† Wilfried

VON Dr. Wolf SiegertZUM Dienstag Letzte Bearbeitung: 16. Februar 2019 um 14h40minzum Post-Scriptum

 

Da reden "sie" im Radio [1] über ihn, über "meinen" Wilfried.

Über ihn spricht zunächst René Pollesch. Und dann ist er selber noch einmal in dem Beitrag von Michael Laages in der hier zitierten Fazit-Sendung vom Deutschlandfunk Kultur an diesem späten Abend zu hören:

Das ist schön, aber auch erschreckend, sehr erschreckend.

Danach spricht Claus Peymann im Interview von Britta Bürger über ihn, redet davon, wie er noch als Schüler in Bremen in das Theater der Freien und Hansestadt Bremen gepilgert sei: Als wär’s ein Text von mir:

Dabei soll es auch bleiben, auch wenn viele Erinnerungen aus der gemeinsamen Zeit in Bremen - im Theater genau so wie bei ihm zuhause - wieder auftauchen.

Wilfried, die Kinder und der Autor waren nie "ziemlich beste Freunde", aber zeitweise so eng, dass dann keine einzige Ausgabe der "Bremer Nachrichten" (die es damals noch gab) dazwischen gepasst hätte.

Sein Tod ist eine Mahnung - an das eigene Leben: als Bühne des eigenen Selbst.

P.S.

In einem am 11. Oktober 2011 veröffentlichten Interview mit Wilfried Minks wird diese Periode am Theater in Bremen angesprochen, die wir beide erlebt, miterlebt und mitgestaltet haben:

Was hat Sie 1972 zur Regie gebracht?

Kurt Hübner inszenierte in Bremen eine Shakespeare-Komödie und wurde krank. Ich habe das dann mit den Schauspielern zu Ende geführt. Es hat mir immer Spaß gemacht, etwas Ganzes zu machen. Und ich hatte ja alle Möglichkeiten, die Methoden von Regisseuren wie Peter Stein, Peter Zadek und Klaus-Michael Grüber zu sehen. Mich hat interessiert: Wo liegt mein Tempo im Umgang mit Menschen?

Hier ist zu ergänzen, dass die erste Inszenierung von Wilfried bereits auf der neuen Concordia-Bühne stattgefunden hatte:

Zuvor war an diesem neuen Spielort als sogenannte "Nullnummer" in der Regie von Rainer Werner Fassbinder "Die Pioniere in Ingolstadt" aufgeführt worden - unter tatkräftiger Mitwirkung des Autors als Regie-Assistent.

Vielen Dank für die Hinweise auf weitere Nachrufe, wie zum Beispiel den von Peter Kümmel "Der große Raumdeuter" in der ZEIT vom 14. Februar 2018.

Anmerkungen

[1Dieser Text entstand unmittelbar nach der Ausstrahlung des Fazit-Beitrages "Wilfried Minks war die Sensation der 60er-Jahre" wurde aber schon vor Veröffentlichung der jetzt an dieser Stelle zitierten Webseite in der Nacht zum 14. Februar 2018 publiziert.