DigiOec"Tools" versus DigiNet "Tolerance"

VON Dr. Wolf SiegertZUM Donnerstag Letzte Bearbeitung: 31. Dezember 2014 um 02h40min

 

Dieser nachfolgende Text ist wahrlich hard-core, auch wenn er nicht mehr darstellt als den Versuch, den Ablauf eines dieser web-week-Tage - zumindest den Verlauf der "Kernarbeitszeit" des Autors - zu dokumentieren. Dabei war ihm beim Verfassen dieses Textes noch nicht bewusst, dass ja die meisten der hier erwähnten Veranstaltungen auch im Nachhinein "im Netz" nachverfolgt werden können - und das in einer guten Qualität -, so dass an dieser Stelle dies nicht noch einmal "nacherzählt" werden muss.

Aber wenn man sich diese alle nur online angeschaut hätte, wäre ein Beitrag so wie dieser nicht zustande gekommen. Das Mit-Dabei-Sein bedeutet "eine andere Qualität". Es macht eine Menge aus, vor Ort mit den anderen Anwesenden, auch über die einzelne Veranstaltung hinaus, in Kontakt zu kommen:
— von Angesicht zu Angesicht

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— in der Crowd

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— und als Publikum

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10:00 Uhr

Auf dem Veranstaltungsgelände der re:publica ist jener Ort, an dem zuvor die Media Convention Lounge eingerichtet worden war, in ein Ausstellungsareal umgewandelt worden, in dem sich nun eine grosse Anzahl von Firmen mit kleinen Ständen aneinanderreihten. [1]

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Im ausgedruckten Programm [2] der re:publica gibt es eine Programmlücke im heutigen Tagesprogramm: auf der Bühne 4 ab

11:45 Uhr

Diese wird (mehr als) gefüllt von Uri Aviv mit seinem Vortrag: Science fiction as a laboratory for big ideas

Kurzthese:
_ Over the years science fiction has inspired the exploration of space and cyberspace and was first to imagine the robot, cyborg, clone and technological singularity. All of these are “mere byproducts” to the real focus of science fiction – society – communities, relationships, individuals – how we transform, mutate and evolve through science and how we use and abuse technology. Science fiction creators imagine the un-imaginable and explore the impossible, they perform huge scale gedankenexperiments and by doing so they give birth to our future, for giving shape to the impossible today, gives shape to the every-day of tomorrow.

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 Uri hatte bereits am Tag zuvor, am Mittwoch, einen interessanten Aufschlag im Rahmen der Media Convention Berlin auf seinem Panel zum Thema: Future Interfaces – Future Formats? und gehört damit zu den wenigen, die auf beiden Veranstaltungen ihr Publikum gefunden haben.

Er stellt sich zunächst auf die Bühne... und macht eine Foto von "seinem" Publikum, wandert sodann unruhig neben der Bühne hin und her, streckt die Arme aus, schaut auf die Uhr - und wir im Publikum bekommen von all dem nichts wirklich mit, da wir sämtlich Ohrhörer aufhaben, die uns akustisch von dem Geschehen um uns herum abschotten. [3]. Der Redner im Wartestand findet das Ganze dann eher gut: "This is science fiction, this is very cool." [4]

Und dann statuiert er ein Exempel um zu zeigen, welchen Einfluss SciFi auf die Wirklichkeit haben kann.

