Recap:
Am Ende des Vortages war am Endes dieses Beitrages worden,
"URLAUBSs Bilder zum Sonntag (II)" [1]
in aller Kürze beschrieben, warum es nicht möglich war, am Sonntagabend noch die Rückreise von München nach Berlin anzutreten.
Am nachfolgenden Montag, also heute, sollte zunächst dazu nur ein kurzer ergänzender Anhang als "PS."-Beitrag verfasst werden. Und dieser hat sich nun doch zu einer kleinen weiteren Geschichte ausentwickelt, die auf dem morgendlichen Rückweg von München nach Berlin im total überfüllten Springer-Ersatz-Zug verfasst wurde [2]. Und die lautet so:
Teil Eins:
Am nachfolgenden Morgen ging es mit den Problemen munter weiter. Der für 07:52 Uhr am Gleis 3 ab Hauptbahnhof in München vorgesehene Sprinter … fällt aus.
Dann aber stellt sich heraus, dass auf Gleis 2 ein Ersatzzug bereitgestellt wurde. Dieser aber besteht nach genauerem Nachfragen aus zwei Zügen. Diese können aber nicht miteinander verbunden werden. Also rennt Alles den Bahnsteig entlang, um noch in den vorderen Zug einsteigen zu können.
Das Ergebnis, dass auch in der ersten Klasse die Leute in den Gängen stehen oder sich an den Einstiegsplattformen niedergesetzt haben. Auch jene, die eine Reservierung für den ausgefallenen Zug hatten. Diese dafür angefallenen Gebühren könne man sich nach dem Ende der Reise erstatten lassen, so die Auskunft.
„Glück“ gehabt, denn zuvor war am Schalter 18 - die automatische elektronische Zuweisung der Plätze war ausgefallen und der freie Schalter wurde auf Zuruf ausgemacht - am Hauptbahnhof war die Bitte um eine Reservierung abschlägig beschieden worden, da auf dem Ersatzzug solches nicht möglich seien.
In dem sich anschliessenden Gespräch stellt sich heraus, dass Reservierungen für Behindertenplätze im Internet überhaupt nicht möglich sind. Und am Schalter? Ja, aber auch nur für die zweite Klasse. In der ersten Klasse gäbe es solche Plätze überhaupt nicht (sic!)
Dass das Gespräch dennoch in einer eher freundlichen Stimmung beendet werden konnte, lag an der letzten Frage: Wo man denn bitteschön jetzt am Bahnhof noch gute Brezen bekommen würde, seitdem der Ratschiller auf dem Weg zum Untergeschoss habe schliessen müssen. Es entspannte sich eine kleines Fachgespräch, in dem der Bahnmitarbeiter meinte, dass die oft angebotene Alternative Rischart“ im Untergeschoss der Anlage für ihn keine sei.
Teil Zwei:
Damit aber nicht alle Texte immer so nörgelig rüberkommen, hier noch eine kleine Szene aus der Fahrtstrecke ab Nürnberg. An diesem Bahnhof hatte sich die Reihe der Stehenden so weit gelichtet, dass jetzt nur noch die Plattformen besetzt waren. Jetzt konnte erstmals der mobile „Genuss auf ganzer Strecke“ Bordbistro-Service aktiv werden und die Gäste nach ihren Wünschen fragen.
Der Sitznachbar orderten eine Flasche Wasser „mit“ (Sprudel). Am benachbarten Tisch auf der anderen Seite des Ganges wurde ebenfalls ein Wasser mit Sprudel geordert. Als der Mann vom Service aus dem Bordbistro zurückkehrte, hatte er eine grossen braune Papiertasche dabei, aus der er nach und nach des Gewünschte hervorholte.
Mein Gegenüber, der das Wasser bestellt hatte, wurde aufgefordert, dafür 3 Euro zu zahlen. Konnte aber nur 2Euro60 zusammenkratzen. Was vonseiten der Bedienung letztendlich akzeptiert wurden. Die Frau, die auf der anderen Seite, die das andere Wasser bestellt hatte, war stattdessen mit der vor ihr platzierten Flasche nicht zufrieden. Da sei ja ein Stilles Wasser, moniert sie. Ob das nicht in Ordnung sei, da man keinen Sprudel mehr habe, fragt die Bedienung. „Eigentlich nicht“, bekommt er als Antwort zu hören.
Und was macht der Mann: Er fragt meinen Gegenüber, ob er bereit wäre, sein Sprudelwasser gegen ein stilles zu tauschen. „Aber selbstverständlich“, ist seine Antwort. Also bekommt die Dame vom anderen Tisch ihr Sprudelwasser und mein Tischnachbar eine Flasche Adelholzener ohne Sprudel.
Und dann, dann öffnet die Bedienung nochmals ihre grosse Geldbörse, nestelt in dieser eine Zeit lang herum, und überreicht dann dem Fahrgast einen 5Euro-Schein. Als Dank für sein Entgegenkommen, wie er sagt.