Berlinale.05 Brötchen und Spielereien

VON Dr. Wolf SiegertZUM Freitag Letzte Bearbeitung: 22. Februar 2005 um 12 Uhr 30 Minuten

 

Auf Einladung von Game-Face.de
 [1] fand am 18.2.2005 die zweite Games Media Lounge in Berliner Spree Palais statt.

Trotz, oder vieleicht gerade wegen der Attraktivität der Räumlichkeiten und des Themas - passend zur Berlinale: "Synergetische Konvergenzen zwischen Film und Games" genannt - wurden die hochgehängten Ansprüche und Erwartungen letztendlich enttäuscht. [2]

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

Was umso bitterer ist, da die Referenten alle mit hohem Einsatz etwas zur Sache zu sagen hatten und oft sogar attraktive Angebote vom Podium anzubieten hatten - genannt seien hier pars pro toto:
 Alexander Dannenberg von Cinemakers ist auf der aktiven Suche nach Partnern für die Kooperation von Film- und Spieleproduzenten
 Annika Fähse bietet im Rahmen des von ihr vertretenen Siemens Java Masters Award eine Reihe von Schnittstellen und Möglichkeiten an, direkt mit relevanten Industrievertretern ins Gespräch zu kommen
 Gabrielle Gruber vom Technologie Coaching Center bietet zusammen mit einem Ihrer Berater Jörg Müller-Kindt wirklich interessante und qualifizierte Einstiegszenarien für Neugründer und Fortgeschrittene an

Dennoch sind die Rahmenbedingungen in der durchaus attraktiven Lobby des Spree-Palais letztendlich wenig befriedigend:

Es gelten die Regeln des Urheberrechts all rights reserved

 die Vortragsarena und die Stände der eingeladenen Partner-Firmen waren so aufgebaut, dass der Dialog mit dem Publikum und die Gespräche an den Ständen ständig paralle verliefen. Es gab ein echtes "Multitasking"-Problem für die Anwesenden: unterhielten sie sich an den Ständen, missachteten sie die Vortragenden. Wollte man den Referenten zuhören, kam einem das ständige Störfeuer des informellen Palavers in die Quere.

 dabei hatte es wahrlich mehr Zeit als genug gegeben, sich auch vorab und ausführlichst zu besprechen: In der Zeit von 19 bis 20 Uhr fanden nicht die angekündigten Vorträge statt, sondern die Teilnehmer unterhalten sich untereinander (oder ziehen sich an die aufgebauen Spielkonsolen und Rechner zurück). Da sich viele von uns bereits auf anderen Anlässen gesehen hatten, gabe es durchaus einiges miteinander zu besprechen haben.

 als es dann aber mit einer "guten" Stunden Verspätung losging, war immer noch vieles im Argen: weder die "Bühne" noch die "Videotechnik" waren intakt, die Akkustik liefen nicht richtig, ein Saal-Mikro war nicht vorhanden, usw. usw.

 gerade die thematische Nähe zur Berlinale machte letztendlich umso erschreckender deutlicher, wie weit diese Veranstaltungen von der Wirklichkeit dieses Festivals entfernt war. Es fanden sich so "gut" wie keine Verbindungen oder Anknüpfungspunkte zu dem, was im Verlauf der ganzen Woche auf der Berlinale stattgefunden hatte.

Als schliesslich Rechtsanwalt Malte G. Behrmann sein "Buch zum Thema" vorstellte [3], liess sich die Zahl der Zuhörer an einer Hand abzählen...


2 Nachträge aus der Folgewoche (8.KW):

1. Nachtrag: Am Montag, den 21. Februar erreicht uns eine Verlagsmail mit dem Hinweis auf die neue Publikation von Malte Behrmann. Dennoch: Der Autor allerdings war auch zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht in der ibidem-Datenbank ausfindig zu machen. Aber: man kennt sich ja!