Dazu verweist er auf
— Albert Einstein und seinen Brief an den US-Präsidenten Franklin Delano Roosevelt und das Engagement seiner Vorreiter,
— Frederick Soddy: The Interpretation of Radium.
— H.G. Wells [5] : Seine Scientific Romances, die uns vertraut machen mit Phänomenen von A_liens bis hin zur Z_eitreise. Er hat in seinem Buch: The World Set Free erstmals von einer ganz neuen Waffe gesprochen, die ganze Städte und Länder zerstören kann, eine Waffe, die jeder mit sich herumtragen könne und von einem Flugzeug abwerfen.
— Lynard Zillard, promoviert bei Einstein und erfindet in London auf der Southhampton Road die 1933 zum Patent angemeldete Idee für einen Atomreaktor. [6]

Science Fiction sei für ihn der Name eines Labors für neue Ideen, für unmögliche Dinge, die noch nicht einmal einen Namen haben, und für soziale Prozesse, die man sich bislang noch nicht einmal habe vorstellen können.
_Seine Sentenz: Die Grenzen des Möglichen seien nur zu erkunden, wenn man das Unsichtbare (be-)suche.

14:00 Uhr

Die "Lightning Talks", u.a. mit:

 Wolf Lotter: Aufruf zum Wissensarbeiteraufstand

Wir arbeiten mit dem Kopf, nicht mit den Händen. Wir arbeiten kreativ, nicht mehr in der Monotonie der Fabrik. Darauf nimmt weder die Arbeitswelt noch die Politik noch der kulturelle Mainstream Rücksicht. Die Industriegesellschaft bestimmt Takt, Verkehr, Denken, Leben, Arbeit, Zukunft. Wir brauchen einen Kopfarbeiteraufstand, der die Konturen einer Wissensgesellschaft zeichnet. Gerade jetzt, wo Politik und Establishment sich ein selbstzufriedenes "Gut gemacht" zuraunen.

Wolf [7] will, dass "die Zeiten des neuen Biedermeier" vorbei sind. "Wer nichts wagt, gewinnt auch nichts", so sein Motto: Und die Wissensgesellschaft sei eine offene Gesellschaft, die keine Angst hat vor dem Neuen, der Veränderung, des Wilden.
Sein Credo: Das Wilde und das Wissen sind eins. Zerstörung bedeute auch die Chance des Aufbaus des Neuen. Die Welt des Schichtbetriebes des Dampfmaschinenzeitalters, das sei immer noch die Folie für die "Muckibude des letzten Jahrhunderts".

Und sodann einer Reihe von Frauen, die in kurzen "Brand-"reden auf ihre Fragestellungen und die daraus erwachsenen Aufgaben hinweisen:

 Belinde Ruth Stieve: Retro Reality im deutschen Fernsehen – kein Ende in Sicht?

Die fiktionalen Formate im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sind gegenwärtig gekennzeichnet durch deutlich weniger Frauen- als Männerrollen, ein Verschwinden von Frauenfiguren ab 40, und Geschlechterstereotype, die an die 1950er Jahre erinnern. Ein Großteil des gebührenzahlenden Publikums wendet sich ab und guckt stattdessen ausländische Produktionen über das Internet.
Aber! allmählich organisiert sich Widerstand in der Branche, – so dass 2014 einige Kampagnen an den Start gehen könnten.

Sie macht uns klar, dass aus ihrer Sicht die öffentlich-rechtlichen Anstalten ihre Aufgabe nicht erfüllen, da sie Frauen nicht in einem angemessenen Rahmen re-präsentieren - über 40 schon bald gar nicht mehr...

 Rahel Kraska: Soundtrack fürs Leben - Das Konzert auf der selbstgezeichneten Bühne

Rahel Kraska zeichnet sich ihre Bühne selbst!
Sie animiert ihre Comicfigur Rahel Comic Girl zum Instrumentespielen und kreiert die 1,5-stündige Multimediashow "Soundtrack fürs Leben"
.

Neben ihren Songs erzählt die Multimediakünstlerin vom Weg von der realen auf die virtuelle Bühne und wieder zurück.

Rahel ist ein Beispiel für eine junge Musikerin, die sich nicht allein auf die im Verlauf des Studium erworbenen künstlerischen Qualitäten verlässt, diese systematisch weiter ausbaut und nach und nach beginnt, auch die Produktion und Distribution ihrer Werke selbst in die Hand zu nehmen - trotz all der allgewaltigen Konkurrenz.

