Anlass für diesen Beitrag heute ist ein Gespräch von Jörg Münchenberg mit dem USA- & Kanada-Korri Thilo Kössler, der nach vier Jahren wieder in die BRD zurückkehren wird / muss.
Das Gespräch wurde ab ca. 8:15 Uhr im Rahmen der Sendung INFORMATIONEN AM MORGEN im Deutschlandfunk geführt.
Aber es wurde in der Mediathek des Senders zum Nachhören zunächst nicht gefunden.
Im Gegensatz zu den vorangegangenen Beiträgen an diesem Morgen:
> "Totgesagte leben länger - Noch hat Trump seine US-Republikaner fest im Griff". Von Sebastian Hesse (ab 6:46 Uhr)
> Nach dem gescheiterten Impeachment gegen Trump - Interview mit Christian Hacke (ab 6:49 Uhr).
Dann aber stellt sich bei der erneuten Recherche in der Deutschlandradio-Mediathek heraus, dass bei der Suche nicht der Begriff "Kössler" oder "Koessler", sondern der Name "Kößler" einzugeben ist. Und schon ist seine Stimme, auch an diesem Morgen, gleich zweimal zu vernehmen: In dem hier schon angesprochenen Interview
> Resümee des US-Korrespondenten „Da lügt ein Präsident, das war eine völlig neue Erfahrung"
und in einem Beitrag für das STUDIO 9 auf Deutschlandfunk Kultur:
> "Nach dem Trump-Impeachment. Erwartbarer Ausgang - trotzdem richtiges Signal?" (ab 5:15 Uhr).
Wie zitieren Auszüg aus den Hier und Hier eingesammelten Pressseimmen:
BADISCHE NEUESTE NACHRICHTEN, Karlsruhe:
„Ein Impeachment ist eben kein juristisches, sondern ein politisches Verfahren. Die Schuld eines Angeklagten kann noch so wasserdicht bewiesen werden, wenn es genügend Senatoren gibt, die kein politisches Interesse an einer Verurteilung haben, reicht das nicht aus. Dies, und nur dies, erklärt den Freispruch. Die Angst, bei den nächsten Vorwahlen abgestraft zu werden von einer Basis, die Trump noch eine Weile die Treue halten dürfte, hat viele Senatoren daran gehindert, sich offen gegen ihn zu stellen“
HANNOVERSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG:
„Dass ihr Fraktionschef Mitch McConnell nach der Abstimmung Trump ‚praktisch und moralisch‘ für den Putschversuch verantwortlich machte, ist – bei aller Heuchelei – bemerkenswert. Niemand konnte ernsthaft erwarten, dass die erforderliche Zweidrittelmehrheit zustande kommen würde: Zu groß ist die Angst vieler Senatoren, bei der nächsten Wahl abgestraft zu werden“
MITTELDEUTSCHE ZEITUNG, Halle:
„Und zweimal hat er seinen Kopf aus der Schlinge ziehen können. Ein historischer Rekord. Kein Wunder, dass Trump im fernen Florida nun triumphiert. Doch sollte man sich vom Siegesgeheul nicht täuschen lassen. Das Urteil des Senats ist allenfalls ein Freispruch zweiter Klasse. Immerhin sieben Vertreter der eigenen Partei stimmten gegen ihren früheren Präsidenten – so viel wie in keinem Impeachment-Verfahren zuvor“
RHEIN-ZEITUNG, Koblenz:
„Eine Partei, deren Führer die Bedrohung ihres eigenen Lebens widerspruchslos hinnimmt, verdient nur noch den politischen Untergang. Eine Erneuerung aus sich selbst heraus scheint unmöglich, solange sie dem Hetzer in Mar-a-Lago blind ergeben ist. Die aufrechten Konservativen, die sich dem Personenkult verweigert haben, sollten eine Alternative schaffen. Ein Zweiparteiensystem braucht eine starke Opposition, die der Demokratie mehr verpflichtet ist als einem gefährlichen Demagogen“
RHEIN-ZEITUNG, Koblenz:
„Die aufrechten Konservativen, die sich dem Personenkult verweigert haben, sollten eine Alternative schaffen. Ein Zweiparteiensystem braucht eine starke Opposition, die der Demokratie mehr verpflichtet ist als einem gefährlichen Demagogen.“
Das STRAUBINGER TAGBLATT:
„Er spiegelt sich in den sieben Republikanern wider, die sich für ein Votum gegen Trump entschieden haben. Das nämlich zeigt, dass es im Kreis der Republikanischen Partei doch eine beträchtliche Anzahl von Abgeordneten gibt, die nicht mehr bereit sind, bedingungslos Trump zu folgen. Das ist umso höher zu bewerten, wenn man weiß, wie rabiat die vielen Trump-Anhänger gegen solche Abweichler im Senat und auch anderswo vorgehen. Wer sich also in diesem zutiefst vergifteten Klima in den USA dazu entschließt, dem muss es schon sehr ernst sein um die politische Verantwortung für das Land“
SÜDWEST-PRESSE, Ulm:
„Geändert hätte Trumps Verurteilung höchstens, dass er nie wieder als Präsidentschaftskandidat antreten darf. Dass dies in vier Jahren eine realistische Möglichkeit ist, erscheint angesichts der Rolle, die der ehemalige Präsident beim Angriff auf den Kongress spielte, mittlerweile unwahrscheinlich. Trumps hetzerische Rede und die Tatsache, dass er selbst dann nichts unternahm, als er längst wusste, in welcher Gefahr sich sein Vizepräsident befindet, werden ebenso Bestandteile seines Vermächtnisses sein wie das klare Abstimmungsergebnis“,