Die taz-App hebt ab

VON Dr. Wolf SiegertZUM Dienstag Letzte Bearbeitung: 28. April 2021 um 13 Uhr 44 Minuten

 

I.

Am 14. Jänner 2021 haut Jan Feddersen auf der Seite 2 diese "taz🐾sachen - Geschichte raus. Zieldatum war der 24. April 2021:

Das digitale taz-Labor startet

Montag hat das neue taz.lab-Team mit seiner Arbeit begonnen, Mittwoch stellte es sich auf der Morgenkonferenz den Kolleg:innen vor – und wurde mit Beifall zurück an die Schreibtische verabschiedet. Am 24. April, Corona hin, Downlocking her, wird das taz.lab stattfinden, mit der Überschrift: „A Change Is Gonna Come“. Denn alles ist Wandel, zumal in diesem Jahr der Landtagswahlen und der Bundestagswahl Ende September. Neu im taz.lab-Team sind die Praktikant:innen: Anastasia Tikhomirova, Nisa Eren und Showmik Khan sowie Peter Rohrmann und Luisa Faust aus dem taz Talk-Team. Aus der Werbe- und Orgaabteilung sind Henning Ziegler, Sophie Sandig und Susanne Ruwwe im Team dabei sowie taz-Werbechef Willi Vogel­pohl, außerdem die erfahrenen Mareike Barmeyer, Vincent Bruckmann, Klaudia Lagozinski, Shayna Bhalla, Tigran Petrosyan und Raoul Spada, Chef vom Dienst des Projekts und Koordinator. Für alle eine Premiere wird sein, das taz.lab als pures Digitalformat ins Werk zu setzen: kein Livepublikum im taz-Haus, dafür fünf bis sieben digitale Studios und Performanceflächen. Am Ende heißt das: Von morgens um 8.30 Uhr bis in die Nacht zum Sonntag werden rund 60 Panels, Workshops, Diskus­sionsrunden und Debattenforen ausgerichtet. Obendrein eine digitale Spazierfläche, an der alle zugleich teilnehmen können – erfolgreich erprobt auf der taz-Weihnachtsfeier. Ohne Publikum geht’s natürlich nicht: Tickets gibt es ab Ende Januar. Fragen und Anregungen? tazlab@taz.de Wir freuen uns auf euch!
Jan Feddersen, Projektleiter

II.

Es folgt eine audio-visuelle Ansprache und Einladung, in der das "Du" endlich einmal als authentisch angenommen und die Botschaft wahrgenommen werden kann:

 

III.

Wir haben am Sonntag schon ausführlich auf dieses Programm verwiesen: Das tazlab [@taz.de] lebt auf!

IV.

Dabei aber fast untergegangen war die Ankündigung, dass ab diesem Tag eine neue erweiterte APP freigeschaltet werden würde. Ein Thema, das nicht auf der Tagung, wohl aber in einem undatierten Interview von Jan Feddersen mit Lena Kaiser: Publizistische Pracht.

Darin heisst es:

Mit dem Szenario 2022 hat sich die taz vorgenommen, sich unabhängig zu machen vom unzuverlässiger werdenden Druck und Vertrieb der täglichen Ausgabe.

Neben diesem Interview findet sich ein Link zu der Seite ...
Nur in der neuen taz App: 6 Wochen kostenlos taz lesen
... sowie diese auf YouTube (warum nicht auf Vimeo?) eingespielte Demo:

Wir werden uns diese jetzt ein wenig genauer ansehen, aber all dies auf dem Hintergrund jenes starken Berichtes vom Sommer des Jahres 2018 mit den Plänen und Reflexionen zum/über den Aufbruch in ein neues digitales Zeitungs-Zeitalter :

taz-report_2021_final_11062018

V.

Wir machen die Probe auf’s Exempel. Und versuchen uns auf der dafür vorgesehenen Seite für die neue taz-App anzumelden. Was zu gelingen scheint:

In der Bestätigungsmail wird dann eine Abo-ID und ein Passwort mitgeteilt. Um sodann zu erfahren:

Mit den oben angegebenen Zugangsdaten können Sie sich bei der alten taz-App ("taz klassisch") anmelden. Wenn Sie die taz mit der neuen App lesen wollen, brauchen Sie eine taz-ID. Details dazu finden Sie unter https://blogs.taz.de/app-faq/anmeldung/

Dort heisst es:

Frage: Anmelden mit Abo-ID versus taz-ID
Antwort: Die alte Abo-ID (numerisch) ersetzen wir durch eine neue taz-ID (Ihre Email-Adresse), die alle taz-Angebote zusammenführt. Deshalb werden Sie beim Start der neuen taz-App aufgefordert, entweder eine neue taz-ID anzulegen (und ein Passwort dafür zu vergeben) oder eine bestehende taz-ID mit der alten Abo-ID zu verknüpfen. Ob Sie eine taz-ID haben, können Sie feststellen, wenn Sie sich beim Kundenportalanmelden. Wenn Sie dort Ihre Email-Adresse eingeben und es erscheint eine Fehlermeldung, haben Sie entweder keine taz-ID, oder das Passwort war falsch. Letzteres können Sie im Anmeldeformular des Kundenportals ändern. Dafür wird Ihnen ein Link an Ihre Email-Adresse geschickt – sofern diese eine taz-ID ist.