 Anne Roth: Speakerinnen-Liste - mehr Frauen auf die Bühne

Die "Speakerinnen-Liste" ist die Idee vieler Frauen und wurde technisch von acht Frauen mit der Unterstützung von vier Coaches als Lernprojekt der Rubymonsters, einer Lerngruppe der Rails Girls Berlin, gebaut. Anscheinend hat sie einen Nerv getroffen: in den ersten zwei Wochen haben über 500 Frauen ein Profil angelegt, der Twitter-Account @speakerinnen bekam im selben Zeitraum über 1000 Follower. Wir reden darüber, warum sie nötig war, was noch fehlt und warum das Netz weiter gut dazu ist, mit kleinen Ideen viel in Bewegung zu setzen.

Gut zu hören, wie die jungen Frauen aus der Rails Girls-Ecke sich aus der "Nullcheckerbunnies"-Ecke in nicht einmal zwei Jahren zu einem veritablen Programmierkader gemausert haben, um in diesem Jahr am 8. März zum Frauentag 2014 die neue Seite zu lauchen.

In zwei Wochen seien schon mehr als zweitausend Themen eingetragen worden, worauf erst einmal die Datenbank neu organisiert werden musste.
Weitere aktuelle Aufgaben: die Internationalisierung und die Profilierung für die mobilen Anwendungen.

15:00 Uhr

Mit FrauenPower ging es auch auf der Bühne 1 weiter:

 Gabriele Fischer, "die Mutter von BRAND EINS", befragt von Johnny Häusler

Besondere Aufmerksamkeit findet ihre Aussage, dass man sich auch in dieser Redaktion um den Kontakt mit Anzeigenkunden bemühe, wenngleich von vornherein klar gewesen sei, dass diese Kunden alleine nicht der Garant für das Über-Leben dieser für das Lese-Publikum geschriebenen Publikation sein könn(t)en.

Jetzt habe man alle diese Kunden in einer Art Wettbewerb angeschrieben und ihnen angeboten, eine Woche lang free-of-charge auf ihrer Online-Seite werben zu dürfen, wenn man dafür ein gutes und intelligentes Konzept vorweisen könne. Daraufhin gemeldet habe sich ... ein einziger Kunde [sic!] [8].

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Und dann die Abschlussfrage aus dem Publikum, was sie, Gabriele Fischer, in 10 Jahren sein werde, wenn sie nicht mehr als Chefredakteurin BRAND EINS betreuen würde.

Und die Antwort besteht aus einem einzigen Wort, voller Klugheit, Witz und im lachenden Einverständnis mit sich selber. Es lautet: "alt".


Ein Vorschlag für das Programm im Folge-Jahr 2015: Ein Interview mit der dann nicht mehr neuen Chefredakteurin der Wirtschaftswoche, Miriam Meckel.


15:30

 Delia Browne, Co-Founder & Director der Peer-2-Peer University, P2PU.

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Da ja all diese Vorträge auch im Netz werden nachverfolgt werden können [9], hier nur dieses eine Stichwort, dass es neben all den Merkmalen für eine erfolgreiche Arbeit vor allem um die Förderung der Empathie ginge.

Und einer ganz besonderen Haltung zum Thema des Urheberrechts:

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16:15

 Dorothee Werner [10] & Sascha Lobo: Betriebssystem Buch [11]

Eine gut vorbereitete, gut gemachte und wahrlich interaktive Session, a co-shared speach mit vielerlei Anlass und Möglichkeiten des Gedankenaustauschs mit dem Publikum: via twitter und sogenannten spoken tweets, womit nichts anderes gemeint sind als kurze Wortbeiträge.

