Das heute hier ist ein Experiment der besonderen Art, nachdem es bislang in den letzten Jahren, ja, Jahrzehnten kaum eine Medientage-Veranstaltung gegeben hat, die nicht persönlich besucht wurde, wird an diesem ersten Eröffnungs-Tag dieses jenseits von München am Monitor beobachtet.
Denn: Wenn die Medientage überleben und ein neues Publikum ziehen wollen, müssen sie online ebenso aktiv werden, wie auf dem Messegelände selber. Man kann nicht nur Wein predigen und Wasser ausschenken. Also werden wir uns das Ganze heute zunächst mal aus einer Online-Dektop-Perspektive anschauen.
Hier zunächst einige ausgewählte Bilder und Töne vom Vormittag [1]
Spannend und aufschlussreich war die Besetzung des Themas: Die Zukunft von Video. Und da auf der hier angezeigten Seite der Eintrag "Bewegtbild" eingerichtet ist, wird davon ausgegangen, das dieses Panel auch im Stream nochmals nachverfolgt werden kann. Daher seien hier nur jene Passagen wiedergegeben, in der zwei der Männer in ihren jeweils neuen Rollen miteinander ins Gespräch kommen:
Dr. Marcus Englert als Associate Partner und Geschäftsführer der Solon Management Consulting und Wolfgang Elsäßer, jetzt Leiter der Business Unit TV der Deutschen Telekom


Zwischen den Blicken in diese Panels wird das ganze Geschehen in einemLivestream moderiert und mit einer Reihe von weiteren Interviews ergänzt. Dazu gehörte auch dieser Neuling auf den Medientagen: Sascha Lobo


Zu Beginn des Nachmittags wurde für diese hier ausgewählten Bilder und Töne der Vortrag von Philippe von Borries, Refinery29 ausgewählt, die unter dem etwas seltsamen Titel "Where Style meets Substance: a media company for a new generation" angekündigt wurde. [2]

Diese Präsentation ist von solcher Bedeutung, dass hier der Ton-Track des Vortrages - noch Beginn vor der sogenannten "Elefantenrunde", die ja keine mehr sein will - an dieser Stelle eingestellt wird:
Da auch der nachfolgende Programmteil sicherlich aufgezeichnet und später als Stream zur Verfügung gestellt werden wird, hier nur die Namen aus dem Programmzettel und jeweils ein Screenshot, der vom Desktop abgenommen werden konnte - nicht immer schön, aber vollständig:
ERÖFFNUNG UND GRUSSWORTE
– Siegfried Schneider
Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM)
Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Medientage München

– Ilse Aigner
Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie

KEYNOTE & Q&A
– Anke Schäferkordt, CEO Mediengruppe RTL Deutschland / Vorstand, Bertelsmann

EXECUTIVE SUMMIT
– Christof Wahl, Digitalvorstand und COO der ProSiebenSat.1 Group

– Patrick Walker, Director of Media Partnerships EMEA, Facebook

– Philipp Welte, Vorstand Medienmarken National, Hubert Burda Media

– Prof. Dr. Karola Wille, Vorsitzende der ARD & Intendantin des MDR

INPUT: Pants on Fire, Pinocchios and the Rise of Fact-Checking
– Bill Adair
Knight Professor of the Practice of Journalism and Public Policy, Sanford School of Public Policy, Duke University / Founding Editor, PolitiFact

EDITORS’ SUMMIT
– Daniel Drepper
Chefredakteur BuzzFeed Deutschland

– Richard Gutjahr
Journalist und Blogger

– Dr. Barbara Hans
Chefredakteurin, SPIEGEL ONLINE

– Julian Reichelt
Vorsitzender der BILD-Chefredaktionen, Axel Springer

– Anna Williams
Head of News BBC World News

Eine Zusammenfassung und Bewertung dieses Tages zu schreiben ist unmittelbar nach all diesen Veranstaltungen nur kursorisch möglich. Aber es gibt bereits am Ende dieses Tages diese Quellen, die dabei zur Vorbereitung behilflich sein können:
— Was die einzelnen Veranstaltungen betrifft, so sei zu Recht auf die Pressemitteilungen verwiesen, in denen jeweils darüber berichtet wurde
— - Zusammengefasst wird das Ganze nochmals unter der Überschrift: MEDIENTAGE MÜNCHEN – DAY #1
— Eine Reihe von Eindrücken wurden in Bild und Text auf der STORYTYLE STREAM - Seite zusammengefasst
— Die Initiative Media Women Connect war an diesem Vormittag mit einem eigenen Programm auf der sogenannten "Networking Stage" vertreten.
— Und die Gamer waren auch bereits heute mit einem eigenen Programm beteiligt.
Soweit, so gut. Insgesamt lässt sich vielleicht dieses sagen: In dem immer noch recht prokrusten Bett eines längst überholten Medien-Welt-Bildes beginnen zarte Pflanzen der Erkenntnis gewachsen und in diesem Jahr auch erstmals an die Öffentlichkeit geholt worden zu sein: Die Medientage schicken sich an, (auch nach innen) internationaler und (auch nach aussen) transparenter zu werden. Dabei sind erste Versuche schon in den Jahren zuvor unternommen worden, vom Europa-Tag bis hin zu ersten Online-Angeboten. Aber in diesem Jahr, so hat es den Anschein, ist aus diesen add-ons so etwas ein ein konstitutives Element geworden. Und die immer noch bestehenden Debatten im nationalen Umfeld über die zukünftige Rollen der privaten wie öffentlich-rechtlichen Medien wird zunehmend in das Licht der internationalen Konkurrenz getaucht. Einer Konkurrenz, die nicht aus den klassischen Gewerken der Rundfunk-Denke und -Praxis erwachsen ist, sondern in weniger als einer Generation zu einem neuen Potenzial herangewachsen sind: Die IP-basierten Programm-Anbieter, Aggregatoren und -Distributoren.