Von der ersten bis zur letzten Telefonzelle

VON Dr. Wolf SiegertZUM Freitag Letzte Bearbeitung: 15. Juni 2020 um 12 Uhr 21 Minutenzum Post-Scriptum

 

Jetzt wurde das letzte gelbe Telefonhäuschen abgebaut.

Bereits seit dem 22. April 2019 hat die Deutsche Telekom diese Aktion auf YouTube mit diesem Video dokumentiert:

Am Folgetag, den 23. April 2019, erscheint dann im Telekom Blog, verfasst von Hubertus Kischkewitz, dieser Eintrag:

Hier ging das letzte gelbe Telefonhäuschen – ein Abschied mit Stil

Darin heisst es in einem kurzen historischen Rückblick, der allerdings genauso in der Wikipedia unter dem Stichwort "Telefonzelle (Deutschland)" nachgelesen werden kann:

Die "alten Zeiten" des öffentlichen Telefonhäuschens begannen bereits am 12. Januar 1881. Damals wurde ein "Fernsprechkiosk" in Berlin in Betrieb genommen. Zum Telefonieren musste man sich ein Billet kaufen, sozusagen der Vorläufer der heutigen Telefonkarte. Erst ab 1899 gab es Münzfernsprecher. Die Telefonzellen befanden sich damals immer in geschlossenen Gebäuden wie Postämtern, Hotel-Lobbys oder Gaststätten.

Ab den 1920er Jahren gehörten die Telefonhäuschen mit Münzfernsprechern zum vertrauten Bild in deutschen Städten. Ab 1932 war die Gestaltung normiert, aber erst ab 1946 waren die Telefonzellen alle gelb.

Das Museum für Kommunikation in Frankfurt hat in ihrem Hause eine ganze Sammlung solcher Telefonzellen zu bieten, aus den 30 bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts.

Im Bayerischen Rundfunk hatte Justina Schreiber am Donnerstag, dem 28. Januar 2016, davon berichtet, dass am 28. Januar 1878 die New Haven District Telephone Company die weltweit "Erste öffentliche Telefonzelle aufgestellt" habe.

Der "Telefonsammler" aus Magdeburg, Marco Kosmehl, hat eine "rein private Seite zur Geschichte der deutschen Telefonzelle und der darin verbauten Endgeräte" erstellt und darin auch ein Kapitel angelegt zum Thema: "Historie Telefonhäuschen".

Die FAZ macht am 6. August 2003 mit dieser Video-Filmkritik zu Colin Farrell in "Nicht auflegen" von sich reden:

Die aber nach wie vor filmtragendste Rolle einer Telefonzelle ist in MATRIX zu erleben. Der Film...

... beginnt damit, dass Polizisten versuchen, eine junge Frau festzunehmen. Sie kann jedoch durch scheinbar übernatürliche Kräfte – extrem schnelle Kampfbewegungen – entkommen. Bei ihrer Flucht wird sie von mit der Polizei zusammenarbeitenden „Agenten“ in grauen Anzügen verfolgt, die ähnliche Fähigkeiten wie sie haben. Die Frau flüchtet in eine Telefonzelle, die einen Moment später von einem Agenten mit einem Lkw zerquetscht wird. Sie ist jedoch nicht in den Trümmern zu finden.

Im SLEAZE-Magazin gibt es darüber hinaus eine Zusammenstellung der zehn wichtigsten Telefonzellen der Filmgeschichte!

P.S.

Dieser Eintrag wurde erst am Morgen des 15. Juni 2020 vorgenommen, im Anschluss an einen Traum, in dem es darum ging, dass es die alten Telefonzellen waren, von denen man schon Gespräche ins Ausland hat führen können (Erinnerungen an Tage und Nächte in der DDR, in denen die Telefonzelle der intimste Ort einer vermittelten Öffentlichkeit war?) ... und als sich im Nachgang zu dieser Traumgeschichte, dass genauer dieser Tag einer der wenigen war, an denen bislang kein Eintrag veröffentlicht worden war, wird diese hier für diesen Tag nachgeliefert. WS.


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