Sehr geehrte Damen und Herren,
wir möchten Sie auf eine interessante Neuerscheinung im ibidem-Verlag aufmerksam machen:

Malte Behrmann:
Kino und Spiele
Medien in Frankreich und Deutschland
Öffentliche Förderung der Entwicklung von Computerspielen
Der Erfolg von Good Bye Lenin! in Frankreich
Mit einem Vorwort von Wolfgang Mühl-Benninghaus

ISBN 3-89821-469-9
162 S., Paperback, € 19,90
ibidem-Verlag, Stuttgart [...]

Mit freundlichen Grüßen
Ihr ibidem-Verlag
Valerie Lange

2. Nachtrag: Am Dienstag, den 22. Februar erreichte uns die nachflogende Mail:

Liebe Medienpartner,

ab heute werde ich Peter Krell für die Games Media Lounge nicht mehr unterstützend zur Seite stehen. Peter hat mich im November 2004 für eine wichtige Idee begeistert und aus dem ursprünglich geplanten „mal kurz unter die Arme greifen“ wurde schließlich die Mitarbeit für zwei Events. Ich möchte mich bei Ihnen allen dafür bedanken, dass sie an das Konzept eines Entwickler- und Medienforums in Berlin glaubten und uns Ihre Unterstützung gewährten.

Ich hoffe, Sie werden auch weiterhin die Games Media Lounge fördern. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der „Szene“ und das sogar branchenübergreifend. Ich denke, damit wurde ein neuer Weg beschritten, der die verschiedensten Wirtschaftszweige gegenseitig befruchtet und interessante Kooperationen birgt, zum Vorteil aller Beteiligten.

Die GML ist eindeutig auf dem richtigen Weg und ich bin stolz bei der „Geburt“ maßgeblich beteiligt gewesen zu sein.

Denken Sie bitte daran, dass Peter mit seinem GAME FACE Magazin, das einzige deutschsprachige Entwicklermagazin heraus gibt, und es wäre ein wirklich negatives Zeichen, sollte das Magazin und die GML nicht weiter Ihren Zuspruch erhalten.

Für alle Anzeigenschaltungen, Kooperationsanfragen, Kritiken, Standbuchungen, Sponsorings (immer gern gesehen) und hoffentlich auch Lobeshymnen wenden Sie sich ab sofort bitte an:

Peter Krell
GAME FACE Magazin
pc.krell@game-face.de
Tel: 030-61107535

In eigener Sache... falls Sie einen erfahrenen Redakteur und kompetenten Eventplaner für ihr Team brauchen, bin ich ab sofort zu haben. Meine Telefonnummer ist 0174-2146183 und meine E-Mail: jenshohmann@ontai.de.

Mit besten Grüssen

Jens Hohmann

Anmerkungen

[1Machen Sie nicht die Fehler und suchen Sie jetzt nach
www.gameface.com
oder
www.game-face.com Es ist eines dieser inzwischen unzähligen Produktes des Deutschen Marktes, das sich mit einem englischsprachigen Titel einem deutschsprachigen Publikum stellt und daher auch nicht mit einer ".com" sondern einer ".de"-Domain-Adresse auftritt.

[2So sei denn dieser Beitrag als ein kritische Form der Ermutigung von jemandem zu lesen, der einst selbst schon "vor Jahren" das erste Panel auf der letzten Berlin-Beta-Veranstaltung moderiert hat. Der auch heute noch audrücklich als "Consultant" genannte Marc Wohlrabe wäre seinerseits gut beraten, hier "seines Amtes zu walten" ;-)

[3"Kino und Spiele. Medien in Frankreich und Deutschland."
ibidem Stuttgart 2005. - Der Versuch, dieses Buch im Verlagsprogramm aufzufinden war vergebens. Weder der Autor noch der Titel konnten gefunden werden. Als Ergebnis der Datenbankabfrage hiess es lediglich "Leider konnte kein passender Datensatz gefunden werden."


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