1. Preview: Eintrag vom 22. Mai 2014:
Verschoben vom 13. September auf den 18. Oktober 2014
Das ist zu sehen, wenn anstatt der URL: www.besser-online.info die Adresse www.besseronline.de angegeben wird:

Vielleicht sollte man mal mit diesem "karsten mueller" reden?
2. Preview: Eintrag vom 27. August 2014:
Ja, auch Online besser zu werden, das kann man den engagierten KollegInnen nur wünschen: weniger als zwei Monte vor Beginn der Veranstaltung, die ursprünglich für Mitte September angesetzt war, findet sich auf der URL: http://www.besser-online.info/ immer noch keine Anmeldemöglichkeit sondern stattdessen der folgenden Text:
Publiziert am 02.06.2014 von Redaktion
Besser Online am 18. Oktober 2014 in Berlin
Der DJV-Fachkongress Besser Online kommt in diesem Jahr in die Hauptstadt: Der Termin ist Samstag, 18. Oktober, in der Kalkscheune in Berlin (Mitte, Johannisstraße 2). Natürlich laufen die Planungen schon auf Hochtouren: Radio 2020, Fachblogs, Workshops mit Nutzwert - Besser Online 2014 wird wieder aktuelle Themen der Branche aufgreifen und Onlinejournalisten, Wissenschaftlern, Bloggern, Technikfreaks und allen Interessierten die Möglichkeit geben, sich auszutauschen, Perspektiven zu erweitern und neue Trends aufzuspüren. Die neuesten Infos gibt es natürlich immer hier auf dieser Seite.
Bleibt also "nur" der Rückblick auf die Dokumentation der Begegnung vom vergangenen September in Mainz, die sowohl vor Ort als e-Book dokumentiert wurde, als auch in Ton- und Bewegt-Bild-Dokumenten festgehalten.

Auf YouTube beginnt dieses Dokument mit einem Einblick in die Eröffnungsveranstaltung, in der Jochen Wegner darüber sprechen will, "wie das Netz den Journalismus nach vorne bringt" und wie er seine "noch ein bisschen vorläufigen Antwort" damit einleitet, in dem er behauptet: "Ich weiss nicht, wie das Netz den Journalismus voranbringt". [Lacher. Im Off: "Vielen Dank"]. "Ich weiss nicht, wie das Netz Ihren Journalismus voranbringt".
3. Preview: Entre-Temps steht das Programm zum Download bereit:
Folgende Partnerschaften wurden vereinbart, mit:
bpb, Bundeszentrale für politische Bildung
DKV, Deutsche Krankenversicherung
Google - mit 5 ReferentInnen auf 5 Podien vertreten.
Der ursprünglich mal gesetzte Themenschwerpunkt der "Start-ups" ist damit - na gut, vielleicht nicht gleich "vom Tisch" - aber nicht mehr das dominierende Element, der rote Faden dieser Veranstaltung.
Wer sich dazu informieren will, sollte - und sei es den Tag zur - einen Besuch auf dem Hangar 2 am ehemaligen Flughafen in Tempelhof einplanen, bei den 30. -Ja: dreissigsten! - Deutschen Gründer- und Unternehmertagen.
Und die haben etwas geschafft, was wirklich exemplarisch sein sollte für die Vorbereitung eines solchen Kongresses: Sie haben wichtige Protanonisten der Veranstaltung zuvor in eigens hergestellten Beiträgen portraitiert.
4. Preview: Berlin, den 17. Oktober 2014:
Die Eröffnungsveranstaltung dieses Jahres ist für den heutigen Tag ab 10:30 anberaumt. Das Thema ist zugleich das Motto dieses ganzen Tages. Es lautet:
Das "Netz in die Hand nehmen"
Frage der Veranstalter: "Ist das wirklich die Losung der Zeit? Wolfgang Blau vom britischen Guardian wird sich weniger mit den letzten zehn Jahren Onlinejournalismus als vielmehr mit dessen Gegenwart und Zukunft befassen - und der Konferenz so den nötigen Impuls geben." [1]
"Als ich nach London ging, hat man mich behandelt, als ob ich die ’Mayflower’ bestiegen hätte".
"Gehen sie auf jeden Fall ins Ausland, wenn Sie können, und das muss auf keinen Fall immer nur die USA sein, gerade in kleineren Ländern haben die Online-Redaktionen oft einen sehr grossen Einfluss. Und bei Bedarf hilft auch jeden Fall auch ’The Editors’ Network’."
"Die Zeit der ’Wald-und-Wiesen-Journalisten’ wird schon alsbald wieder obsolet sein." Blau redet einer neuen Form der Spezialisierung des Wort, die sich nach und nach auch in der Online-Welt immer stärker durchsetzen wird."
"Die Wiederentdeckung beim Guardian war die, wie schön Print auch sein kann." "Es geht nicht um die Frage ob Papier oder nicht Papier". "Der Guardian ist auch im Verkauf der Zeitungsexemplare erstaunlich stabil." "Und wir werden ihn nicht nur täglich, Sie werden ihn vor allem auch am Wochenende geniessen."