Dabei ist klar, dass beide Seiten auch "ihr eigenes Süppchen kochen" wollen:
— Der Börsenverein mit seiner protoTYPE- Initiative
— Der Verleger Lobo mit seinem und Christoph Kappes’ sobooks - Projekt. [12]

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Das Buch als "Betriebssystem"? Auf jeden Fall haben die Promotoren eines solchen Themas Konjunktur. Und das steht der Branche insgesamt sicher gut zu Gesicht. Egal, ob das mit dem "Betriebssystem" nun wirklich letztendlich so stimmig ist, oder nicht eher von einem Speicher oder von einer Art Bios zu sprechen sei.

Auf jeden Fall gilt: Das Thema der Virtuellen Realität gibt es nicht erst, seitdem es Bücher gibt, und es wird fortdauern, auch wenn bestimmte Bücher nicht mehr in papierner Gestalt gelesen werden können.

Wichtig sind heute vielmehr Fragen,
— wie "das Netz" auf "das Buch" wirkt - und vice versa
— wie es in Zukunft um Anspruch und Wirklichkeit des in der Sturm- und Drang-Zeit - also nach 1770 - geprägten Profilierung des Autors als einem "Originalgenie" bestellt sein wird
— wie es um dieses "Buchgefühl" bestellt sein wird, dieses Versenken in etwas, ohne Ablenkung, diesen "Flow", der beim Lesen eines Buches fast wie eine Droge über einen kommen mag
— wie sich der Schreibstil für die Lektüre eines digitalen Gewerkes wird ändern müssen: kürzer, prägnanter, serieller werden
— wie es sich mit der Aufhebung der technischen Begrenzungen der Abgeschlossenheit des Buches verhalten wird
— ob sich eine solche "Abgeschlossenheit" im Netz / über das Netz wieder herstellen lassen wird, etwa in Form von Versionierungen?
— ob ein Buch als als eine Art Facebook-App wird funktionieren können?
— ob ein Buch jetzt nicht noch besser auf LeserInnen-Interessen und -Reaktionen wird reagieren können, so wie es spätestens seit den Fortsetzungsromanen eines Christian Friedrich Hunold um 1700 geschehen ist?

Viele gute Fragen. Und eine Überzeugung, die für die Zukunft noch viele Veränderungen mit sich bringen wird. So richtig es ist, dass "das Buch ins Netz wandern" werde, so wichtig bleiben doch die begründeten Zweifel, ob "das Buch" damit ganz und gar ins Netz abwandern wird.

Denn die derzeit im Netz vorzufindenen eBooks sind nichts anderes als die alten Formate in neuen Schläuchen - bis hin zur Imitation des Umblättergeräusches auf dem Lesegerät...

17:30

In der Anmod zur nachfolgenden Veranstaltung im gleichen Raum heisst es dann: "Sascha Lobo ist keine Messlatte für die re:publica!", und die verbleibenden bzw. wenigen neu hinzugekommenen Gäste im Publikum werden herzlich begrüsst.

Mit Bezug auf diese nachfolgende Diskussion zum Thema "Menschenrechte Jenseits des ’Zuckerhuts’" mit Dirk Brengelmann, Wenzel Michalski und Ines Pohl [13] wird hier auf den alsbald sicher auch als Videostream bereitgestellten Verlauf verwiesen [14], da sich hier an der Diskussion dieses Themas auch der Autor - ab der Position 28:28 - mit einem Beitrag engagiert.

Für die bevorstehenden Diskussion mit den USA in Form einer Multi Steakholders Conference werden von Dirk Brengelmann drei Themen genannt, die nunmehr ausgehandelt worden seien:
— Wie definieren wir die Balance von Sicherheit und Freiheit
— Das ökonomische Potenzial des Internet
— Ansätze der Zusammenarbeit

In der nachfolgenden Diskussion mit dem Publikum wurde gerade die erste Fragestellung in Frage gestellt, worauf die Aufforderung von der Bühne kam, doch selber einen Vorschlag zu machen.

Und der lautete: "Was bedeutet Vertrauen in die staatlichen Institutionen als shareholder von citizen values."


