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VON Dr. Wolf SiegertZUM Montag Letzte Bearbeitung: 24. Mai 2022 um 13 Uhr 14 Minuten

 

Dieser Beitrag über die ARD-Führungsqualitäten in der ARD hätte schon seit Tagen erscheinen sollen, wurde aber nie fertiggestellt und wäre eigentlich verworfen worden - Reste finden sich weiter unten - aber dann kommen doch immer wieder Beiträge, die für sich allein für diese Sende-Häuser und den gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunk sprechen, ebenso für das ZDF und das Deutschlandradio.

Hier diese wenigen aktuellen Beispiele:

 diese aktuelle Pressemitteilung 02/2022 in der die diesjährigen Gewinnerinnen das ARD/ZDF Förderpreises bekannt gegeben wurden:

"Neue Lösungen für binaurale Signalaufbereitung bei Hörgeräten, digital simulierte Scheinwerferfilter und SDR/HDR Simulcasting"

 dieses aktuelle Bild aus der 20-Uhr-tagesschau, das in der Lage ist, noch so viel mehr zu sagen, als alle Worte zuvor:

 dieses Radio Eins - Interview vom Wochenende (Samstag, den 21. Mai 2022) zum Thema Nachhaltigkeitsziele der ARD mit Dr. Susanne Pfab

 dieser Beitrag von Claus Leggewie im Deutschlandfunk vom Wochenende (Sonntag, den 22. Mai 2022) zum Thema: Verrat der Konservativen. Demokratien in Gefahr.

 dieses Gespräch mit Steffen Wurzel, SWR, bei Radio Bremen Zwei (vom 5. Mai 2022):
ARD-Korrespondent Steffen Wurzel: Wir sind viel chinesischer geworden

Was aber, wenn die Intendatinnen und Intendanten selbst ’in die Bütt’ gehen, weil sie mit uns ’BeitragszahlerInnen’ in den Dialog treten wollen?

Entweder über eine Agentur, wie zuletzt der WDR [1]
 https://www.ard.de/die-ard/ARD-Zukunftsdialog-100

Oder wie jetzt der rbb mit einer engagierten Intendantin auf Sendung [2]:
 rbb-Intendantin Schlesinger startet Podcast

An diesen beiden Dialog-Versuchen wird deutlich, dass die Häuser sich längst nicht mehr auf den ihnen per Gesetz zugewiesenen Zahlungen ausruht und - immer wieder neu - um ihre Legitimität kämpfen. Auch bei ihrem Publikum.

Dennoch verbleibt der Eindruck (kurzgefast):
 Die ARD ist Viele(s), aber bestimmt nicht Eins!
 Das ZDF ist vieles nicht, aber ein Sender aus einem Haus.
 Das Deutschlandradio, das bei der grossen Strukturreform nicht dem ZDF zugesprochen wurde, ist heute als eingenständiges nationales Angebot samt seinen regionalen Bezüge unverzichtbar geworden.

Wir haben ein ZDF-Zitat vergessen? Hier eine Screenshot aus den 19 Uhr "heute"-Nachrichten:

Und dann - gewissermassen im Gegenschuss - dieser vorausschauende Kommentar eines Fussballfans:

Anmerkungen

[1

Liebe Beteiligte am ARD-Zukunftsdialog,

im Dezember 2021 haben wir Euch das letzte Mal in Sachen ARD-Zukunftsdialog informiert, Anfang des neuen Jahres wähnten wir die große Krise der Pandemie schon beinahe hinter uns, und nun sehen wir uns konfrontiert mit einem Krieg, den sich die meisten in ihren schlimmsten Albträumen nicht hätten vorstellen können.

Die ARD tut augenblicklich alles, um so umfassend und hintergründig wie möglich über die aktuellen Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf die Welt, auf unser aller Welt, zu informieren.

Die ARD-Intendant:innen haben mit dem Bericht 2021 zum ARD-Zukunftsdialog ihre Absicht erklärt, die ARD-Zukunftsthemen mit Leben füllen zu wollen. Angesichts der aktuellen Geschehnisse widmen natürlich viele Kolleg:innen ihre ganze Kraft der Berichterstattung, weswegen das ein oder andere angedachte oder bereits angeschobene Projekt zum ARD-Zukunftsdialogs erst jetzt angegangen werden kann.

