Reise-Bilde: PKS-GKS

VON Dr. Wolf SiegertZUM Mittwoch Letzte Bearbeitung: 16. Januar 2015 um 12h08min

 

Anders als beabsichtigt, wird es auch an diesem Tag zwar um Bilder gehen – genauer gesagt um ein Bild, das vom Berliner Büro Server aus an eine andere Adresse in Berlin hätte geschickt werden sollen.

Wie schon an Tag zuvor angedeutet, geht es – einmal mehr – um die Funktions-Mängel eines Dienstleisters. Es ist an anderen Orten schon des öfteren über solche Fälle berichtet worden. In diesem Fällen aber immer vom Büro aus. Und in der Kenntnis von Möglichkeiten, die angezeigten Fehler und Mängel durch andere „Workarounds“ zu umschiffen.

Jetzt aber ist eine ganz andere Situation eingetreten: die Telekom verkauft ihre ISDN-Anschlüsse mit der Möglichkeit, bis zu drei der eingehenden Rufnummern auf andere Festnetz- oder Mobil-Nummern umzuleiten. Dieser Dienst ist jetzt für die Ferien aktiviert worden. Und führt dazu, dass ab und zu die eingehenden Anrufe nicht auf die Mobilnummer weitergeleitet werden, sondern auf das im Büro ebenfalls mit einer ISDN-Nummer angeschlossene FAX.

Weiters ist in einer Reihe von Fällen auch der Versuch gescheitert, die Mobilnummer direkt anzurufen. Gegen einen deutlich teueren Auslandsservice wird die Rufnummer über das Mobilnetz der französischen Telekom, genannt Orange, umgeleitet. Es stellt sich aber heraus, dass in einer Reihe von Fällen dieses sogenannte Roaming nicht funktioniert hat, sondern die Teilnehmer eine französischsprachige Nachricht erhielten, die sie nicht verstanden haben.

Das bedeutet drittens, dass im Falle der Nicht-Erreichbarkeit die Nachricht nicht auf die Sprachbox weitergeleitet wird, sondern ins Nirvana der französischen Telko-Welt.

Viertens sind auch zunächst alle Versuche gescheitert, über die in den Bibliotheken in Frankreich bereitgestellten Internet-Empfangsstationen auf das eigene Netz zuzugreifen. Erst nachdem es gelungen war, zusammen mit einer der Angestellten herauszufinden, mit welchem WPA2-Schlüssel-Eintrag die sogenannten „Lifebox“en angesprochen werden können, war es möglich, über diese einen Zugang zum eigenen Provider zu erhalten.

Dieser Zugang erlaubte allerdings keinen Virtual-Privat-Network-Access (VPN). Ohne diesen Zugang war es aber auch nicht möglich, einen Durchgriff auf den Server in Berlin und die dort hinterlegten Daten – und damit das hier gesuchte Bild - zu erhalten.

Der Effekt dieser sich gegenseitig auch noch verstärkenden Pannen ist derart, dass sich der Versuch, den Urlaub nur zeitweise durch einen eingeschränkten Zugang zur Arbeitswelt zu „untertunneln“ nicht als erfolgreich erwiesen hat.

Zu allem Überfluss war es auch noch dazu gekommen, dass es für das Mobiltelefon kein geeignetes Ladegerät gibt. Also muss ersatzweise der UMTS-Anschluss als Ladestation herhalten – mit all den damit verbundenen Unannehmlichkeiten. Gelegentlicher Ausfall der Ladeleistung, Überhitzung des Smartphones, und viele dieser Mängel mehr – und das alles bei einem Gerät, das in der Preisklasse oberhalb der 500 Euro anzusiedeln ist.

Was hier nur in aller Kürze und ohne jegliche Schärfe beschrieben wird, ist mehr als nur eine "Ansammlung unglücklicher Umstände": Es wird hier vielmehr exemplarisch aufgezeigt, dass die so gern zitierte Annäherung von Privatem und Beruflichen, so wie es jetzt gerade wieder mit der Chef-sind-Sie-im-Büro?-TV-Werbung stipuliert wird, in den hier dargestellen Fall nicht nur nicht funktioniert hat, sondern eine Reihe von Ärgernissen und eigenem Fehlverhalten ausgelöst hat, für das sich der Autor an dieser Stelle nur stellvertretend entschuldigen kann.

Es ist durchaus legitim, dass der Kunde davon ausgehen kann, für ihn im Notfall auch im Urlaub erreichbar zu sein. Aber es ist absolut nicht nachvollziehbar, warum diese landauf landab von den Tekos proklamieren Funktionsmodelle nicht auch in der Praxis funktionieren sollten.

Es gab Zeiten bei der Deutschen Bundespost Telekom, da wurde noch zwischen dem Privatkunden- und dem Geschäftskunden-Service unterschieden. Dieses Modell ist für die Zukunft umso interessanter, umso mehr diese Bereiche dabei sind, sich miteinander zu verschränken.

Es ist schon im privaten Umfeld durchaus von Belang und nicht zu unterschätzen, wenn die dort angebotenen Dienste und Funktionen nicht bereitgestellt werden können.
Aber wenn das Gleiche im professionellen Umfeld passiert und dadurch eine nachhaltiger Schaden entsteht, ist die Grenze der Frustationstoleranz erreicht. Und zwar endgültig.
Wir reden hier nicht über Angebote wie sie vom Telekom-Billig-Anbieter Congstar - und mit vielen Millionen Verlust - unters Volk gebracht werden sollen. Wir reden hier über das Beste, was aus diesem Hause den VSMEs, den Very Small Medium Enterprises angeboten wird.
Und wir reden hier über das Schlimmste, was in einem solchen Fall passieren könnte: den Ausfall einer zuverlässigen Kommunikationsleistung!

WS.


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