Aber auch hier ein sehr viel weitergehender Vorschlag: Wenn sich die Bundesregierung im Verlauf dieser Gespräche nicht mit den Schutzinteressen der hiesigen Bevölkerung - und der Industrie - wird durchsetzen können, warum dann nicht "von oberster Stelle" dazu im nächsten Jahre ein Erklärung abgeben: auf der re:publica 2015?!


18:30

Zum guten Schluss: "Goodbye & farewell!"

Die bittere Pille vom guten Schluss:

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 [15]

Hier zumindest zur Kompensation ein kleiner selbstgedrehter Auszug vom Auftritt aller an der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der Veranstaltung Beteiligten:

Was "Dank" GEMA auf Google | YouTube nicht zu sehen ist (Auszug)
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Und die Szenen-Bilder zum Abspann:

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 Tanja

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 Markus

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 Johnny

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 Andreas

PS.

Auf dem Weg zu diesem dritten re:publica-Tages zunächst ein Abstecher zum Nordeingang der Messe Berlin, die sich (oder ihr Gelände?) jetzt "Berlin Expo Center City" nennt, wo das neue Messeformat der "tools" [16] erprobt wird.

Es ist wirklich interessant - aber auch erschreckend - zu sehen, wohin sich der einst als Deutscher Multimedia Verband [17] gegründete Verein hin entwickelt hat: zumindest weg von der Basis. Oder aber hin zu einem neuen Publikum, das er offensichtlich noch nicht in seiner ganzen Breite hat ansprechen können.

Das Bild vom Start des heutigen Tages spricht für sich selbst:

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Anmerkungen

[1Man kann nur erahnen, was das für das Medienboard gekostet haben muss, wenn sich so ein Umbau selbst für einen, den letzten, Tag noch gelohnt zu haben scheint.

[2das an diesem Tag ganz "offiziell" als nur noch bedingt gültig erklärt und durch Ansagen ersetzt wurde, die zu Beginn einer jeden Veranstaltung auf die anderen Programme und Programmänderungen hinwiesen - und auf die Online-Seiten, die fortlaufend aktualisiert würden.

[3Genannt wird das ganze Konzept "Silent Stage": damit können in unmittelbarer Nachbarschaft Veranstaltungen nebeneinander abgehalten werden, ohne dass die "stages" schalldicht voneinander hätten abgetrennt werden müssen. Ein Versuch, aus der Not an Räumlichkeiten eine Tugend zu machen.

[4Um dann auf das DLD Innovation Festival in Tel Aviv hinzuweisen, das in diesem Jahr von 14.-20. September 2014 stattfinden wird.

[5An dieser Stelle anlässlich des achtzigsten Jahrestages der Gründung der bibliothèque des livres brûlés ein besonderes Zeichen der Hochachtung und Anerkennung für seine Gründung eines UK-Förderkreises.

[6Wird hier so zitiert wie im Vortrag beschrieben, Person und sein Wirken dem Autor nicht bekannt.

[7... dem wir später nochmals in der Halle 1 in der Nachbarschaft von Gabriele Fischer begegnen werden.

[8Ihr Aufruf: "Wir sind weiterhin auf der Suche. Also, wenn Sie welche haben: wir sind wirklich immer noch offen, weil ich denke, wir müssen einfach auch zeigen, dass es intelligenter geht als den Leuten unaufhörlich mit der Faust auf die Nase zu hauen..."

[9Schon deshalb "sehenswert", da im Verlauf dieses Vortrages eine der Fragen von einem der Kameramänner kommt, der sie gerade für die Aufzeichnung ihrer Rede vor der Linse hat. Diese Szene spricht Bände für das, was den Geist und die Qualität dieser Veranstaltung ausmacht.

