ZERO Moto: Anstatt Festtagsfahrten

VON Dr. Wolf SiegertZUM Donnerstag Letzte Bearbeitung: 2. Januar 2018 um 17 Uhr 48 Minutenzum Post-Scriptum

 

I.

"Ob in / nach diesen Festtagen die Maschine häufig zum Einsatz kommen wird, war zunächst nicht vorherzusagen" - so war es noch vor einer Woche an dieser Stelle zu lesen.

Damit es aber nicht langweilig wird, war ebenfalls an dieser Stelle ein Rückblick auf die bisherigen Aufzeichnungen angeboten worden:

vom 21. Dezember: ZERO Moto: Erste Fahrtberichte
vom 14. Dezember: ZERO Moto Einführungs-Videos
vom 07. Dezember: "Zum Nikolaus ein ZERO Moto"

Und die für heute schon als Cliffhanger angekündigten technischen Einsichten werden um eine weitere Woche vertagt werden: Sorry Folks!

II.

Heute lässt sich der Bericht aus der Zeit während der Weihnachtstage zunächst kurz auf diese Beobachtungen aus der Garage zusammenfassen - denn daraus ist die Maschine erst heute wieder herausgekommen.

— Nach dem letzten Aufladen wurde auch nach dem Abziehen des Steckers vermerkt, dass die grüne Ladekontrollleuchte weiter leuchtete. Auch nachdem das Kabel abgezogen und der Verschluss wieder in die Öffnung eingestöpselt worden war. Das war auch nach einem weiteren halben Tag so. Dann wurde die Maschine einmal im Stand an- und dann wieder abgeschaltet. Und dann war auch die grüne Kontrollleuchte erloschen.

— Bei dem Einbringen des Ladekabels in die dafür vorgesehene "Tank"-Öffnung stellt sich heraus, dass der Boden dieses Containers voll mit Wasser ist. Keine übergrossen Mengen, aber doch so viel, dass die ebenfalls darin untergebrachten Broschüren mit einer Übersicht über 17er ZERO-Modelle nass und einige von diesen nicht mehr zu gebrauchen waren.

Klar, dass auch dieses Manko mit einem Schwamm und einem trockenen Lappen behoben werden konnte. Und da die Maschine einige Tage nicht im Gebrauch war, konnte der "Tank" auch so wieder völlig austrocknen.

Doch andererseits verstärkt das den einzigen bislang zu konstatierenden Kritikpunkt: die unzureichende konstruktive Vorbereitung auf das miese Wetter eines Berliner Winters.

III.

Diese Aussage zugleich verbunden mit dem Hinweis, dass es den Verantwortlichen gut zu Gesicht steht, dass sie es sich getraut haben, ihren super neuen und schicken Erlkönig für einen solchen Test zur Verfügung zu stellen.

Denn bisher gab es in den bundesdeutschen Gazetten nur Ankündigungen zu lesen,
— wie hier bei heise "AUTO" ab dem 13.11.2017, 11:48 Uhr: Zero Motorcycles 2018. Mehr Reichweite, kürzere Ladezeiten
— oder hier bei den focus "Auto News" am gleichen Tag, dem 13.11.2017 ab 16:12 Uhr: Zero Zum Modelljahr 2018 bietet die Zero DSR bis zu 360 Kilometer Reichweite mit einer Batterieladung.

IV.

Daher sei an dieser Stelle nochmals auf einen Fahrerbericht von Ulf Böhringer aus dem Jahr 2010 hingewiesen, der zeigt, was zu Beginn dieses Jahrzehnts auf die Strasse gebracht wurde - und demonstriert, wie sich das Ganze in der Zwischenzeit rasant weiterentwickelt hat: Report Elektro-Motorräder - Zero Motorcycles. Alles auf die Null.

Zum Schluss noch der Hinweis auf einen Fahrtbericht von Thilo Kozik in der Süddeutschen Zeitung vom 18. September 2012, 10:16 Uhr
Elektro-Motorrad Zero Motorcycles XU. Spannung für die Stadt:

"Ein herkömmliches Leichtkraftrad - in diese Klasse wird die Zero führerscheintechnisch eingeordnet - bietet keinerlei Vorteile. Erst über Land, wenn Entfernungen und Geschwindigkeiten steigen, hat die Verbrennungs-125er die Nase vorn."

V.

Das lässt sich heute auch schon für diese in Betrieb genommene 14,4 KW-Maschine sagen. In der Stadt ist sie allem, was bisher so auf der Strassen zu sehen war - und ist - absolut ebenbürtig. Und nur dafür soll das hier bereitgestellte Fahrzeug eingesetzt werden - auch wenn wir bei den eigenen Testfahrten noch nicht an diesem Punkt halt machen werden.

VI.

... und zum Abschluss dieses kleinen Einblicks in die aktuell zugänglichen Online-Gazetten und Berichte die Antwort auf die Frage: Are Electric Motorcycles the Future? mit diesem Bildzitat:

und diesen Sätzen:

In 1897, electric vehicle and bicycle giant Albert Pope famously said, “You can’t get people to sit over an explosion.” And he was right. In 1900, the National Automobile Show polled New Yorkers on their preferred vehicular power source. Electricity won by a landslide, followed by steam, with gasoline losing out at a measly 5% of the vote. And that same year, the United States produced 1,575 electric vehicles compared to only 936 of the gasoline variety. [...]
In a 1911 issue of Popular Mechanics, they advertised a new electric motorcycle with 160 kilometers of range and speeds up to 56km/h. That’s impressive. Hell, it’s almost functional enough for the contemporary urban rider. And if that was possible over 100 years ago, imagine how advanced electric motorcycles could be today! But somehow, they got muscled out of automotive tradition. Somehow, we learned to prefer a growl over a whir.

P.S.

Es gibt bei den Recherchen rund um dieses Motorrad und seine Firma auch ganz andere Seiten mit ganz anderen Ansagen, die einen etwas über die Philosophie und das Innenleben der Firma lesen lassen: ohne Garantie auf die absolute Richtigkeit dieser Aussagen. Und doch ein interessantes Panoptikum an Zitaten auf diesen Arbeitgeber-Bewertungen für die Firma Zero Motorcycles auf GLASDOOR.


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