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VON Dr. Wolf SiegertZUM Dienstag Letzte Bearbeitung: 2. Januar 2005 um 21 Uhr 35 Minuten

 

Die Welt steht Kopf, wenn die EDV nicht mehr läuft. Nichts geht mehr und die Welt scheint stehen zu bleiben. Wir scheinen zurück zu bleiben, wenn wir nicht mehr "on-line" und damit nicht mehr "on-time" sind. Eine Katastrophe, wenn der Zugriff zu unseren Daten nicht mehr gewährleistet ist. Ein Alptraum, wenn diese gar diese nicht mehr vorhanden zu sein scheinen.

Also auch hier. Wir verlangen nach der Sicherheit, dass uns dieses Alles möglichst nicht passiert. Und wehe, die uns gegenüber gemachten Versicherungen erweisen sich im Notfall als faul. Dann hilft keine Beschwichtigung mehr weiter und auch keine Elektronik-Versicherung. Geräte kann man leicht ersetzten, auch Betriebssysteme. Aber die Daten?

Um die hier notwendige Vorsorge zu treffen, wurde das Büreo in der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr in ein EDV-Prüflabor verwandelt. Auch wenn bislang aus Sicht der Nutzer alles ohne Fehl und Tadel gelaufen war, stellten sich bei näherem Hinsehen schnell grosse Misstände heraus, die auch in einer externen Online-Supervision nicht hätten behoben werden könnnen. Also: Schluss mit den Service-Releases und Patch-Files. Um den Problemen auf den Grund zu gehen, bevor sie uns den Garaus machen, war es notwendig, das Gesamtsystem in Aufgenschein zu nehmen. Und so wurden schliesslich ganze Platten und Controller-Systeme getauscht.

Angesichts dieser extremen Interdependenz von Hardware, Betriebssystemen, internen wie externen Vernetzungen, Zugriffs- wie Ausschlussmöglichkeiten einen klaren Kopf zu behalten, die parallen verlaufenden Analyse und Installationsprozesse koordinierend durchzuführen und schliesslich wieder im Gesamtsystem aufeinander abzustimmen, das erfordert ein hohes Maass an über Jahre geschulter Kompetenz und sogleich die Bereitschaft und Fähigkeit, ein "Mann für Alles" zu sein.

In einem solchen Fall werden von den grossen Service-Firmen oftmals gleich ganze Heerscharen von Spezialisten ausgeschickt: der eine für die Office-Softwareimplementierung, ein anderer für die Betriebssystemwartung, ein dritter für die Hardwareanpassung und ein vierter für die Netzwerkplanunung und Anpassung. Sie behaupten, dass vielen von denjenigen, die sich noch als "Ein-Mann-Betrieb" versuchten, nicht mehr möglich sei, solch komplexen Anforderungen mit jeweils ausreichend breiter Kompetenz stellen zu können. Und kassieren kräftig ab.

Umso beeindruckender zu erleben - und nachvollziehen zu können - wenn man das Glück hat, auf die sprichwörtliche "Ausnahme von der Regel" gestossen zu sein. Was hier in grosser Konzentration und ohne Lärm auf der Büroetage in Stand gesetzt wurde, kann als Lehrbeispiel für erfolgreiches EDV-Management für den "SME" [1] Bereich gelten.

Auch wenn es eigentlich der Normalfall sein sollte, so scheint dieses heute mehr und mehr eine Ausnahmeerscheinung zu sein: Ein "Self-Made-Man", der mit der Krimpzange genauso gut umgehen kann wie mit einer DNS-Konfiguration und der darüber hinaus in der Lage ist, seine Arbeit gegenüber dem Auftraggeber transparent zu gestalten und schliesslich auch qualifiziert zu dokumentieren. Kompliment!

Anmerkungen

[1("Small & Medium Enterprise")


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