[10Dorothee Werner ist gelernte Sortimentsbuchhändlerin, studierte Philosophin und fröhliche Praktikerin. Im Studium hat sie viele Stationen in unterschiedlichen Bereichen der Buchbranche (u.a. Begründerin des Azubistros) absolviert. Seit 2007 ist sie beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels (www.boersenverein.de), zunächst als Referentin des Hauptgeschäftsführers, dann als Büroleiterin desselben. Sie ist darüber hinaus zuständig für die Teamleitung der Initiative Forum Zukunft (bspw. BuchCamp, protoTYPE, Zukunftskonferenz). Darüber hinaus ist sie beim Börsenverein im Rahem der Unterenehmensentwicklung verantwortlich für die Bereiche Mitgliederservice, Marktforschung und Literatur- und Leseförderung.

Dorothee ist ein norddeutsches Präriecowgirl mit großer Leidenschaft für weiten Himmel, Wind in den Bäumen, Kino, Comics, Grünkohl und Steaks. — werner@boev.de, @dorowerner

[11Kurzthese:

Das Betriebssystem Buch hat Kultur, Bildung und Politik bisher entscheidend geprägt. Ohne das Buch "Das Kapital" von Karl Marx zum Beispiel wäre das 20. Jahrhundert vermutlich völlig anders verlaufen. Dieses Betriebssystem verändert sich durch die digitale Vernetzung stark. Diese Session soll die Auswirkungen dieser Verwandlung auf die Gesellschaft untersuchen.
Beschreibung:

Um sich die Veränderungen der Buchwelt zu erklären, könnte man das Buch als ein Betriebssystem für Kultur, Wissen und Bildung betrachten. Tut man das, ergeben sich durch die digitale Vernetzung neue Fragen: wie ändert sich dieses Betriebssystem durch das Internet? Bleibt es überhaupt bestehen? Schlimmer noch: war das Buch je, wofür man es gehalten hat? Dorothee Werner, Leitung Unternehmensentwicklung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, und Sascha Lobo, Buchautor, versuchen, den Veränderungen des Buchs auf die Spur zu kommen.

Eine dieser Spuren führt über die Sichtbarkeit des Buchs. Das in die Kamera gehaltene Buch, die Bibliothek als Fotohintergrund, die Begründung "Buch geschrieben!" um als Experte zu gelten – wenn das Buch sich langsam vom gedruckten Papierwerk in ein elektronisches Bitwerk verwandelt, geschieht viel mehr als nur die Digitalisierung von Buchstaben.

"Wer schreibt, der bleibt" war so offensichtlich auf Bücher bezogen, ebenso buchstäblich die Geschichtsschreibung der letzten Jahrhunderte, das Buch als Format hat auch die Art zu denken bestimmt. Wenn das Bild vom Betriebssystem Buch funktioniert, dann entsteht mit dem Internet auch abseits des Offensichtlichen ein fundamentaler Bruch in der Wahrnehmung der Welt. Davon handelt diese Session.

[12Hey, Moment – ich habe einen Code und jetzt sehe ich, dass man sich nur mit Facebook anmelden kann. Seid Ihr verrückt?
Tendenziell nein. Tatsächlich ist sobooks eine sehr kleine und junge Firma, wir mussten unsere Kräfte etwas bündeln.

Gut, dass in den Qn’A’s dieses Thema auch angesprochen wird. Nicht so gut ist, dass dadurch in der Tat aktuell eine eigene Mitwirkung - in welcher Funktion auch immer- ausgeschlossen bleibt. WS.

[13Kurzthese:
Deutschland und Brasilien sind mächtig stolz auf ihre UN Resolution zum Recht auf Privatheit im Zeitalter der Massenüberwachung. Doch die Ziele bleiben unklar. Was wollten Deutschland und Brasilien am ’Zuckerhut’ erreichen? Wie kann die internationale Staatengemeinschaft Menschenrechte wie die Rechte auf Privatsphäre und Freie Meinungsäußerung gegen die Sammelwut der Five Eyes verteidigen, zumal dann, wenn sie mit NSA und GCHQ im "Kampf gegen den Terrorismus" kooperiert? Ist die UN Resolution blinder Aktivismus oder ein zielgerichtetes Instrument zu tiefgreifender Reform?)

