CREAM Comes Back

VON Dr. Wolf SiegertZUM Samstag Letzte Bearbeitung: 22. Juni 2007 um 10 Uhr 19 Minuten

 

Auch wenn fast alle Artikel dieser Woche sich auf die Texte Anderer beziehen. Sei’s drum. Es gibt gute Gründe - heute mehr denn je - für einen Auszug aus den Zeilen von Matthias Matussek in der heutigen Ausgabe von
SPIEGEL ONLINE . Er, der Glückliche, hatte zwei Karten zum Konzert von CREAM in der ROYAL ALBERT HALL ergattern können.

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Und er schreibt darüber, was er erlebt hat.

Knapp 40 Jahre nach ihrem letzten Auftritt in der Royal Albert Hall haben Eric Clapton, Jack Bruce und Ginger Baker wieder für ein paar Abende die Bühne geteilt. The Cream, für viele die erste und beste Supergruppe der Popgeschichte, lieferte das erste Jahrtausend-Konzert der Methusalem-Generation.

Sie spielten "Spoonful" und "Badge" und die psychedelische Ballade "White Room". Und natürlich den Hippie-Regenbogen-Blues "Sunshine of Your Love", der den zweifelsfrei besten Riff der Rockgeschichte enthält, um diese Streitfrage gleich vorweg zu klären.

Am Ende lagen sich die oben auf der Bühne in den Armen und die paar Tausend in den roten Plüschsesseln in den Rängen der Albert Hall ebenfalls, und es war wie ein Riss in der Zeit.

Keine mächtigen Aufbauten. Das Saallicht nur leicht gedimmt. Ein paar Scheinwerfer, und hinter der Band die mächtige Konzertorgel der Albert Hall - hier standen Klassiker auf der Bühne, die Mozart-Beethoven-Brahms des Rock & Blues. Die müssen sich nicht verstecken hinter Firlefanz.

Eine Art optische Gedächtnisstütze war diese halbhohe Wand hinter Ginger Bakers Trommeln. Auf der zerplatzten Farbblasen, wie in diesen ominösen psychedelischen Diashows, die in den späten Sechzigern mit jeder Menge Qualm durch die Turnhallen waberten, ein Zitat aus durchaus bedröhnten Tagen, als Eric Clapton Schwierigkeiten hatte, gerade zu stehen, und sein Konzertpublikum gar nicht erst den Versuch unternahm.

Wie schön, die klare Stimme von Jack Bruce wieder zu hören in "Sleepy Time Time". Wie wahnsinnig präzise dieses Fuß-Trommel-Solo von Ginger Baker in "Toad". Und wie übermütig die Gitarrenlinien von Eric Clapton in "Stormy Monday". Und alle waren clean und hatten den Spaß ihres Lebens.

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&copy REUTERS
Bruce, Baker, Clapton in der Royal Albert Hall: Riss in der Zeit

In dem beigefügten Foto findet sich auf dem Hintergrund eine Abbildung jener zerplatzenden "Farbblasen", von denen im Text oben die Rede war. Hier geht es um die unter der Leitung von Marc Boyle entwickelten Bühneneffekte, die zunächst bei den Auftritten von Soft Machine und von Jimi Hendrix eingesetzt wurden und die das letzte Mal in "Creams Last Concert" und dem gleichnamigen Film zu sehen waren. [1]

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Hier sehen wir Marc Boyle und seine Lebensgefährtin Joan Hills making a liquid light environment.

Und hier sehen wir die Rück-Projektion derselben auf der Bühne:

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Anmerkungen

[1Und an deren Gestaltung und Einsatz der Herausgeber in Zusammenarbeit mit Marc Boyle in jenen Jahren mit beteiligt war.


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