Dieser nachfolgende Text entsteht im Verlauf des zweiten DJV-Verbandstages, am 8. November 2011. Er wird in-status-nascendi ins Netz gestellt und ist daher allerlei Veränderungen und Korrekturen unterworfen.
Die hier eingestellten Fotos wurden nach und nach hinzugefügt, nachdem sich herausgestellt hat, dass - im Gegensatz der hier zitierten Texte - von der Pressestelle des Verbandes auch nicht ein einziges Foto auf der eigenen Website veröffentlicht oder zur weiteren Verwendung angeboten wurde.
Schon vor Beginn der Veranstaltung am 7. November 2011 hat es eine Zeit gedauert, bis dieser Zustand erreicht werden konnte. Eine freie WirlessLAN-Verbindung war nicht geschaltet. Und die Verbindungs ins Telekom-Netz war zu schwach, um wirklich genutzt werden zu können. So bedurfte es nach der formalen Eröffnung einer freundlichen Rüge seitens des Tagungspräsidiums, die schlussendlich ihre Wirkung nicht verfehlte. Quod erat demonstrandum.
Noch schwieriger war es, an dem Delegiertenplatz auch einen 220 Volt Stromanschluss zu bekommen. Technisch einen solchen einzurichten, wäre nicht das Problem gewesen; allein auf die entsprechende Bitte hin kam nach entsprechender Wartezeit die Antwort, dass solch ein Ansinnen von der Tagungsleitung zurückgewiesen worden sei.
Wie bitte?
Schwamm drüber: wie die werte Leserin, der werte Leser angesichts dieses Textes feststellen kann, läuft der Rechner auch noch am zweiten Tag - nachdem es zuvor eines hohen Aufwands an Durchsetzungsvermögen und diplomatischem Geschick bedurft hatte, auch diese "Kuh" vom Eis zu bekommen. [1]
Zum ersten Tag des Verbandstages schreibt der Pressesprecher des Verbandes:
So viel Pressefreiheit war selten am Anfang eines DJV-Verbandstags. Zuerst betonte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken ihre Bedeutung und ihre Bedrohungen, dann folgte Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Mit Engagement über Überzeugung sprach sie zu den 300 Delegierten in Würzburg, und wäre das Ende des Verbandstags am Montag nicht auf 18 Uhr festgelegt gewesen, die Diskussion mit der Ministerin wäre noch weiter gegangen.
Pressefreiheit? Dass sich der Vorsitzende zu Fragen der Pressfreiheit äussert, ist sein gutes Recht - und nicht billig.
Aber dass sich die Ministerin nach ihrem Vortrag auch der Diskussion mit den Anwesenden gestellt hat, das hat nichts mit Pressefreiheit zu tun, sondern mit der überzeugenden Bereitschaft des hohen Gastes, sich dem Gespräch mit den Betroffenen zu stellen. Diese Bereitschaft zu einem Dialog - "Sie sind offen und ich bin offen" - ist Ausdruck der Haltung einer aufrechten Persönlichkeit, die - wie nicht mehr viele - bereit ist, auch zuhören zu wollen und zu können.
Die Idee, sich von der Ministerin mit einem grossen Strauss Blumen zu verabschieden, war als Geste ebenso nett wie hilflos. Es ist doch klar, dass ein solcher Blumengruss - so gut er auch gemeint sein mag - zu gar nichts nützt, als für das Foto auf der Bühne und danach gut auszusehen. [2]
Wieviel klüger wäre es gewesen, der Frau Ministerin etwas in die Hand zu geben, was sie wirklich auf ihrem Weg weiter hätte mitnehmen und bedenken können.
Wie wäre es mit der Idee, ein Präsent in Form von Glückskeksen zu überreichen, in denen die wichtigsten Leitsätze der Verbandsposition nochmals als kleine Textstreifen geschmackvoll verpackt in Erinnerung gerufen werden?
Oder: Wie wäre es mit einem Stenogramm dieser Veranstaltung, in der die gestellten Fragen nochmals in Ergänzung dieser Positionen zusammengefasst worden sind. Ein solches kann gut und gerne auch noch nachgeliefert werden.
Denn - wie gesagt - es verdient aller Achtung und Beachtung, dass die Ministerin wirklich und wahrlich den Dialog mit allen anwesenden Journalistinnen und Journalisten gesucht hat - und nicht nur das Vier-Augen-Gespräch mit dem DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. [3]
Wahltag ist Zahltag.
Heute, am zweiten Tag des Verbandstages, geht es um Zahlen.
Denn es geht um Wahlen. Es geht um die Stimmenanzahl, die für die Entlastung des bisherigen Vorstands sprechen, hier nochmal im Bild:
Und es geht um die Wahl des Neuen.
Die Ergebnisse dieses Tages werden - soweit und sobald sie vorliegen - als Links und/oder als PDF auf dieser Seite dokumentiert.
In einem ersten Wahlgang für den ersten Vorsitzenden werden 268 Stimmen abgegeben. Und KEINE von diesen Stimmen ist ungültig. Enthalten haben sich 9 Personen. Gegen die Wahl beider Kandidaten haben 13 Personen gestimmt. 237 Stimmen erhielt der alte - und damit auch neue Vorsitzende - Michael Konken. 9 Stimmen wurden für für Herrn Conen abgegeben [4]
Das liest sich in der hauseigenen Presseverlautbarung dann so:
Michael Konken bleibt für weitere zwei Jahre Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes. Die rund 300 Delegierten des DJV-Verbandstags in Würzburg bestätigten ihn am heutigen Dienstag mit fast 90 Prozent der Stimmen im Amt. Der Journalismus-Dozent aus Wilhelmshaven steht seit 2003 an der Spitze von Europas größter Journalistenorganisation. Ebenfalls mit überwältigender Mehrheit wurden die freien Journalisten Ulrike Kaiser und Michael Anger als Konkens Stellvertreter wieder gewählt.
Als neuer Schatzmeister gehört der freie Journalist und Sachbuchautor Frank Überall aus Köln dem DJV-Bundesvorstand an. Zu Beisitzern wurden die freie Journalistin Kathrin Konyen aus Neu-Ulm, der Zeitungsredakteur Wolfgang Grebenhof aus Franken und der Online-Redakteur Peter Jebsen aus Hamburg gewählt. [5]
Dieses Foto zeigt den neuen Vorstand in Aktion: bei der Ablehnung von einem der vielen Anträge der Landesverbandes Brandenburg. [6]
Im Nachgang der Wahlen und kurz vor Beginn der Mittagspause spricht die hiesige Weinkönigin, begrüsst die Gäste, lädt sie zu einer Verkostung ein und beschliesst ihre Promotion mit dem Satz: "Wer nicht geniesst, wird irgendwann ungeniessbar."
In der Pause werden die Ergebnisse gesichtet - und gezählt. Der Betriebsrat des Schwarzwälder Boten zählt - am 73. Streiktag - die als Barmittel zur Verfügung gestellten Spenden zur Unterstützung der Streikenden vor Ort. In Euro 1.077, 50. Hinzu kommen Spenden von je Euro 1.000 aus vier Landesverbänden.