Zum Beginn dieses Beitrag ein Auszug aus den Plattdeutschen Mittags-Nachrichten aus (dem Radio) Bremen "Speelmess „Gamescom“ fangt an":
Gamer... müsssen heute noch draussen bleiben. Nicht alle, auch einige der Offiziellen haben durchaus - wie sie dann selber gerne sagen - "gedaddelt", aber dieser Tag ist dann doch weitestgehend den VertreterInnen aus Politik und Wirtschaft vorbehalten.
Und wird, wie es am Mittwoch, den 16. August 2017, in der Sendung "Wirtschaft am Mittag" im Deutschlandfunk hiess, mit dem Besuch der Bundeskanzlerin "gekrönt":
In dem Beitrag von Moritz Küpper, der eben diesen Beitrag auch sofort in seinem twitter-Account eingestellt hat, kommen im O-Ton zu Wort:
– Felix Falk, Geschäftsführer des Bundesverbandes interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) [1] sagt: "so politisch wie in diesem Jahr war die gamescom noch nie..."
– Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Kölnmesse [2] spricht von einer "Art Ritterschlag für die gamescom" und sagt: "Mich fasziniert, wie fasziniert die Leute sind vom Gaming. Das ist ja keine Messe im klassischen Sinn."
Heute, in den "Informationen am Morgen" wird dieses Thema der "Politisierung" im Wirtschaftsgespräch des Deutschlandfunks von Günter Hetzke nochmals in einem grösseren Umfeld thematisiert. Und die Zukunft dieser Veranstaltung in den Zusammenhang der anderen grossen Leitmessen in Deutschland gestellt.
Und gesagt: der Reiz des Neuen, das reiche auf Dauer nicht. In Zukunft müsse die Messe zu einem Forum werden, das "dauerhaft und hochkarätig" besetzt sei. Das zeige der Vergleich mit anderen Veranstaltungen: der CeBIT drohe "der Fall in die Bedeutungslosigkeit [...] und das gerade eben jetzt, wo wir Digitalität in Wirtschaft und Gesellschaft so intensiv diskutieren", die Hannover Messer dagegen habe "durchaus den richtigen Weg beschritten" und die Agrarmesse Grüne Woche auch, denn "hier wird diskutiert über internationale Handelsbeziehungen und Pestizide in Lebensmitteln."
Daher wird an dieser Stelle nochmals gesammelt, was sich sonst noch so alles im Umfeld dieser Messe schon heute tut - auch wenn diese Veranstaltungen von der Messegesellschaft kaum oder nicht ausreichend mit in ihr Kommunikationskonzept eingebunden wurden.
– RESPAWN Konferenz und Networking-Event am 20. & 21. August 2017, seit diesem Jahr Teil der:
– devcom, DIE Games Developer Konferenz vom 20.-24. August 2017
– SPOBIS Gaming & Media, ein "B2B-Kongress für Entscheidungsträger aus der Boombranche eSport sowie der klassischen Sport-und Medienbranche" am 21. August 2017 [3]
– Games Germany - Regional Funds and Networks - Start am 22. August auf der "Made in Germany" - Area
– gamescom congress "MEHR ALS SPIELE" vom 23. August 2017
– VIDEODAYS in der LANXESS-Arena am 24. & 25. August 2017 [4]
Wer an diesen Tag nicht selber vor Ort sein kann - oder darf: hier gibt es einige Links die ein Stück weit dafür entschädigen könn(t)en:
Vorab aber nochmals das Interview zum Thema "Was macht Computerspiele zum Kulturgut?" von Melanie Fritsch mit Frau Dr. Merkel vom Samstag, den 19. August 2017:
Heute dann der
Eröffnungsrundgang Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der gamescom 2017
Dr. Merkel auf dem Microsoft-Stand: "Danke, ich habe etwas gelernt und hoffe, dass andere noch schneller lernen". Zuvor war sie bei Ubisoft und Sony zu Gast. Und auf dem Sony-Stand, wo sie in englischer Sprache über Virtual Reality aufgeklärt wird, erfährt sie auch von dem PC / PS4 (Play-Station)-Spiel Dreadnoght, das von der Berliner Fima YAGER entwickelt wurde und mit den US-Patner Grey Box vertrieben wird.
Wenige Stunden später ist dann auch auf der Seite der Bundeskanzlerin der Eintrag "Computerspiele sind Kulturgut" zu finden, aber ohne Redetext oder einen O-Ton von der Eröffnungsansprache. Und der YouTube-Kanal? Der bringt auf der Eingangsseite nicht nur den super geschnittenen Trailer, sondern unter der Leiste "Videos" auch eine Aufzeichnung der Eröffnungsrede.
Dieses Video ist ungeschnitten ins Netz gestellt worden und beginnt mit einer sehr, sehr langen Wartezeit, in der nichts zu sehen ist, als das Publikum, die Fotografen vor der Bühne [5] und eine Sicherheitsszenario, das an Peinlichkeit kaum zu überbieten ist: Das stellen sich doch tatsächlich eine Reihe von Sicherheitskräften auf beiden Seiten des Mittelgangs vor das Publikum und spannen zu beiden Seiten lange Seile auf, damit auch ja nicht passieren kann... was dazu führt, dass einer der Menschen in der direkt an den Mittelgang angrenzenden Stuhlreihe beginnt, diese Provokation mit einer eigenen Provokation zu beantworten und sein Bein in eben diese noch leeren Ganz zu strecken... [6].
Es folgen als O-Töne die drei Reden der "hochrangigen Gäste", wie die Moderatorin nicht müde wurde zu betonen:
Felix Falk, Geschäftsführer des Bundesverbandes interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) und Träger der gamescom:
Armin Laschet, CDU, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen
Dr. Angela Merkel, CDU, Bundeskanzlerin
Zum "guten" Schluss, noch eine weitere Aufzeichnung aus der zuvor schon beschriebenen Wartezeit: da wird doch tatsächlich eine wahrlich bedeutungsschwangere Musik gespielt, in der dieser Text zu hören ist: "... Ready to be famous. I want to rule the world.". Hören Sie selbst:
Frage: War das nun ein Zufall, Serenditpty, oder ein diskreter Regie-Einfall von ganz besonderer Qualität?