Heute war ein langer, anstrengender Arbeitstag, der kurz nach 21 Uhr abrupt endete, als der Ansprechpartner am anderen Ende der Leitung schon im Bett lag. So wurde nur noch das Allernötigste mitgeteilt und danach stattdessen die Deutschlandfunksendung "Querköpfe" eingeschaltet, um der Kabarettistin Ingrid Kühne zuzuhören.
Und das aus guten Grund: Sie hat eine klare Meinung und Haltung, wenn es darum geht, die immer noch bestehenden traditionellen Zuweisungen von Frauen-Rollen-Mustern anzugreifen und in der Praxis zu widerlegen. Und dann aber auf der Bühne gleich in zwei Beträgen das Verhältnis einer Frau zu ihrer Mutter als Person und zur Deutschen Telekom als Institution bezüglich der Nutzung mobiler Endgeräte zur Sprache zu bringen. Gerade dieses Telekom-Thema ist eines der eigenen Lieblingsthemen, zumal wenn es um die Abschaltung der ISDN-Technik und die Service-Probleme bei der Umstellung auf IP geht.
Grossartig das Ganze. Da die ganze Sendung von Sabine Fringes online auf der Internetseite des Senders in der Audiothek abrufbar ist, werden an dieser Stelle diese beiden hier angesprochenen Passagen zitiert.
Und das aus gutem Grund: Ingrid Kühne bedient sowohl das Mutter- als auch das Telekom-Klischee deshalb auf eine so gute Art und Weise, weil es ihr gelingt, mit ihrer "is doch wahr" - Attitüde das Publikum auf ihre Seite zu bringen. Und das, ohne nur dadurch die Lacher-Trauben zu pflücken, indem sie sich über die Person oder Institution einfach lustig machte. Vielmehr spricht sie aus, "wat is". Das Einfache ist immer zugleich auch das Komplexe, ohne dass das Einfache zu banal, das Komplexe unverständlich werden würde. Vielmehr lässt sie in jedem Einzelfall immer auch ein Stück weit das Systemische der/des Angesprochenen durchscheinen. Deutlich genug, um es wahrzunehmen und doch diskret genug, um niemanden damit zu erschlagen.
WS.