Dass diesem Thema des Fussball-Weltmeisterschaft Fan-Festes sage und schreibe zwei ganze Tageseinträge in diesem Jahr zugeschrieben werden, ist eigentlich schon 50% zu viel. [1]
Und dass am Ende das herauskommt, was am Anfang schon beabsichtigt war, bedeutet noch lange nicht: Ende gut, alles gut.
Es berichtet Tobias Miller in der Berliner Zeitung vom 6. Dezember 2005:
Nach einem halben Jahr sollen die Fußball-Fans wieder dorthin, wo sie schon mal hin sollten: auf die Straße des 17. Juni. Das FanFest zur Fußball-WM im nächsten Jahr wird nun definitiv zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule gefeiert, teilte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) gestern mit. Darauf hätten sich das Land, die Fifa und die Hauptsponsoren geeinigt.
Die jetzt wieder umgeworfene Entscheidung lässt sich sicher damit begründen, dass nunmehr genug privates Geld zusammengekommen ist, um doch das FanFest zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule feiern zu können. Denn der Vermarktungswert dieser Lokation ist sicherlich höher als der des Spreebogens.
Darauf achten schließlich die Hauptsponsoren Coca-Cola, Hyundai, Toshiba und Master-Card. Als fünfter Partner wird sich in Berlin Philips an der Fan-Meile beteiligen. Damit sei das WM-Fest auf eine sichere finanzielle Grundlage gestellt, sagte der Regierende Bürgermeister. Es koste "mehrere Millionen Euro". Öffentliche Zuschüsse gebe es keine. Veranstalter ist aber das Land Berlin. Das heißt, für die Straßenflächen müssen Fifa und Sponsoren nichts bezahlen. Sollte es jedoch trotz Sponsoren am Ende der Party ein Defizit geben, haftet das Land dafür. Zumindest dann, wenn sich keine Agentur findet, die das Fest organisiert und selbst das Risiko übernimmt. Noch allerdings ist keine Veranstaltungsagentur gefunden.
Wie hatte Feodor Radmann vom WM-Organisationskomitee bereits - ausgerechnet am 17. Juni [sic!] dieses Jahres - den Berlinern bescheinigt: "... dass es noch erheblichen Nachholebedarf bei den Festen gebe." Und nun ist es Dezember und erst jetzt steht die Strasse des 17. Juni als Fan-Meile nicht mehr in der Diskussion, die Frage aber nach einer möglichen Agentur durchaus - und zwar dringender denn je.
Da capo, al fine: Eigentlich wäre dieser "Nikolaus"-Tag wahrlich für bessere Geschichten geeignet als diese einer längst überfälligen Nachbesserung.