Umso mehr freuen wir uns, Euch in diesem ersten Newsletter mitteilen zu können, dass wir dennoch schon ein gutes Dutzend Aktionen und Formate angepackt haben. Auf unserer Dokumentationsseite zum ARD-Zukunftsdialog
https://www.ard.de/die-ard/ARD-Zukunftsdialog-100
könnt ihr Euch darüber informieren, und einige davon haben wir im Folgenden schon einmal gehighlightet.

Wir freuen uns, wenn Ihr die ARD-Zukunftsprojekte auch weiterhin mit kritischem Interesse begleitet. Dazu möchten wir Euch in regelmäßigen Abständen durch Newsletter wie diesen zum aktuellen Stand der Dinge in Sachen ARD-Zukunftsdialog auf dem Laufenden halten. Solltet Ihr eine erneute Zusendung des Newsletters zum ARD-Zukunftsdialog nicht wünschen, könnt Ihr Euch am Seitenende abmelden – was wir natürlich nicht hoffen. Besser, Ihr empfehlt uns weiter!

Mit in Zeiten wie diesen besonders herzlichen Wünschen
Euer Projektteam ARD-Zukunftsdialog

Nachhaltigkeit und Hintergrund

Bereits im März 2022 ging es im Themenschwerpunkt #unserWasser um schwindende Wasservorräte, zunehmende Trockenheit und daraus resultierende Verteilungskämpfe, denn auch in Deutschland wird das Wasser knapper. Das ARD-Event in der Federführung des SWR bestand aus dem Spielfilm "Bis zum letzten Tropfen" von Daniel Harrich mit Ulrich Tukur, Sebastian Bezzel, Hannah Schiller, Karoline Schuch u.v.a., der investigativen Doku "Bis zum letzten Tropfen – Die Doku" ebenfalls von Daniel Harrich, einer dreiteiligen Mini-Dokuserie "Durst – Wenn unser Wasser verschwindet" exklusiv in der ARD Mediathek sowie diversen Forschungs- und Mitmachaktionen.

Alles zu finden unter
https://www.daserste.de/unterhaltung/film/unser-wasser/index.html

Meinungen

In der Rubrik „Meinung“ in den Tagesthemen treffen bereits seit vergangenem Jahr immer wieder zwei unterschiedliche Perspektiven zu einem bestimmten aktuellen Thema aufeinander. Das Format nennt sich Pro&Contra. Fakten und Argumente sollen dabei die Grundlage sein, auf der sich die Zuschauer:innen ihre eigene Meinung bilden können. Die thematische Bandbreite seit Start reicht von "Corona-Impfpflicht" über "Atomkraft" bis zum "Gendern".

Alle zu finden auf dem Tagesthemen Twitter-Kanal
https://twitter.com/tagesthemen
und unter
https://www.tagesschau.de/

Vom Krieg über den Klimawandel bis zur Pandemie – es gibt viel zu besprechen. MixTalk vom SWR bietet dafür einen geschützten Raum. Im Vergleich zu den großen Talkshows stehen hier nicht im Vorfeld eingeladene Politiker:innen und Expert:innen im Fokus, sondern die Argumente der Nutzer:innen. Immer mittwochs um 19 Uhr ist ein neues kontroverses Thema an der Reihe, das die jüngere Community beschäftigt. Das innovative digitale Dialogformat startet am 4. Mai mit dem Thema „Tempolimit – Energiesparen in der Krise oder Eingriff in die Freiheit?“. Gemeinsam mit der Community soll das für die mobile Nutzung entwickelte Format künftig noch optimiert werden.

Wie MixTalk abläuft, erklären die Hosts Katharina Röben und Danijel Stanic im folgenden Video:
https://www.swr.de/unternehmen/mixtalk-bringt-neue-debatten-kultur-ins-netz-100.html#xtor=EPR-200-[SWR+vernetzt]-20220428

