Im Gegensatz zu den Tagen vor Beginn des Journalistentages in Hannover hat sich inzwischen auch auf der DJV.DE-Website einiges getan: Nun wird bereits auf der Homepage auf diese Veranstaltung hingewiesen und ein direkter Link auf die Seite DJV-Verbandstag 2013 gesetzt.
Zum - hier vorweggenommen Abschluss - der Veranstaltung findet sich auf dieser Seite nunmehr unter der Überschrift: "Tagungsunterlagen" auch ein Link auf die
– Rede Michael Konken VT Hannover
und die
– Thesen Zukunft des Journalismus
Hierzu einige Anmerkungen.
Die Rede des alten und schon am Abend des ersten Tages wiedergewählten Vorsitzenden lassen wir mal so, wie sie vorgetragen wurde, dahingestellt sein.
Was dagegen bemerkenswert war, ist, dass es über den Inhalte der Rede aber auch auch die weiteren zur Entlastung des Vorstands vorbereiteten Unterlagen und Materialien kaum qualifizierte oder auch in der Substanz kritische Stellungnahmen gab.
Der erste Einspruch, ebenfalls von Vorstandsseite öffentlich vorgetragen und alsdann von der Mitgliedschaft aufgenommen war in der Frage verkleidet, warum diese unmittelbar nach ihrer Verlesung nochmals als schriftliche Unterlage zum Abheften ausgeteilt wurde.
Auf das Thema der Zukunftsthesen ist nochmals getrennt einzugehen. Diese sowohl im Blog der Zeitschrift "Journalist" sowie jetzt auch als PDF auf der DJV-Webseite öffentlich gemachten Aussagen sind schon heute in einer ebenso kontroversen wie zielführenden Diskussion einer deutlichen Überarbeitung unterzogen worden - und werden auch am Folgetag nochmals im Plenum einer kritischen Würdigung unterzogen werden. [1]
Aber vielleicht sollten wir es dabei bewenden lassen und auf den dritten Tag verweisen, an / nach dem dann Bilanz gezogen werden kann.
Für diesen Tage vielmehr noch eine Reihe von Kommentaren, Anmerkungen und Zitaten [2], wie etwa den folgenden:
– "Es geht nicht mehr länger um die Honorare für Zeilen, sondern für Zeit."
– "Es wird eine hohe Konzentration im Tageszeitungsbereich geben.
Aber Aggregatoren wird es auch weiterhin geben."
– "Wir werden uns in Zukunft nur noch in der Mehrheit als Freie verstehen müssen."
– "Es bedarf auch neuer Vorbilder, seitdem dem Digitalen ein neuer Stellenwert einzuräumen sein wird."
– "Als Schreiber eine Marke zu sein, ist doch das Höchste, was erreicht werden kann."
– "Man wird nicht drumherum kommen, sich in Zukunft als Freier auch immer mehr als Unternehmer verstehen und verhalten zu müssen."
Nicht ohne einen Kommentar kann die Tatsache bleiben, dass es nicht möglich war, zweidrittel der anwesenden stimmberechtigten Delegierten davon zu überzeugen, wie wichtig es sei, die Position der Jungen in der Verbandsarbeit zu stärken.
Kathi Preppner hat das zeitnah, knapp und klar auf den Punkt gebracht und geschrieben:
Knapp 300 Delegierte nehmen am Verbandstag teil. Wenn es nach dem Fachausschuss Junge geht, sollten künftig 20 Prozent davon unter 40 Jahren alt sein. Darum hat der Ausschuss eine entsprechende Soll-Quote beantragt. Der Antrag bekam 142 Ja- und 104 Nein-Stimmen (bei 34 Enthaltungen und 2 ungültigen Stimmen) – und hat damit die für eine Satzungsänderung nötige Zweidrittelmehrheit verfehlt.
Der Tag und der sich daran anschliessende "Bunte Abend" war mit intensiven und vielfältigen Gesprächen ausgefüllt und aufgeladen.
Dabei mag zu Recht in Frage gestellt werden können, ob es wirklich eines Budgets von einer Viertel Million Euro bedarf, um ein Hotel anzumieten, in dem die Preise selbst für eine Flasche Wasser so hoch sind, dass viele der Gäste es haben vorziehen müssen, sich aus dem Edeka im benachbarten Flughafengebäude zu versorgen.
Unbestritten aber bleibt, dass diese kollektive Präsenz vor Ort dringend notwendig war, ist und bleiben wird, um im persönliche Dialog Positionen zu finden, zu prüfen und mit anderen zu fixieren.
In der Tat, eines Unterhaltungsprogramms hat es an diesem Abend wahrlich nicht bedurft. Die Notwendigkeit, diese und jene Unterhaltung führen zu wollen und zu müssen, war schon Programm genug.