Während sich die Bundesregierung bezüglich dieses Datums noch sehr zurückhält, gibt es tatsächlich noch Zeitungen, die ohne Paywall das Online-Publikum mit Informationen über die "Jüdischen Feiertage 2022" versorgen. Wie die SÜDWEST PRESSE mit ihrem Beitrag:
Kalender, Beginn, Ende, Bedeutung – Wann sind die jüdischen Feiertage?
Rosch haSchana - Neujahr
Datum: 26. bis 27. September 2022
Am jüdischen Neujahrsfest wird zwei Tage lang der Beginn des neuen Jahres und zugleich der Jahrestag der göttlichen Schöpfung der Welt gefeiert. An Rosch haSchana versammeln sich viele Juden zum Gebet in der Synagoge. Als Symbol der Reinheit gehen einige weiß gekleidet. Höhepunkt des Gebets ist das Blasen des Schofars, des Widderhorns.
Traditionell gibt es an Rosch haSchana viele symbolische Speisen, die für gute Wünsche und Segen für das neue Jahr stehen. es gibt runde Hefezöpfe die den Jahreskreislauf symbolisieren. Typisch sind auch in Honig getauchte Apfelschnitze sowie Granatäpfel. Die Menschen wünschen sich ein "gutes und süßes neues Jahr".
Im letzten Jahr hatte sich noch Kanzlerin Dr. Merkel u.a. mit diesen Worten auf diesen Termin eingelassen.
Denn dabei wissen wir um die immerwährende Verantwortung Deutschlands für den von Deutschland im Nationalsozialismus begangenen Zivilisationsbruch der Shoa. Wir müssen die Erinnerung daran wachhalten, weil nur so eine gute Zukunft gestaltet werden kann.
Dazu gehört, uns auch heute mit aller Konsequenz, unseres Rechtsstaats und als Gesellschaft insgesamt gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu wenden und uns entschlossen für Toleranz und Zusammenhalt einzusetzen.
in diesem Jahr hatte sich nach jahrzehntelangem Streit die Bundesregierung bereit erklärt,
die Angehörigen der Opfer des Olympia-Attentats 1972 in München zu entschädigen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums geht es um insgesamt 28 Millionen Euro für die Familien der elf israelischen Opfer. Den allergrößten Teil trägt der Bund. Der Freistaat steuert fünf Millionen Euro bei, die Stadt München 500.000 Euro.
So Björn Dake am 3. September 2022 auf den Webseiten des Bayerischen Rundfunks:
Olympia-Attentat: Warum zahlt Deutschland 28 Millionen Euro?.
Am 15. September wurden in der Nachfolge des Luxemburger Abkommens weitere Zahlungen speziell an heute pflegebedürftige Überlebende des Holocaust vereinbart:
All das im sogenannten Gedenkjahr der Wiedergutmachung 2022. In der Rede des Bundeskanzlers an diesem Tage heisst es:
"[...] wir feiern heute das 70. Jubiläum des Luxemburger Abkommens. [...] Dass es im Jahr 1952, gerade einmal sieben Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, zu diesem Vertragsabschluss kam, erscheint auch heute noch als ein Wunder." [1].
In der ZEIT vom 10. September 2022 widerspricht Constantin Goschler: Kein Wunder der Versöhnung
Vor 70 Jahren einigten sich die Bundesrepublik und Israel im Luxemburger Abkommen auf eine "Wiedergutmachung" für die nationalsozialistische Judenverfolgung. Wer darin vor allem ein Modell für andere Entschädigungsansprüche sieht, verkennt, wie schwierig und schmerzhaft die Verhandlungen waren.
Auf dem aus München eingespeisten Kanal ARD alpha wurden zum jüdischen Neujahrsfest in der Zeit vom 20. - 22. September 2022 im Abendprogramm Beiträge zum Thema "Jüdisches Leben im Hier und Heute" ausgespielt [2].
Hier zitieren wir aus der BR-Presse-Erklärung jene Sendungen im Überblick, samt deren Hinweis, ob diese Beiträge noch in der ARD-Mediathek verfügbar sind und, wenn ja, wie lange:
Dienstag, 20. September 2022
20.15 Uhr: Israel – hip und heilig
Dokumentation, HR 2020
Und machen gleich an diesem ersten Beispiel deutlich, warum die ARD schon heute den Wettbewerb mit den US-amerikanischen Gatewaykeepern v e r l o r e n hat: Denn dieser Beitrag ist im Gegensatz zu allen Annahmen weder in der ARD-Mediathek zu finden ...
... noch der Mediathek des BR ...
... sondern nur, wie es im Fach heisst, als "404er".
Wer aber die Online-Referenz-Welt der Öffentlich-Rechtlichen verlässt, wir alsbald bei Alphabet auf YouTube fündig:
Und das, ohne dass ein Rundfunkbeitrag gezahlt worden wäre oder die Daten des Personalausweises als eingeschriebener ARD-Mediathek-Nutzer oder eingeschriebene Nutzerin hätten abgeliefert worden wären [3]:
Bisher hatte die Nutzung der Mediatheken immer ohne Anmeldung stattgefunden, aber für diesen Beitrag galt es zu prüfen, ob der hier nicht gewährte Zugriff möglich gewesen wäre, wenn man sich zuvor angemeldet hätte. Daher wurde der gesamte Anmeldeprozess durchgezogen, inklusive der beiden im Personalausweis eingetragenen Referenznummern [4], ohne dass danach im angemeldeten Zustand dieser Beitrag in einer der o.g. Mediatheken zu finden gewesen wäre.
Hiernach die weiteren in der Presseaussendung genannten Beiträge:
21.00 Uhr: Siebenmal jüdisches Leben in Bayern
Dokumentation, 2021
ARD Mediathek: nach Ausstrahlung unbegrenzt verfügbar21.45 Uhr: Heimat gesucht! Israelis in Berlin
Dokumentation, RBB 2021
ARD Mediathek: nach Ausstrahlung 12 Monate verfügbarMittwoch, 21. September 2022
21.00 Uhr: Israels Erfolgsgeheimnis
Vom Start-up-Land zur Hightech-Nation
Dokumentation, 2022
ARD Mediathek: nach Ausstrahlung 12 Monate verfügbar21.45 Uhr
alpha-thema Gespräch: Jüdisches Leben heute
Gespräch, 2022
Gäste: Dr. Dana von Suffrin, Historikerin und Autorin, und Florian Gleibs, Gastronom
Moderation: Andreas Bönte
ARD Mediathek: nach Ausstrahlung 5 Jahre verfügbar22.15 Uhr: Wenn der Rabbi lacht
Paul Chaim Eisenberg und der jüdische Humor
Dokumentation, ORF 2018
ARD Mediathek: nach Ausstrahlung 30 Tage verfügbarDonnerstag, 22. September 2022
21.00 Uhr: Unterm Davidstern
Jüdisches Leben in Dresden
Dokumentation, MDR 202121.45 Uhr
STATIONEN
Auf schwankendem Boden – jüdisches Leben in Bayern
Gesellschaftsmagazin, 2021
ARD Mediathek: nach Ausstrahlung 12 Monate verfügbar