Bei der Vorbereitung dieses Textes über die konkreten Folgen des "Digital Divide" im Umgang mit Jenen, die sich der Welt der "cell-phones, computers and other crap" nachhaltig und am liebsten lebenslang widersetzen, stellte sich heraus, dass der Begriff des "Linear Divide" bislang kaum besetzt ist.
Dabei ist damit auch eine Bedeutung intendiert, die sich erst als Folgewirkung des "Digital Divide" einstellen wird: Die Gefahr der Zerschlagung von Kommunikationsabsichten zwischen Menschen, die mit den Mitteln und Methoden des digitalisierten Lebens arbeiten und solchen, die sich dem widersetzen.
Beider Suche nach schon bestehenden Konnotationen zu diesem Begriff tauchte der Eintrag: "Queen of Hearts shines her light on both sides of the Linear Divide" mit den folgenden Charakteristika auf:
She is not fooled by the false wall of false divides.
She does not favor one side over the other.
For both sides embrace the very lead that blinds them.
She will shine her light on the left.
She will shine her light on the right.
And she will not humor either side by declaring one side’s lead is less poisonous or more virtuous than the other… [1]
Das ist es: Das Abbild jenes Menschen, der für sich in Anspruch nimmt, seine Lebensrechte auch ohne all diesen "digital crap" für sich in Anspruch nehmen zu können.
An keiner Stelle ansprechbar sein für Beeinflussungen, Beschädigungen, Beleidigungen der Seele duch all dieses Maschienenzeug, das mit unausgegorener und sich ständig selbst verändernder Software einem das Leben doch so schwerer mache.
Sich nicht beeinflussen, beschädigen, beleidigen lassen von all jenen Veränderungen, die man selber nicht gwollt habe und die einem aufgezwungen würden, nur um in dem eh’ schon gehassten elektronischen System verbleiben zu können, das man doch eh’ am liebsten eigentlich nur noch in die Ecke feuern und der Verschrottung preisgeben möchte.
Sich nicht (mehr) erniedrigen lassen von Funktionen und Anforderungen, die sich letztendlich in keiner Weise zu irgend einem persönlichen oder beruflichen Vorteil nutzen liessen, sondern die einen nur dazu bräcjten, mehr und mehr selber in Regress nehmen zu müssen, was einem im eigenen Berufs-Leben bislang noch so viel Freude bereitet hat: Das souveräne Umgehen mit jenen einem ehemals zu Dienste stehenden Medien wie Büchern, Schallplatten, Schreibmaschinen... und Tonbandgeräte.
Als ein an dieser Stelle öffentlich zitierbares Beispiel sei hier nochmals auf den Beitrag vom 3. April 2009 zum Feature über den Nachruf über die analoge Welt der Tonband-Radio-Produktion hingewiesen.
Dort sprach eine verdiente Mitarbeiterin des Senders aus, was wohl für viele andere Menschen ihres Alters und Schlages auch gelten mag: Dass sie mit Herz und Seele diesen Beruf in der Welt der Band-Maschinen habe ausüben können, und dass ihr dieses in der heute so kalt gewordenen Umgebung nicht mehr möglich sei.
Früher sei noch aus jeder Tür des Rundfunkauses eine andere Stimme, ein anderer Ton herausgekommen und man habe - fast wie in einem Ballett - gemeinsam mit Anderen daran arbeiten müssen, dass die Produktion wie eine Art Gesamtkunstwerk schliesslich zu Stande gekommen sei. Heute würde man dagegen davon nichts mehr hören oder sehen können: Es herrsche im Hause eher so etwas wie Totenstille, jede(r) würde für sich alleine vor seinem Rechner hocken, verkapselt vor den Anderen mit den Kopfhörern auf den Ohren...
Selbst als man nach vierzig Jahren der Trennung zwischen Deutschen und Deutschen wieder zusammengekommen sei, habe man feststellen können, dass - wenn man von den Inhalten einmal absehen würde - die Produktionsmittel und Methoden auf beiden Seiten des Eisernen fast gleich geblieben bzw. im Rahmen dieser lineraren Entwicklung beide gleich fortentwickelt hätten.
Soweit die Sendung. Im Originalton hört man heute etwa das Folgende: Man solle doch nicht wirklich glauben, dass es all diese Millionen, ja Milliarden Menschen in der Welt einmal schaffen würden, sich diesen Voraussetungen einer solchen menschenfeindlichen EDV zu stellen und mit ihnen fertig werden zu können; und hier sei nicht nur von der "Dritten Welt" die Rede, sondern von der hiesigen: Es gäbe immer mehr Menschen, die spätestens mit Ihrer Pensionierung den Rechner zertrümmerten und selbst das Mobiltelefon in die Ecke werfen würden. All dieses Dinge hätten genug Unruhe im Leben angerichtet - und damit müsse jetzt endgültig Schluss sein. Dieses sei mehr als nur ein Barriere, die nicht überwunden werden wird, dies sei der Anlass für einen neuen Kampf der Klassen. Lieber sei man bereit, sich selber zu vernichten als einer solchen Vernichtung des Geistes noch weiterhin tatenlos zuzusehen...
Und, nachdem der Zorn abgeklungen war, triff per Mail dieses Foto ein:
Mit dem Untertitel: "mon crash preferé".