"Die Redaktionen brauchen neue Projekte, an denen sie sich begeistern können. Auch wenn dieses sich nicht direkt rechnen, aber sie sind ein guter Grund für viele, die bei uns arbeiten wollen, obwohl sie bei Google und anderen noch weit mehr verdienen würden."
"Es braucht einer Reihe dieser ’ehrwürdigen Institutionen’, um solche Geschichten wie die vom Snowden überhaupt machen und vor allem dann auch glaubhaft vertreten zu können. "
Das Erstaunlichste an dieser Arbeit in London bleibt eigentlich im Verborgenen. Nämlich, dass der Guardian aus seiner englischen Startposition heraus sich immer mehr internationalisiert. Und dabei geht es nicht nur darum, dass das britische Englisch für die Amerikaner eine der grössten Sprachbarrieren sein könnte, die Anlass gibt für eine Reihe von Missverständnissen. Es geht in den nächsten Monaten darum, global erneut und dieses Mal erfolgreich jenes Ziel ansteuern zu können, was vor Jahren schon mit dem Murdoch-Projekt The Daily versucht wurde.
5. Live Reviews: 18. Oktober 2014
Hier die weiteren vorab ausgesuchten Veranstaltungen dieses Tages.
Wobei eine Anwesenheit auf all diesen nicht garantiert werden kann, da eine Reihe weiterer formeller Verpflichtungen als DJV-Berlin-Vorstand als auch informeller Gespräche für diesen Tag angesagt sind.
Einen sehr viel umfassenderen Überblick wird es sicherlich einer der DJV-Online-Seiten geben. [2]
Stiefkind Online oder Warum Printstrukturen bei Zeitungen noch immer Priorität haben [3]
— Andreas Grieß, YOUdaz.com
— Stefan Plöchinger, Süddeutsche.de
Schreiben fürs Netz: SEO – Kür oder Pflicht [4]
— Jana Lavrov, zeit.de
Das Ziel ist es, vor allem für die Google-News eine optimale Optimierung zu erreichen. Dafür müssen im Titel und in der URL die richtigen URL’s auftauchen - keywordstuffing taugt heute nicht mehr. Es reicht nicht, die Ersten zu sein, man muss etwas relevantes Neues erzählen können. Wichtig sind dann aber auch die Klickrate und die Absprungrate. Je mehr und desto länger die LeserInnen auf der Seite bleiben, desto höher ist die Wertigkeit, die im Ranking berücksichtigt wird.
Da Google in Deutschland über 90% der Marktabdeckung hat, ist diese auch die entscheidende Referenz für die eigene Arbeit. Die Facebook-Posts werden ganz anders aufgebaut und als eigenständige Quelle genutzt, aber nicht unbedingt für’s Ranking.
Bilder werden von Google "als solche" noch nicht erkannt. Sie müssen möglichst gut beschriftet und betextet werden, und sie werden nur darüber erkannt.
Man kann trotz all dieser Einflüsse nicht darauf drängen, wie die Redaktion jetzt ihre Texte titelt und inhaltlich bestückt. Aber man sitzt nebeneinander am NewsDesk und die einzelnen Themen-Inseln werden im persönlichen Gespräch immer wieder unterrichtet. Die Redakteure sind inzwischen auf das SEO-Thema geschult.
Was die SEO-Plug-ins betrifft, wird vor allem Yoast empfohlen. Das sei super-einfach auch für jene, die noch keine grosse Erfahrung mit diesem Thema haben.
Der aktuelle Aufmacher wird mit Metrics ausgewertet. Die langfristigen Auswertungen werden vor allem mit Webtrack untersucht.
Das Do-it-yourself-TV auf dem Prüfstand [5]
— Thomas Leidel, n-tv / DJV Berlin
— Frank Sonnenberg, Freier Crossmedia-Journalist
— Kai Rüsberg, WDR u.a.
— Prof. Dr. Verena Renneberg, Moderation
Recherchefreiheit vs. Recht auf Vergessen – die Entscheidung des EuGH
[6]
— Lorena Jaume-Palasí, Ludwig-Maximilians-Universität München
Die Entscheidung des Gerichts hat nicht berücksichtigt, wie die digitale Öffentlichkeit funktioniert. Das ist die Entscheidung eines ’digital Immigrant’. Heute lässt sich die Trennung von Offline und Online nicht mehr herstellen.
Auch im Bereich des Öffentlichen gibt es Bereiche, die "moralisch" sind. Und der Versuch, diese zu regulieren, ist fragwürdig.
Wer darf entscheiden, was vergessen werden wird? These: es gibt keine globale Öffentlichkeit. Auch nicht durch das Internet. Sondern stattdessen "Öffentlichkeiten". Und diese sind Online oft nicht grösser als in der analogen Welt.
Was kommt nach dem "tugendhaften Bürger"? Das Private verlangt heute nicht Tugendhaftigkeit sondern die Trennung von dem was öffentlich ist und was nicht.
