Freitagnacht. Erst jetzt kommt die Nachricht über das Radio an, dass Margit Carstensen gestorben sei.
Als wir uns das letzte Mal begegneten, war sie schon so krank, dass mir die eigenen lebensbedrohenden Beschwernisse dagegen wie ein Petitesse erschienen.
1969 folgte sie einem Ruf an das Theater der freien Hansestadt Bremen, wo sie Rainer Werner Fassbinder kennenlernte ...
... und wo es mir vergönnt war, mit ihr auf der Concordia-(ehemaligem Kino)-Bühne als sein Assistent für die Uraufführung von "Bremer Freiheit" zu arbeiten, auch mit ihr allein, in eigener Verantwortung, ihre Rolle als Geesche Gottfried anlegend: In einer hochbrisanten Mischung aus gegenseitiger Anerkennung, ja, Zuneigung - und zugleich mit einem im Verlauf der Arbeit immer weiter anwachsendem Respekt voreinander.
Diese Momente unserer Begegnungen haben unauslöschliche Spuren hinterlassen. Und sie werden bleiben, hoffentlich noch weit über ihren Tod hinaus.
WS.