kompetenzen, Bedingungen und Teilhabe. Denn wenn sich alles ändert, ist es klug darüber nachzudenken, wie wir uns ändern.

Um die Breite der Digitalisierung aufzugreifen, bietet die Konferenz mit internationalen Gästen auf parallelen Podien verschiedene Themen zur Diskussion an. Wir laden Sie herzlich ein, sich daran zu beteiligen.

PROGRAMM

Die Eröffnung des Tages wird von einem aufwendig hergestellten Video gestaltet, in den alle vier Themen der Transformations-Debatte herausgestellt werden.

[10.00 Uhr
Begrüßung

 Dr. Hans-Gert Pöttering
Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung und Präsident des Europäischen Parlaments a.D.

Wann und wie die Digitaliserung zu einem Vorteil FÜR ALLE: Erfindungsreichtum und Innovationsfreude sind notwendig. Und eine offene Gesellschaft. Und Konzepte einer Industrie 4.0. Und viele andere Herausforderungen mehr. Wie die gemeinsamen Bemühungen um eine europäische Datenschutzverordnung. Und: "Die Verteidigung unserer Werte".

10.15 – 11.00 Uhr (Änderung!)
Europa im globalen digitalen Wettbewerb
Impulsvortrag

 Dr. Ben Scott
Senior Advisor am Open Technology Institute, Washington, z.Z. Programmdirektor Europäische Digitale Agenda der Stiftung Neue Verantwortung
 [1]

Innovationsberater von H. Clinton. Stiftung neue Verantwortung. Und er macht es so, wie es sich für eine gute Rede gehört: Ein Witz eröffnet die Rede: Und der geht so. Eine gute gute Rede über das Internet sei die, in deren Verlauf kein Smartphone im Publikum zu Rate gezogen wird.

Seine Aufgabe: Entwicklung einer Digital-Strategie for US-Foreign Policy.

Was hat das Internet geändert? The tripple internet shift:
— The information system of commerce (shipping... to the iinternet)
— The mass-media system
— The personal communication
Und diese drei Distributionssysteme sind nun in der gleichen Technologie angekommen. Und werden heute in einem und dem gleichen System bedient. Auf Facebook zum Beispiel.

Die Diskussion über Digitalisierung ist eine Diskussion um die Macht, die sie im Gefolge hat. In der Politik sollte man das Gute maximieren, das Negative klein halten... "und das, ohne zu Wissen, wofür die Rede geht."

Dann nimmt er Europa aufs Korn und nimmt die negativen Gründe einen nach dem anderen auseinander. Und fragt, warum diese nicht eine höhere Priorität haben?

"Communications":
Man muss besser erklären, wofür das Internet "gut" sei.
"Bold leadership is necessary". Und:
— Investment in Infrastructur
Ja. Hier sind alle einverstanden, aber wer gibt das Geld für long term investments? Die Entscheidung, alles der Privaten Wirtschaft zu überlassen, ist nicht von Erfolg geprägt gewesen - das haben die USA exemplarisch vorgeführt.
Wenn man sich für eine superschnelles Internet entscheidet, gibt es keine Diskussion mehr über die Netzneutralität.
Es wird in Europa kein eigenes Google oder Facebook geben. Und wenn man die US-Partner dafür bezahlen lassen will, dann zementiert man damit ihre Monopolpositionen.
— Rules of the road about data.
The Google-Problem
The NSA-Problem
Die Europäer glauben, dass sie in den Verhandlungen mit den USA zu ihrem Nachteil abschliessen werden... und sie haben Recht.
We must behave preamtively... Aber was bedeutet "Informationelle Selbstbestimmung?" Selbst den Hintergrund dieses Begriffes versteht keiner in GB und/oder US. Und das nicht nur, da es dieses Wort im Englischen nicht gibt.
— Culture of Innovation
Unternehmertum ist kein Hobby, sondern ein Beruf. Wie soll das gehen?
Der Staat hat dabei nur eine kleine Rolle zu spielen, und dennoch ist diese eine wichtige: Beispiel "the factory" in Berlin. Beispiel: "open data". Der langsame Start in Deutschland kann heute zu einem grossen Fortschritt führen.
Hier kann man solche Dinge in Bewegung bringen, in diesem Raum.

11:30 - 12.30 Uhr - Parallele Podien

Aus den sich anschliessenden Podien der Märkte der Möglichkeiten wurde ausgewählt:

Podium 3
Inhalt und Medium – Kulturgüter im digitalen Raum
Chancen und Risiken werden sowohl von den Kreativen wie auch von den Vermittlern zum Teil sehr kontrovers diskutiert. Ist es wirklich eine Auseinandersetzung von Print und Online, ist Teilen das neue Haben oder die Rechnung ohne den Wirt?

mit
 Johnny Haeusler
Autor, Musiker und Blogger „Spreeblick“

"Man braucht manchmal den Mut, das Schild "Bitte den Rasen nicht betreten" zu übersehen. Wenn man bei der GEMA ist, müsste man - theoretisch - jenen seiner Songs zuvor dort anmelden. Man kann keinen davon unter einer cc-Lizenz unabhängig davon veröffentlichen.
"Es muss ja nicht so sein, dass jeder Autor dauernd mit seinen LeserInnen kommunizieren will."
Ein Beispiel für aktuelle Museums-Nutzung: Das Reichsmuseum in Amsterdam. "Die berliner Museen sind dagegen ein Trauerspiel."

