Von Avatar bis Omega. Über das A&O postanaloger Welten.

VON Dr. Wolf SiegertZUM Dienstag Letzte Bearbeitung: 16. Januar 2015 um 01 Uhr 24 Minuten

 

An der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ wird seit geraumer Zeit unter dem Thema: "Mit Kinobildern die Welt erkunden" über die Erzählstrategien des digitalen Kinos nachgedacht: intim und doch öffentlich, wissenschaftlich genau und doch verständlich und nachvollziehbar. [1]

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Nach solchen "Kalibern" wie Lydia Hausstein, Lutz Dambeck, Heiner Goebbels oder Candice Breitz [2] hat sich die Gelegenheit ergeben, am Abend dieses Tages, Dienstag den 29. Juni 2010, in Zusammenarbeit mit der Institutsleitung eine weitere Veranstaltung durchzuführen.

Im Vorgespräch standen Themen zur Diskussion, die sich allesamt nicht nur auf die evidenten Veränderungen beziehen, so wie sie sich durch die Digitalisierung der Produktions-, Distributions- und Präsentations-Techniken ergeben, sondern auch solche Themen, die uns erst nach und nach als als Folge dieser Veränderungen beschäftigen werden.

Anders gesagt: Vielleicht können wir nicht die Zukunft vorhersagen, aber wir können darüber sprechen, welche Fragestellungen uns in Zukunft beschäftigen werden.

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Einige dieser Fragen werden wie Leitmotive den Vortrag und die Diskussion dieses Abends bestimmen.

 Was bedeutet die Zunahme der Tiefenschärfe bis ins Unendliche bei einer digitalen Filmaufnahme?

 Pixel versus Grain: Gibt es neben den sichtbaren auch unsichtbare Unterschiede?

 Im Film und für uns selbst: Was bedeutet eigentlich: "Digitales Leben"?

 Warum haben unsere Uhren immer noch Zeiger statt Zahlen?

 Wenn die Digitalisierung die Zukunft bedeutet, wie wird dann die Zukunft nach der Digitalisierung aussehen?

 Was erleben wir an Geschichte(n) in digitalen Welten?

 Kann man in Online-Welten wirklich verreisen?

 Wenn im Digitalen nichts mehr unmöglich ist, wird dann auch das Unmögliche im Film endlich Wirklichkeit sein können?

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Vor Beginn dieser Diskussion lautete der Titel für diesen Abend:

Ein Film, zwei Augen, drei Dimensionen.
Ist das 3-D Erlebnis ein trojanisches Pferd in der Schlacht um das digitale Kino?

Nachdem aber im Verlauf der Diskussion all die hier exemplarisch zitierten Fragen aufkamen, wurde klar, wie aufregend es sein könnte, in eine tiefere Dimension dieses Themas einzusteigen: Sich eben nicht nur an dem Wandel der Technik zu orientieren, sondern nach Orientierungen zu fragen, die sich durch diesen Wandel ergeben werden.

Anstatt vom Avatar bis zum Zombie all die neuen und alten Klischees wieder aufleben zu lassen, werden wir es wagen, nach dem Sinn des Lebens selbst zu fragen.

Vom nächsten Alpha und Omega-Thema im Film bis hin zu den ultimativen "Start-Ziel"-Welten des Α und Ω, eines α (Alpha) und ω (Omega).

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Diese Ankündigung ist bereits zu Beginn des Monats Juni ins Netz und insoweit auch zur Diskussion gestellt worden.

Über den auf der rechten Seite eingstellten "FEEDBACK"-Link sind alle an dieser Abendveranstaltung Interessierten eingeladen, die hier aufgestellte Liste durch weitere Fragen zu erweitern. [3]

Der letztendlich gültige Plan des Veranstalters wird zu finden sein auf DIESER HFF-Seite.

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Zur Vorbereitung der Präsentation wurde folgender Text eingereicht:

Dr. phil. Wolf Siegert, geboren in Bremen als erster Sohn einer Musikerin und eines Physikers im Jahr der Gründung der Bundesrepublik, lebte danach in Ost-Berlin, Paris, Mannheim und kehrte Mitte der 90er Jahre nach Berlin zurück. Aufgewachsen in der Welt der Bühne und des Films, baut er das Fundament seiner Erfahrungen mit zwei Staatsexamina sowie zahlreichen wissenschaftlichen wie journalistischen Arbeiten aus und ist dafür bis heute zu Gast in den USA, in China und Japan.

Als Wechselgänger zwischen Praxis und Theorie ist es seit mehr als 25 Jahren seine vornehmste Aufgabe, analoge Gewerke aus seinem Fachbereich „Kommunikation und Ästhetik“ in die digitale Welt zu geleiten: In der Telekommunikation und beim Rundfunk, im Verlagswesen und im Kunstsektor, in der Fotografie und beim Film.