Beschreibung:
_ Eine Woche nach dem internationalen Gipfel zur Zukunft des Internets am ’Zuckerhut’ in Brazilien werden Dirk Brengelmann, Cyber-Botschafter des Auswärtigen Amts, Ines Pohl, Chefredakteurin der taz und Wenzel Michalski, Deutschland-Direktor von Human Rights Watch diese Fragen kontrovers diskutieren.

[14Ja, dem ist so, dieses Gespräch kann nunmehr auf YouTube eingesehen werden.

[15Dadurch, dass das Video von der Abschlussveranstaltung nicht gezeigt werden kann, ist auch dieser fröhliche Fake aus der Abschlusspräsentation nicht zu sehen (was ja ganz im - behaupteten - Sinne des Redners gewesen sein mag:-)

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(Aber vielleicht ist es ja eben diese Folie, die er dann dem so fröhlich Verspotteten zum Abschied beim Verlassen des Geländes noch zur Kenntnis bringt?

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Wir wissen es nicht. Aber wir sehen, wie die Stärke des Einen die des Anderen vermehrt - und das ist gut so :-)

[16Neues Messeformat tools: Strategische Partnerschaft zwischen Messe Berlin und BVDW vereinbart

Bundesverband Digitale Wirtschaft ist exklusiver strategischer Partner und fachlicher Träger / Expo und Konferenz für webbasierte Businessanwendungen erstmals am 7. und 8. Mai 2014 in Berlin

Berlin/Düsseldorf, 20. November 2013. Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. ist exklusiver strategischer Partner und fachlicher Träger des neuen Messeformats tools der Messe Berlin. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am Dienstag unterzeichnet. Gemeinsames Ziel ist, tools als internationale Leitmesse und -kongress für webbasierte Business- tools zu positionieren und zu etablieren. Weitere Informationen auf der BVDW-Website unter www.bvdw.org/veranstaltungen/tools.

Die tools wird erstmals am 7. und 8. Mai 2014 im Rahmen der Berlin Web Week in den Hallen 18 und 20 sowie dem Palais am Funkturm des Berlin ExpoCenter City stattfinden. Im Mittelpunkt der Messe stehen webbasierte Businesslösungen für die Geschäftsbereiche Finance & Controlling, Management & Operations, Sales & Marketing, Logistics & Support sowie Product & IT. Das neue Messeformat richtet sich an die Fachbereichsleiter von Unternehmen aus der Digitalen Wirtschaft und reflektiert damit den aktuellen Trend: Zunehmend sind es die Leiter der Fachabteilungen, die über die IT-Ausgaben entscheiden. Für sie bietet tools eine zentrale Informations- und Veranstaltungsplattform für praktisches Testen, Information, Weiterbildung, optimales Benchmarking sowie Networking, um die passenden Tools zur Optimierung ihrer Geschäftsprozesse zu finden. Expo und Konferenz laufen an beiden Tagen von 11 bis 19 Uhr, die Power Testing Workshops von 9 bis 11 Uhr.

„Nach der erfolgreichen Etablierung der dmexco als Leitmesse- und -kongress für das digitale Marketing ist die tools der logische nächste Schritt zur Erweiterung unseres Messe-Portfolios“, erklärt Tanja Feller, Geschäftsführerin des BVDW. „Mit der tools unterstreichen wir nicht nur die führende Rolle des BVDW bei der Inhalte getriebenen Entwicklung und Etablierung hochwertiger Branchen- und Businessplattformen für die digitale Wirtschaft, sondern erschließen uns und unseren Mitgliedern auch neue Wachstumsfelder und -potenziale. Gerade für Unternehmen aus dem Bereich digitale Technologiedienstleistungen, die häufig Start-Ups beziehungsweise junge Unternehmen sind, schaffen wir hier eine hochwertige Möglichkeit zur Innovations- und Leistungsschau. Insofern passt die tools hervorragend in die Strategie des BVDW, zentrale Wettbewerbsfelder der digitalen Wirtschaft fokussiert aufzugreifen und schnell und effizient marktgestaltend abzubilden.“