 Dr. Frank Simon-Ritz
Vorsitzender des Deutschen Bibliotheksverbands

Für ihn ist die Zeit des klassischen Fach-Zeitschriften-Wesens demnächst vorbei. In der Wissenschaftswelt ist es schon jetzt weitgehend irrelevant, in welchem Titel dieser Artikel erschienen ist.
Die Deutsche Digitale Bibliothek... hat die "weisse Fläche des 20. Jahrhunderts". Das kann nicht im Interesse der aktuellen Autoren sein.
Der Umgang mit den Inhalten wird der Autoren sehr restriktiv vorgeschrieben.
Was einleuchtet: Die Digitalisierung der Museen spricht nicht dagegen, dass man auch dahin gehen will. Und sie ermöglicht zu zeigen, was nur in den Archiven schlummert.

Moderation: Dr. Petra Bahr
Leiterin der Hauptabteilung Politik und Beratung der Konrad-Adenauer-Stiftung

Wir sind schon lange dabei, uns in diesem "neuen digitalen Raum" zu orientieren. Und dass es heute hier so fair zugegangen ist, das hat gefallen.

13.30-14.30 Uhr - Parallele Podien

Für diese Runde wurde ausgewählt:

Podium 5
Female tekkies – IT-Startups von Frauen
Frauen sind als Gründerinnen von IT-Startups eher selten. Welche Rahmenbedingungen stehen hier im Wege? Haben Frauen andere Geschäftsideen, handeln sie risikoscheuer, wie vernetzen sie sich?

mit
 Val Racheeva, CEO Wefound.org, World Women Startups and Entrepreneurs Foundation

Es freut mich euch alle hier zu sehen, schöne Gesichter und funkelnde Augen.
Die Entscheidung der Eltern war es, Lehrerin zu werden. Dann aber hat sie ihre Leben in die eigene Hand genomen. Heute wissen nur 4% der Hochschulabsolventen, was ein start-up ist. Aber die Landschaft ändert sich.
Müssen wir werden wie die Männer sind? Wir müssen zunächst einmal als Frauen mit uns und in uns selber im guten Einverständnis sein. Nur dann kann man die Vorteile, die man als Frau hat, auch nutzen.
Mehr emotionaler zu sein, ist ok. Und dadurch muss man nicht automatisch verletzlicher sein.
"We are women. We are the future of the economy."
Unternehmertum meint zu lernen, mit Fehlern und Rückschlägen zu leben.
 Claudia Helming, Geschäftsführerin DaWanda
Deutschland ist weniger weit entwickelt als die Nachbarländer im Osten.
Ein Start-up zu gründen war nicht der Lebensplan. Die Berufsberatung hat empfohlen, Lehrerin zu werden oder Juristin.
Es bedarf hier eines Kulturwechsels. Ja. Es bedarf dafür Vorbilder.
Es bedarf einer Aus-Bildung in Sachen Unternehmertum. Wir müssen Frauen fördern, die alsbald nach der Geburt wieder zur Arbeit zurückkommen. Wir haben dafür in Deutschland noch keine Lösung gefunden.
Was wirklich geholfen war, war die "berliner Szene", nicht die Politik.
Durchsetzungsvermögen ist notwendig, das muss auch nicht bedeuten, ständig agressiv zu sein.
Auch mit 40 oder 50 kann man eine neue Firma gründen.
 Kamila Sidor, CEO Geek Girls Carrots, Warschau
Fast 90% der Anbieter auf ihrer Seite sind Frauen. Und die ermöglichen damit, den Spagat zwischen (Heim)-Arbeit und Familie zu bewältigen.
In 15 polnischen Städten unterwegs, aber auch in New York und Sidney. Es bedarf einer neuen Generation, die sich hier bereit ist zu engagieren. Aber wir brauchen "role-models".
Wir sollten die Leute nicht nach ihrem Geschlecht unterscheiden, sondern danach, wer wir selber sind und was wir selber können.
Women need a space for failure.
Das wichtigeste an Unterstützung sind die Leute, die unterstützen können.
Dazu gehören auch Freunde, die Familie, die einen unterstützen
Dazu gehört die Bereitschaft, ein Risiko einzugehen.
Die meisten der Mitglieder in der Community sind Mitte 30.

Moderation: Catarina Specht
Pressesprecherin der Initiative D21

90% der start-ups werden von Männern gegründet.
Das Wichtigste sind zu Beginn die Netzwerke, die Freunde und Unterstützer

14:30 – 15:00 Uhr Kaffeepause | Markt der Möglichkeiten

15.00-16.00 Uhr
Die Digitalisierung im Kontext der Globalisierung

Abschlusspodium
mit zusammenfassenden Statements der Moderatorinnen und Moderatoren
Margaret Heckel, Christoph Lanz, Dr. Petra Bahr, Stefan Gehrke, Catarina Specht, Christian Echle

Moderation: Tobias Wangermann, Konrad-Adenauer-Stiftung

Hier einige der Ergebnisse die vorgetragen wurden [2].
— In Deutschland sehen sich Frauen nicht in den IT-Berufen
— Es gibt viele gute Förderprogramme und Preise, auch für Frauen, aber diese müssen besser vernetzt werden
— Weder "Afrika" noch "Digital" sind Begriffe aus der Exotik-Kiste
— Meinungsfreiheit in Euorpa? In Österreich wurde in den 70er Jahren das Aushängen von Plakaten verboten, die die Ankunft von Ausserirdischen ankündigen.

Die Fragen, die hier gestellt wurden, sind vor allem gesellschaftliche Fragen.

Anmerkungen

[1Als er angekündigt wird und zum Podium will, wird er von Pöttering gebeten, wieder an seinen Platz zurückzukehren. Er schafft es nicht, für seine letzten abgelesenen Zeilen schon an seiner Seite stehen zu haben. Schade. Der Mann hat doch viel Erfahrung und sollte doch eigentlich souverän sein genug sein...

[2da zuvor noch im Gespräch verwickelt, ist diese Aufzeichnung nicht volllständig


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