VI.

Jetzt ist es an der Zeit, um Rat zu fragen. Und der kommt prompt.

Der erste (er-)klärende Hinweis lautet, dass diese neue App noch nicht für iOS, sondern aktuell zunächst für Android fertiggestellt wurde.

Der zweite Hinweis klärt darüber auf, dass man für diese neue App im Google Play Store NICHT die "taz.de/app" aufrufen solle, sondern die mit dem Namen: "taz die tageszeitung". Und siehe da: jetzt sieht die Auswahlseite so aus:

Nach dem Download folgt als erstes eine lange
Datenschutz-
erklärung

Dann folgt die Überschrift

Willkommen in der taz App

darunter eine Animation und darunter der Text:

Die tageszeitung als App für Ihr Smartphone und Tablet

Was insoweit verwundert, da als Antwort auf einen der ersten Kommentaren einem der early-bird-user erklärt worden war, dass für das Tablet nach wie vor die "taz klassisch" - App die richtige sei...

... da wir aber kein Tablet, sondern ein Smartphone mit der Android-Version 8.1 nutzen, machen wir einfach weiter.

VII.

Und jetzt kommt gleich der nächste Punkt, der wahrscheinlich nur solchen due-diligence-junkies wie uns erwähnenswert erscheint: die symbolische Hand in der Animation führt die Bildschirm-Seiten auf dem Bildschirm von links nach rechts. Will man aber auf dieser Seite ’in echt’ weitermachen, muss man diese von rechts nach links schieben...

... um sodann auf den nachfolgenden "how-to"-Seiten in das Prinzip der Nutzung eingeführt zu werden.

Drückt man stattdessen - oder danach - auf des Kreuzchen oben rechts folgt eine neue Info zum Thema:

Entdecken Sie jetzt die Zeitungsansicht

Wird auch diese Info ausgeiXt, "tatatatahhhh...." bekommt man auf dem Bildschirm des Smartphones die letzte(n) Ausgabe(n) der Zeitung zu sehen...

... und dann geht die Post ab. Alle Titel der letzten Tage poppen nach und nach auf. Und einer übertrifft den nächsten in dem hohen Qualitätsmix von Titel-Bild und -Text:

Auf dem Dashboard des Bildschirms ist ein neuer roter Kreis aufgetaut, in dem der Name "taz" steht und daneben das Tatzen-Symbol, beides in weiss.

VIII.

"Wenn Sie die App aufstarten, werden Sie zunächst nach Ihrer Abo-ID ... gefragt", so heisst es in der zugeschickten Anleitung. In der Tat kommt der Moment einer solchen Anfrage. Und zwar immer dann, wenn man Interesse entwickelt, einen Artikel über die ersten ca. 10 Zeilen hinaus zu lesen.

"Bitte melden Sie sich an um weiterzulesen." heisst es da und gefragt wird nach der ""E-Mail-Adresse oder Abo-ID" und nach einem "Passwort". Da beides noch nicht vorliegt, wird statt der Funktion "Anmelden" die Funktion "Registrieren" gewählt, die unter der Frage "Sie möchten ein (kostenloses Test-)Abo abschließen" eingestellt ist.

Angeboten werden ein "ermässigter", ein "Standard-" und ein "Politischer Preis" in Höhe von 18,90, 28,50 bzw. 34,50 Euro. Oder ein "6 Wochen Testabo" zum Preis von 0,00 Euro. Danach werden "Vorname", "Nachname" und "Namenszusatz" abgefragt.

Dann folgt de Anmeldeseite mit dem in rot gesetzten Text "Ich habe schon eine taz-ID". Da dem nach wie vor nicht so ist, wird in den nachfolgenden Zeilen eine "E-Mail-Adresse" und zweimal ein "Passwort" eingetragen.
Danach werden die AGB’s akzeptiert "Sowie die Hinweise zum Wideruf und Datenschutz".

Sobald der Bestellvorgang ausgelöst wurde, kommt die Nachricht, dass eine neue taz-ID angelegt und mit den Kundendaten verknüpft worden sei.

Dann trifft diese Mail ein:

Guten Tag,

wir freuen uns, dass Sie sich für das digitale Abonnement der tageszeitung, das taz ePaper, entschieden haben.

Neben Ihrer Email-Adresse haben Sie in einem Bestellformular auf unserer Website u.a. folgende Daten eingegeben:

Name: Wolf Siegert
Preis: 6 Wochen kostenlos

Um die Bestellung zu bestätigen und ein digitales Abonnement der taz zu bestellen, rufen Sie bitte innerhalb von drei Tagen diesen Link auf:

[---]

Sollte die Bestellung ein Versehen gewesen sein oder sollte jemand anderes Ihre Email-Adresse in das Bestellformular eingetragen haben, ignorieren Sie bitte diese Mail.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr Digiabo-Bestell-Automat im Namen des Digiabo-Teams

Nachdem der Bitte-bestätigen-Link angeklickt wurde, kommt es zu dieser Nachricht:


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