PK: Deutsch-Polnische Medientage

VON Dr. Wolf SiegertZUM Mittwoch Letzte Bearbeitung: 15. Januar 2015 um 17 Uhr 09 Minuten

 

Heute, am Mittwoch, den 17. Oktober 2007 begann ein akademisches Viertel nach 10:00 Uhr die Auftaktveranstaltung zu den Deutsch-Polnischen Medientagen 2008 und zur Auslobung des Deutsch-Polnischen Journalistenpreises 2008 in der
Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund, In den Ministergärten 1, in Berlin.

Als SprecherInnen waren mit von der Partie:
 der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Ministerpräsident Matthias Platzeck,
 der Botschafter der Republik Polen in Deutschland, Marek Prawda
 die Beauftragte der Bundesregierung für die deutsch-polnischen Beziehungen, Gesine Schwan
 das geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit Dr. Albrecht Lempp,
 der Leiter des Programmbereichs Mittel- und Osteuropa der Robert-Bosch-Stiftung, Prof. Dr. Joachim Rogall
 der Bevollmächtigten des Landes beim Bund und für Europaangelegenheiten, Staatssektretär Gerd Harms
 der Sprecher der Staatskanzlei des Landes Brandenburg, Thomas Braune

Über die Anwesenheit von VertreterInnen aus dem Bereich der Medien im weiteren oder der Presse im engeren Sinne gaben die bislang vorliegenden Informationen keine Auskunft.

Dafür gab es vorab einen O-Ton von Ministerpräsident Platzeck:
„Die Idee zu den Deutsch-Polnischen Medientagen kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Wir brauchen im Verhältnis unserer beiden Länder einen neuen Anlauf auf verschiedenen Ebenen. Nötig sind mehr Dialog und mehr Vertrauen. Journalisten beiderseits von Oder und Neiße können dafür einen wesentlichen Beitrag leisten. Das haben auch die bisherigen Wettbewerbe um den Deutsch-Polnischen Journalistenpreis deutlich gemacht. Dieser Journalistenpreis ist so wertvoll, dass ich ihm eine größere Aufmerksamkeit bei den Medienmachern in unseren Ländern wünsche. Deshalb unterstütze ich, dass sich die beiden namhaften Stiftungen in das Projekt einbringen. Ich wünsche dem Wettbewerb um den diesjährigen Deutsch-Polnischen Journalistenpreis und den ersten Deutsch-Polnischen Medientagen 2008 vollen Erfolg.“

Dass es sích hier gewissermassen um ein sehr engagiertes Engagement "von oben" handelt, hat sich dann auch im Verlauf der sich anschliessenden Fragen bestätigt: eine Kooperation mit einer der Standesorganisationen und / oder -Verbände sei bislang nicht in Angriff genommen worden. Und der MP meinte in einem kurzen Apart, dass sie alle auch ein Stück weit als Ersatz für das noch ausstehende Engagement dieser Vereinigungen hadeln würden - und müssten.

Insgesamt hatte diese Veranstaltung einige Ecken und Kanten, die dazu führten, dass sie sich durchaus bemerkenswert von den üblichen Runden dieser Art abhob:

1. in dem Sinne, dass es sich hier eben nicht um einen Gesprächskreis von zwei Parteien handelten, die eigentlich im gleichen Boot sitzen (den staatlichen Vertretern auf der einen und den Journalisten auf der anderen Seite), sondern um eine Verlautbarungsinszenierung mit einer Reihe von durchaus kritischen Beobachtungen und Nachfragen

2. offensichtlich war, dass sich wohl alle Beteiligte mit einem zunehmend geschrumpften Vorrat an Illusionen diesem Thema verschrieben haben und es kaum eine(r) ausgelassen hatte, auch über die Verletzungen und Enttäuschungen zu reden, die man bei der Beschäftigung mit diesem Thema hat einstecken müssen

3. in einer sehr vielfältigen Einheitlichkeit immer wieder betont wurde, dass es sich hier um ein langfristiges Engagement handelt und man auch fest entschlossen sei, dieses nicht so schnell wieder fallen zu lassen, zumal man auf der regionalen Ebene nicht mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen habe wie der europäische Ministerrat

4. wurde deutlich, dass man mit diesem Neuanfang zugleich ein Zeichen und doch auch betonen wollte, dass es sich dabei um ein "Pilotprojekt" handel: selbst die beiden Stiftungen haben offensichtlich ihre grundsätzliche Subventionsbereitschaft in Höhe von bis zu Euro Tsd. 50 davon abhängig gemacht, mit welchen Ergebnissen diese Event im Juni des Jahres 2008 wird punkten können

5. war erstaunlich zu erfahren, dass man das Priesgeld für den Journalisten-Wettbewerb auf Euro Tsd. 5 erhöht habe, dass aber für diejenige Kathegorie, die am leichtesten die Grenzen zu überschreiben vermag, der Online-Journalismus, keine Sparte eingerichtet worden ist.

Pfiffig - zumal wenn man die inndeutschen Diskussionen um die Internationalisierung der einzelnen Medientage in den einzelnen Bundesländern kennt - ist die Entscheidung, die deutsch-polnischen Medientage unter der - bis dato noch freien Adresse - www.medientage.org anzukündigen. [1]

Anmerkungen

[1Wenn das man gut geht: es wird spannend sein zu erfahren, wann die Medientage in München diese bemerken und wie sie reagieren werden.


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