Vor nunmehr drei Wochen wurde in dieser Online-Publikation der Artikel Ein Amerikaner in Berlin veröffentlicht. Heute nun solles zur ersten persönlichen Begegnung kommen. Das Ziel wird dabei noch nicht so sehr fachlicher Natur sein, sondern zunächst einmal darin bestehen, sich kennenzulernen und eine gemeinsame Basis zu finden.
Nach dem ersten in dem Link oben zitierten Gespräch in "@mediasres" im Deutschlandfunk kommt es am 7. Juli 2018 zu einem weiteren Gespräch mit ihm und Mike Herbstreuth und Teresa Sickert in der Sendung "Breitband" von Deutschlandfunk Kultur. Von einem "Blick auf die deutsche Medienlandschaft" ist die Rede. Und einmal mehr von den Unterschieden, die ihm am deutlichsten ins Auge gefallen seien:
— die Stärken des Öffentlich-Rechtlichen,
— die immer noch hohe Präsenz der Printmedien,
— die Bedeutung der regionalen Medien,
— die hohe Bedeutung des akademischen Grades bzw. einer journalistischen Ausbildung,
— das Fehlen von Fox-News: "thats a plus!",
— der Glaube an die Objektivität: "some parts of ojectivity"... seien okay. Aber die Autorität des Journalisten wird seiner Meinung nach nicht durch die nur scheinbar ganz und gar unparteiische "Perspektive aus dem Nirgendwo" gestärkt.
Besonders beeindruckt haben ihn die ethische Verpflichtung vieler seiner GesprächspartnerInnen zur Aufklärung - "Enlightenment" - solch eine Haltung fehle in den USA vollständig.
Nach seiner Methode gefragt, antwortet er frank und frei: "mit den Leuten zu reden". Das sei das Einzige, was er dazu zu sagen habe.
Das stimmt - und stimmt ganz offensichtlich auch wieder nicht. Wenn man sich die Mühe macht, sich das erste frei im Netz zugängliche Kapitel: As Democracy Goes, So Goes the Press: The Roots of Public Journalism aus seinem Buch What Are Journalists For? durchzulesen, fällt auf, wie stark sein ganzes Narrativ sowohl von der eigenen Person ausgeht [1] um dann immer wieder die in seinem Lebens-/Erkenntnisweg involvierten Personen mit in den Diskurs einzubeziehen.
Zur Vorbereitung des eigenen Gesprächs einige ins Englische übersetzte Fragen, die hier inzwischen hochgekommen / eingetrudelt sind. Diese sind allerdings kein Leitfaden, allenfalls so was wie ein mental framework:
This is now your third month in Germany.
Why Germany?
Have you been in Germany before?
Did you need/get a special visa to come to Germany?
Do you want to be back home? Sooner or later?
What was the original intention when you started looking for this opportunity?
In the meantime, you’ve met la crème de la crème of German journalists.
How did you manage? How do you feel been interviewed by the German media folks?
To most of those, English is not their mother tongue. A disadvantage or - may be - even an advantage?
How many female colleagues were among those?
Has KCRW already invited you for an interview? [2]
Did you listen to npr-Berlin and what od the NPR Privacy Notice for EU Residents meant to you?
Speaking about Public Radio Podcasts in English language, did you ever listen to: RADIO SPAETKAUF ? Do so - and have fun!
Which observations are of personal interest, which of general interest?
What struck you most - besides your insights into the world of journalism?
Who will share your interest in your observations being back home again?
Is there any potential impact of your work - and to whom?
What can German journalist learn from you when they want to explore the US landscape?
What happened to these pioneers of public access like DCTV [3] or former NFLCP [4] ?
Im Verlauf des Gesprächs werden sich weitere Fragen herauskristallisieren, die dann in einer dritten Stecke in einer weiteren Publikationsfolge gestellt werden.
Und wir werden für Ende August nach einem Termin suchen, an dem wir ihn nochmals zu einem vorläufigen "summary statement" einladen werden - und auch all jene, mit denen er seine Gespräche in dieser Zeit in Berlin hat führen können.