Preview: DIE Radio-Bremen-Doku zur Nacht

VON Dr. Wolf SiegertZUM Mittwoch Letzte Bearbeitung: 15. Januar 2015 um 22 Uhr 09 Minuten

 

Am späten Mittwoch-Abend ab 23.30 Uhr wird Radio Bremen im Ersten einen Film von Reinhard Joksch und Annette Sander unter dem Titel

Die letzte Fahrt der Columbus

zeigen.

Hierzu der folgende Pressetext als Ankündigung:

Als am 20. Juni 1939 der Passagierdampfer „Columbus“
den Heimathafen Bremerhaven verlässt, sind besonders
viele Angehörige der Besatzung erschienen. Eine
Kapelle spielt: „Muß i denn, muß i denn…“, als das
Schiff langsam vom Kai ablegt. Keiner der Anwesenden
ahnt, dass die „Columbus“ zu ihrer letzten Fahrt
aufbricht. Ein halbes Jahr später, am 19. Dezember
1939 versinkt das Kreuzfahrtschiff brennend im
Atlantik. Die Mannschaft der „Columbus“ wird vom
amerikanischen Schiff „Tuscaloosa“ aufgenommen und
nach New York gebracht. Es folgen Internierungen,
erst auf „Ellis Island“, später auf „Angel Island“
in San Francisco und schließlich in Fort Stanton,
New Mexiko. Viele Mannschaftsmitglieder können erst
nach Kriegsende nach Deutschland zurückkehren.
Der Film dokumentiert die letzte Fahrt der
„Columbus“ vom Sommer bis zu ihrem Untergang am
19. Dezember 1939 und verfolgt die Schicksale der
Mannschaft der „Columbus“. Alles beginnt mit der
unbeschwerten Ausgelassenheit der Gäste an Bord im
Sommer 1939 – trotz eines drohenden Krieges: Noch
gehen die internationalen Passagiere – Franzosen,
Briten und Deutsche – gemeinsam an Bord. Wenig
später jedoch sind sie schon „Feinde“ und das
Kreuzfahrtschiff sitzt fest: Entweder die Kaperung
durch die Briten oder eine Selbstversenkung sind am
Ende die Alternativen für Kapitän Wilhelm Dähne.

Grundlage des Radio Bremen-Filmes bilden die
einzigartigen 16 mm Filmaufnahmen und zahlreichen
Fotografien, die von der „Columbus“ erhalten
geblieben sind. Aufgenommen vom Bordfotografen
Richard Fleischhut, der zu jener Zeit schon ein
Starfotograf war und auch bei der letzten Reise an
Bord ist. Mit ihnen lässt sich die Schicksalsfahrt
exakt bis zum Untergang rekonstruieren. Über zwei
Stunden Material – vieles davon in Farbe –
dokumentieren die letzten Tage des „schönsten
Schiffes des Norddeutschen Lloyd“. Farbaufnahmen vom
Landgang in der Karibik, wo das Schiff mit
amerikanischen Passagieren auf Kreuzfahrt geht,
stehen dabei den düsteren Impressionen von der
Selbstversenkung vor Norfolk/Bermuda gegenüber.

Den Autoren Reinhard Joksch und Annette Sander ist
es auch gelungen, ehemalige Crewmitglieder der
„Columbus“ zu finden, die sich an dieses Ereignis
erinnern als sei es gestern gewesen: den Steward
Gerhard Zeidler, den Bordhandwerker Walter Hahn, den
Heizer Paul Neubert, aber auch Besatzungsmitglieder
des amerikanischen Kreuzers Tuscaloosa, der die
knapp 600 schiffbrüchigen Deutschen aufnimmt. Sie
fügen in dieser packenden Dokumentation die
Sichtweise der USA auf den Lauf der Ereignisse und
das tragische Ende einer Schiffslegende hinzu.


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