„Mit tools betreten wir Neuland. Das neue Messeformat mit dem Thema webbasierter Business-Anwendungen richtet sich erstmals vor allem an Fachbereichsleiter in den verschiedenen Geschäftsfunktionen einer Firma der Digitalen Wirtschaft“, sagt Katja Gross, Projektleiterin der tools. „Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, den Bundesverband Digitale Wirtschaft als strategischen Partner und fachlichen Träger der tools zu gewinnen. Das sind optimale Voraussetzungen, um die inhaltliche Ausrichtung der tools zu entwickeln und zu schärfen.“

[...]

Über die tools
Auf der tools wird Digital Business gesprochen statt IT. tools ist der Event für Fachbereichsentscheider der Digitalen Wirtschaft. Die Expo & Konferenz präsentiert webbasierte Business-Anwendungen und findet am 7. und 8. Mai 2013 erstmals im Rahmen der Berlin Web Week auf dem Berlin Expo Center City statt. Unter dem Motto „Build your digital Business“ stellt sie die geschäftliche und fachbereichsbezogene Perspektive digitaler Lösungen fundiert und praxisnah in den Vordergrund. Farblich klar strukturiert in die fünf Geschäftsbereiche Finance & Controlling, Management & Operations, Sales & Marketing, Logistics & Support und Product & IT ermöglicht tools eine schnelle Orientierung nach dem jeweiligen Einsatzbereich. Unternehmensentscheidern und Managern dieser Fachbereiche bietet tools praktisches Testen, Information, Weiterbildung, optimales Benchmark sowie Networking, um das passende Tool zur Optimierung ihrer Geschäftsprozesse zu finden. Für Anbieter webbasierter Lösungen ist die tools damit eine ideale Plattform, um die immer wichtiger werdende Zielgruppe der sogenannten LOBs – die Line of Business Manager – mit ihren neuesten Produkten und Technologien erfolgreich für sich zu gewinnen.
www.tools-berlin.de

[17Der Deutscher Multimedia Verband (dmmv) e.V. ist seit seiner Gründung am 17.8.1995 zur bedeutendsten Interessensvertretung der deutschen Online- und Offline- Multimedia-Branche mit 1300 Mitgliedern gewachsen.

Er wurde gegründet von Multimedia-Unternehmern, die einen akuten Handlungsbedarf im Bereich Multimedia beobachtet haben. Stichpunkte sind hier vor allem rechtliche Aspekte, Ausbildung, Qualitätssicherung, Angebots- und Kalkulationsrichtlinien.

Aus der Erfahrung der Vergangenheit in ähnlichen Branchen hat der dmmv erkannt, dass es eines gemeinsamen Vorgehens der diversen Marktpartner bedarf, um einen gemeinsamen Markt zu schaffen und zu festigen.

Der dmmv bildet dazu als Interessensverband der Multimedia-Branche eine neutrale Basis. Die mit unseren Mitgliedern gebündelte Erfahrung von mehreren hundert Mannjahren in diesem Bereich stellt ein unabhängiges agierendes "Multimedia-Kompetenzzentrum" sondergleichen dar.

Als Ansprechpartner für Industrie (sowie deren Vertretungen), Politik, Behörden und Presse, ist es dem dmmv gelungen, eine starke Vertretung zu schaffen, um dem neuen Geschäftsbereich "Multimedia" ein für alle ertragreiches Tätigkeitsfeld zu gewährleisten [...]

Der Verband versteht unter dem Begriff „Multimedia": alle computergestützten, interaktiven Online-, Offline-Medien- und Kommunikationsprodukte, die mindestens drei Darstellungsformen (z.B. Text, Bild, Bewegtbild und Ton) beinhalten.


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