Einzelprojekte Sender und Region

Wer kandidiert in welchem Wahlkreis? Was ist den Politikerinnen und Politikern wichtig? Wofür stehen sie? Mit dem Kandidat:innen-Check zur NRW-Landtagswahl des WDR können sich Wähler:innen im bevölkerungsreichsten Bundesland ein Bild von den Menschen machen, die sie im künftigen Düsseldorfer Landtag vertreten wollen. Mehr als 850 Politiker:innen präsentieren sich in kurzen Videos auf der digitalen Plattform. Allen Teilnehmenden wurden die gleichen Fragen zu den Themen Bildung, Verkehr, Klima und die Herausforderungen im eigenen Wahlkreis vorgelegt. Außerdem haben sie weitere Fragen schriftlich beantwortet. Der Kandidat:innen-Check 2022 ist bereits die fünfte Ausgabe des Online-Wahl-Tools. Insgesamt haben weit mehr als eine Million Wähler:innen die bisherigen vier Ausgaben des WDR-Kandidat:innen-Checks genutzt. Weil eine große Mehrheit das Tool inzwischen auf mobilen Endgeräten nutzt, wurde die Ausspielung dafür in diesem Jahr fürs Smartphone optimiert.

Zum Kandidat:innen-Check 2022:
https://www1.wdr.de/kandidatencheck/2022/landtagswahl/index.html

Wie entsteht die Tagesschau um 20 Uhr? Wie berichten NDR und Das Erste über den Krieg in der Ukraine oder den Klimawandel? Ist der NDR mit seinen Programmen nah genug dran an den Menschen? Um Themen wie diese ging es bei NDR im Dialog in mehr als 30 Dialogveranstaltungen vom 28. März. bis zum 02. April 2022. Im Mittelpunkt standen die Fragen und Anliegen der Zuschauer:innen, Hörer:innen und Nutzer:innen. Aufgrund der Coronalage fanden die Veranstaltungen überwiegend digital statt. An der Aktion beteiligten sich unter anderem die Tagesschau, NDR Info, NDR Kultur, N-JOY, NDR 2, die Regionalprogramme in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg sowie die NDR Orchester. Bei den Gesprächen dabei waren der Intendant, Direktor:innen, Chefredakteur:innen, Moderator:innen, Programmmacher:innen, Dirigenten und Musiker:innen. Im Laufe des Jahres soll es weitere Veranstaltungen geben, die ebenfalls wieder mit persönlichen Begegnungen verbunden sein sollen.

Zum Überblick NDR im Dialog: www.ndr.de/dialog

[2

"Aus dem Besteckkasten - der ARD-Podcast mit Patricia Schlesinger" ist der erste Podcast, den eine Intendantin selbst hostet. Darin spricht Schlesinger mit wechselnden Gästen. Ein wichtiges Thema: die digitale Transformation.

Die rbb-Intendantin und ARD-Vorsitzende, Patricia Schlesinger, startet ihren eigenen Podcast. In "Aus dem Besteckkasten" spricht sie mit klugen und kreativen Menschen über die großen Fragen, die viele in der ARD bewegen: Wie können wir die ARD noch besser machen? Wie bewältigen wir die Herausforderungen in der digitalen Transformation?

Dabei fragt das Format nicht nach Hierarchie-Ebenen oder Alter, sondern sucht einen Dialog, von dem am Ende alle Seiten - die Menschen im Gespräch und die, die ihnen zuhören - hoffentlich gleichermaßen profitieren.

Juliane Leopold und Vassili Golod Gäste der Auftaktfolge

"Aus dem Besteckkasten" begleitet Debatten, die in allen Häusern der ARD in verschiedenen Kreisen geführt werden. Er zeigt das große und kleine Besteck, mit dem die ARD den Transformationsprozess angeht. Das bedeutet: Es kann auch mal zur Sache gehen, und es liegt nicht jedes Wort auf der Goldwaage. Es geht ums gegenseitige Zuhören, ums Verstehen, um Verständnis.

Was der Podcast nicht ist: ein Platz für die Verkündung von News. Aber vielleicht kann man hier heute Gedanken hören, die morgen in der ARD zu Neuigkeiten und Veränderungen führen.

"Aus dem Besteckkasten - der ARD-Podcast mit Patricia Schlesinger" erscheint immer am ersten Mittwoch eines Monats. Gäste der ersten Episode sind Juliane Leopold, Chefredakteurin Digitales von ARD-aktuell, und Vassili Golod, Reporter für Tagesschau und Tagesthemen und Host des Podcast "Macchiavelli".

Der Podcast entsteht beim rbb, die Produktion hat der apparat multimedia übernommen, die Redaktion liegt bei Anna-Mareike Krause und Susanne Wündisch.

Kontakt: besteckkasten@ard.de


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