VORHER
Hier ein Blick in die alltägliche Praxis mit Bezug auf die gute alte CeBIT als Ordermesse. Mit einem Bericht aus dem "Maschinenraum" eines VSE - eines Very Small Enterprise - Kunden.
Ein selbständiger EDV-Fachmann, der sich sorgfältig auf einen eintägigen Besuch auf der Messe vorbereitet hat - un das, obwohl eigentlich Messen nun überhaupt nicht sein Ding sind.
Daher umso verständlicher, dass aus seiner Sicht bei guter Vorbereitung und früh-zeitiger Anreise ein einziger Tag mehr als ausreichend sein sollte. Hinzu kommt, dass es für einen Tag überhaupt kein Problem war, kostenfrei ein Ticket zu bekommen. Und auch die Last und die Kosten mit der Übernachtung entfallen.
Allerdings, so seine Entscheidung: Der erste Tag solle es nicht sein. Zu viel Prominenz, zu viel Gedränge. Und der vorletzte Tag auch nicht. Und das Wochenende schon gar nicht, da sich dann keiner seiner potenziellen AnsprechparternInnen noch auf dem Gelände aufhalten würde [1].
Bei seinen sich an diese Überlegungen anschliessenden Anrufen bei den zu besuchenden Partnerfirmen werden nun die Alternativen zwischen dem zweiten Tag, dem Mittwoch und dem dritten Tag, dem Donnerstag, eruiert.
Jetzt aber kommt ein zunächst ganz und gar unerwarteter Umstand zum Tragen, der nicht von Seiten des Messebesuchers, sondern von den Firmen vorbestimmt wird, die Frage nämlich:
"Um welches Volumen geht es denn?"
NACHHER
Am Ende des Besuchstages dann folgender Anruf aus dem Auto: Nein es habe keine Zeit gegeben für eine persönliche Begegnung, nicht einmal für ein gemeinsames Mittagessen.
Die schlussendliche ausgesuchten Partnerstände und die dort neu geknüpften oder auch wieder aufgefrischten Kontakte hätten sich so gut entwickelt, dass es für etwas anderes als diese rein beruflichen Obligationen keine Zeit mehr gegeben habe.
Erst einmal angekommen, habe man überall nicht nur einen freundlichen Empfang gehabt, sondern sei auch in allen Fällen alsbald mit den richtigen Personen in Kontakt gekommen. Insgesamt die Gespräche zur grösstmöglichen Zufriedenheit verlaufen. Der Personen seien kompetent gewesen und auch die im Vorfeld der Begegnung formulierten Anfragen hätten beantwortet werden können.
Ganz im Gegensatz zu den zuvor am Telefon - teilweise mit den Hotlines - geführten Gesprächen sei es eigentlich kein Problem gewesen, wenn man nicht zum Grosskundensegment gehört habe. Man habe dennoch fast überall offene Ohren für die eigenen Anliegen gefunden. Und man fahre mit der Überzeugung nach Hause, dass diese Reise - trotz aller zur Verfügung stehenden Möglichkeiten der elektronischen Kommunikation - ein Mehrfaches als die dafür notwendigen Aufwendungen an Zeit und Kosten einbringen werde.
Ja, so die überraschende Schluss-Wendung: dieser Besuch auf der Messe habe fast Spass gemacht und der sonst üblicher Widerwille gegen solcherart von Veranstaltungen - zumal in dieser Grösse - habe sich an diesem Tage und in dieser Umgebung nicht eingestellt.