In den Friedensverträgen ist erstmals das "Recht auf Vergessenwerden" verankert worden.
"Es gibt kein Recht auf Vergessen werden, sondern eine Pflicht sich zu erinnern."
— Dr. Thilo Weichert, Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz (ULD)
Die Kritik an Google ist nicht neu, aber wir sind nicht der Feind von Google, sondern der Datenschutzverstösse. Aber die freiwillige Nutzung von Google ist ein Problem. Aber das, was im Hintergrund läuft, nimmt man in Kauf.
Die Vermutung, dass eine Öffentlichkeit nicht durch Gesetze, sondern durch Moral reguliert wird, ist falsch.
Letztendlich muss Google entscheiden, was zu streichen ist und was nicht.
Das Recht, Informationen nachzufragen, wird doch durch das Löschen der Links eingeschränkt?
Die Recherche wird durch ein solches erschwert, aber nicht unmöglich gemacht.
— Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Google Beirat
Google hat mit diesem Urteil so nicht gerechnet. Aber man hat jetzt dieses so umzusetzen. Der Beirat steht nicht auf der Payroll dieses Konzerns. Und der Beirat kann viel dazu beitragen das Auszugestalten, was der EUGH beschlossen hat. Das Recht auf Privatheit - das ist ein Relikt aus dem Mittelalter? - gilt es neu zu definieren. "Und das ist eine Aufgabe, die sich echt lohnt."
Der Beirat besteht aus 9 Experten. Diese machen sieben Anhörungen mit weiteren Experten. Und daraus sollen Leitlinien entwickelt werden.
Dem Einzelnen sollen von Niemandem ein Recht gewährt werden. Er hat diese Rechte von seiner Natur her. Und dazu gehört auch das Recht auf Privatheit. Und dafür ist das Urteil gut.
Wir reden nur über personenbezogene Informationen.
— Dr. Ralf Bremer, google.de
Google verhält sich verantwortungsvoll und hat inzwischen den Expertenbeirat einberufen. Man nimmt das Urteil des Gerichtes sehr ernst. Auch wenn es nur wenig Anhaltspunkte gibt, wie diese Fragen zu lösen sind.
Etwas 50% der Anträge wird zum Vorteil des/der Betroffenen entschieden.
Die beiden Gründer haben mit ihren Zielen Standards gesetzt, die über den Profit hinausgehen.
"Der Rat ist deshalb eingerichtet worden, damit man die Empfehlungen des Beirates berücksichtigt." ("berücksichtigt" - sic!)
Er benennt Beispielartikel, die auf Ersuchen der Betroffenen gelöscht wurden - und solche, die nicht gelöscht wurden.
Das Ganze sind schwere ethische und juristische Fragen, die zu klären oft ein komplexes Problem darstellt.
Auf die Frage, ob diese Löschungswünsche bei erfolgreicher Erfüllung auch den Google-Auftritt in den USA betreffen würde, war eindeutige Antwort ein klares und kurzes und lachendes "Nö".
Fragen: Zum Schluss
Wie will man dieses komplexe Thema nur durchdringen?
Hier als pars pro toto der Hinweis auf den Text von Alan Posener vom 20. Mai 2014 - 06:41, der unter der Unterschrift 1984 contra Google nachzulesen ist. Im Mittelpunkt stehen dabei die Rolle des "Zensors" Winston Smith und derjenigen Personen, die ihm zugearbeitet haben.
Und das ist der Schlusssatz des alles andere als moderaten Moderators Alexander Fritsch:
"Wenn es Ihnen gefallen hat, sagen Sie es weiter, wenn es Ihnen nicht gefallen hat, behalten Sie es für sich."
Und dann war auch diese Runde beendet - und damit die ganze Veranstaltung.
Und an der Tür standen schon die Servicekräfte, um den Veranstaltungsraum endlich wieder in Besitz zu nehmen und für eine Abendveranstaltung umzubauen.
Auf die Idee, sich vielleicht mit einem etwas gescheiteren Wort vom Publikum zu verabschieden, sich bei den Mitwirkenden und Helfern zu bedanken, vielleicht sogar aus Anlass der nun abgeschlossenen zehnten Veranstaltung zu einem Umtrunk einzuladen ... ist keiner gekommen.
In Ermangelung finanzieller Mittel oder eines dafür notwendigen geistigen Vorstellungsvermögens? So endete dieser sicherlich ambitioniert angegangene Tag letztendlich sang und klanglos.
Dabei sind eine Reihe von Regie- und Dramaturgiefehler verzeihbar, und der Streik der Eisenbahner hat das Seinige dazu beigetragen, dass der Ablauf noch grössere Belastungen auszuhalten hatte.
Eines aber darf n i e w i e d e r passieren: dass es nur auf der Bühne Mikros gibt und keine fürs Publikum, auch dann nicht, als von den ModeratorInnen eben dieses explizit angesprochen wurde.
WS.