Er ist Direktor der IRIS® Media, Präsident German Chapter Digital Cinema Society und Mitglied des Vorstandes des Deutschen Journalisten Verbandes Berlin

Mehr zu seiner Person unter:
http://kress.de/kresskoepfe/kopf/profil/13652-wolf-siegert.html

Mehr zu seinen Publikationen:
http://www.iris-media.com/spip.php?rubrique1

Mehr zu seinem Vortrag:
http://www.iris-media.info/spip.php?article3210

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Anmerkungen

[1Es ist angekündigt, dass diese Präsentationen auch auch der Website von www.vierundzwanzig.de "nachgesehen" werden können. "Die transdisziplinären Kolloquien werden auf Video aufgezeichnet und die Mitschnitte auf unserer Seite und in gekürzter Version auf www.vierundzwanzig.de, dem Wissensportal der Deutschen Filmakademie, veröffentlicht. Die Links für die einzelnen Veranstaltungen liegen dem Autor noch nicht vor. WS.

[2Der komplette Link auf diese Veranstaltung konnte allerdings nicht bei den Veranstaltungshinweisen, sondern nur - und ohne Link - bei den Pressemitteilungen gefunden werden und wird daher an dieser Stelle nochmals zitiert:

7. Transdisziplinäres Kolloquium an der HFF

12.05.2010

Das Institut für künstlerische Forschung (IKF) der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ setzt am 18. Mai 2010 seine transdisziplinären Kolloquien mit der siebenten Ausgabe zum Thema "Mit Kinobildern die Welt erkunden" fort. Als Gast begrüßen wir die Medienkünstlerin Candice Breitz. Eine Auswahl ihrer Arbeiten wird in einer Werkschau gezeigt. Anschließend diskutieren die Direktorin des IKF, Prof. Dr. Kerstin Stutterheim, und Candice Breitz mit dem Auditorium.

Das Institut für künstlerische Forschung wurde 2008 von der HFF gegründet, um neben der bereits etablierten medienwissenschaftlichen Forschung die noch junge Disziplin der künstlerischen Forschung an der HFF zu installieren. Künstlerische Forschung nähert sich künstlerischen Werken aus einer neuen Perspektive. Es geht nicht mehr um eine retrospektive Erforschung eines Werkes durch Kunsthistoriker oder andere Spezialisten, wie sie die traditionellen Kunstwissenschaften praktizieren, sondern um eine viel komplexere Herangehensweise durch Forschende, die den Blick des Künstlers wie des Wissenschaftlers in sich vereinen und so Kunst und ihren Entstehungsprozess auf besondere Weise reflektieren. Die Methode eignet sich besonders zur Analyse des Verhältnisses von Individuum und Gesellschaft.

Candice Breitz wurde 1972 in Johannesburg, Südafrika, geboren. Sie studierte Kunstgeschichte – zunächst in Südafrika und später in den USA. Nach dem Studium lebte und arbeitete sie einige Jahre in New York und kam 2002 nach Berlin. Der künstlerische Durchbruch gelang ihr 2005 auf der Kunstbiennale in Venedig mit der Videoinstallation „Mother + Father“. Auf zwölf Bildschirmen erscheinen 12 Hollywoodstars – sechs Frauen und sechs Männer - herausgelöst aus dem Filmkontext vor einem schwarzen Hintergrund. So entsteht ein fiktives Gespräch zwischen Hollywood-Müttern und -Vätern über das Elternsein. Für „Mother + Father“ wurde sie 2007 von der Fondation Prince Pierre in Monaco mit dem Prix International d’Art Contemporain ausgezeichnet. Seit 2007 lehrt Candice Breitz als Professorin an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig.

Arbeiten von Candice Breitz – Fotos und Videos – wurden im Rahmen von Ausstellungen im MoMA in New York, im Fonds National d’Art Contemporain (FNAC) in Frankreich, in der Temporären Kunsthalle Berlin und im Kunsthaus Bregenz in Österreich gezeigt und befinden sich u.a. in der ständigen Mediensammlung der Hamburger Kunsthalle. Noch bis zum 6. Juni 2010 zeigt das Museum of Modern Art im finnischen Espoo ihre Werke in einer ihr gewidmeten Ausstellung.

Werkschau und Diskussion sind öffentlich und alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Wann: 18. Mai 2010 um 19:00 Uhr
_Wo: Kinosaal der HFF „Konrad Wolf“, Marlene-Dietrich-Allee 11, 11482 Potsdam
Weitere Infos:
www.candicebreitz.net – Homepage der Künstlerin
www.emma.museum – Candice Breitz Ausstellung in Espoo
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[3Und sei es, dass die Antwort so knapp ausfallen wird wie die "42"
 www.youtube.com/watch?v=qGq5w4ZmWnk&NR=1
 www.youtube.com/watch?v=0f83UUdt0wM
 www.youtube.com/watch?v=MbGNcoB2Y4I .


 An dieser Stelle wird der Text von 8423 Zeichen mit folgender VG Wort Zählmarke erfasst:
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