d.confestival_1

VON Dr. Wolf SiegertZUM Donnerstag Letzte Bearbeitung: 15. September 2017 um 17 Uhr 19 Minuten

 

Diese Nachricht sollte spätestens ab heute der Verangangenheit angehören. Denn ab heute beginnt das dreitägige d.confestival. Die ersten zwei Tage in Potsdam, der dritte in Berlin. Mit vielen, vielen Menschen aus Fleisch und Blut, mit Ideen und leidenschaftlicher Neugier, mit Sinn und Verstand...

Eröffnet wird die Veranstaltung mit Begrüßungen "durch Prof. Meinel (HPI) und Prof. Ulrich Weinberg (HPI School of Design Thinking). Der erste Block findet im eigens dafür aufgebauten Zirkuszelt hinter dem Hauptgebäude statt und wird in den Hörsaal übertragen."

Anstatt zwei klassische Begrüssungsreden zu halten, haben sich die beiden Protagonisten entschlossen, diese Begrüssung in einer Art Dialogform durchzuführen. Unterstützt durch einen Film, in dem die nunmehr zehnjährige Geschichte dieser Einrichtung durchgeführt wird [1]

Am Nachmittag dieses Tages gelang es, mit Christoph Meinel in seinem Büro diese Aussagen nochmals in einem Interview zusammenzufassen [2]:

Am Ende des Vormittag ging über dem Zeltdach und damit über der ganzen Gemeinschaft ein heftiger Regenschauer nieder. Dessen ungeachtet kam es am Ausgang aus eben diesem Zelt zu einer Begegnung der ganz besonderen Art: mit Larry Leifer und Jonathan A. Edelman.

Dieses hier nachfolgend eingestellte PDF-Dokument gibt einen umfassenden Überblick:

d.confestival-Programm

Und es ist sehr hilfreich, dass auch das nachfolgende Programm in verschiedenen Formen zur Kenntnis gebracht wurde. Als Übersichtsplan, als App und als Buch.

Dass es dann aber zu keiner weiteren Berichterstattung über diesen ersten Tag kommt, hängt damit zusammen, dass das geplante Live-Bloging nicht stattfinden konnte. Erst am Abend konnten die Techniker den Fehler finden: das auf der Rückseite des Buches gedruckte Passwort ist nicht "dcon17" sondern "dcon2017".

In der frühabendlichen Pause vor dem grossen Festempfang zum 10-jährigen Bestehen der D.School gibt es einen Moment Zeit, über das bisher Gehörte nachzudenken. Und es in den folgenden Punkten zusammenzufassen:

1. Es ist der erste Mal, nach den eigenen Erfahrungen in und mit Stanford [3] zu erleben, wie und auf welchem Wege sich diese Initiative nach Deutschland und weit darüber hinaus weltweit ausgebreitet hat. Aus einer alternativen Denk- und Organisationslehre ist eine mental wie wirtschaftlich operative Plattform geworden. Eine der not-wendigen Antworten vor allem für jene Unternehmen, die schon vor der Digitalisierung gross geworden sind.

2. Eigentlich ist in diesem Zusammenhang keiner der Begriffe so richtig stimmig. Der Begriff des "Design" in seiner klassischen Substanz umfasst ein keiner Weise den ganzheitlichen Ansatz und Anspruch diese neuen Sichtweise der Unternehmens-Welt.
Die Erweiterung des Begriffs "Design" durch den Begriff "Thinking" macht darauf aufmerksam, ist aber eigentlich auch nicht stimmig, denn eigentlich geht es ja hier darum, dass es nicht mehr länger um das Knowhow der Vordenker in den Vorstandsetagen geht, sondern um einen kollektiven Prozess, in dem die ganze Belegschaft eingebunden ist, der sich letztendlich auf an ganz praktischen Zielvorstellungen orientiert.

3. Auch wenn beide Begriff inzwischen sich etabliert haben, gibt es immer noch viele, die den Ausdruck "D-School" vorziehen. Er ist nicht so "grossspurig" in seinem Anspruch und zugleich klar in seiner Aussage: Lernen und Lehren "to agree to disagree".

4. Am morgen wurden zur Eröffnung insgesamt 7 Generationen von Lehrern und Schülern vorgestellt: Bernie ROTH, Larry LEIFER, David KELLY, George KEMBEL, Hasso PLATTNER, Uli WEINBERG, ... und beim dem Aufruf von Sam YEN, wer bei wem in die Schule gegangen ist, standen jedes Mal mehr aus dem Publikum auf. So dass das Ganze am Schluss den Charakter eines grossen Klassentreffens hatte, wenn auch weit weg von jedweder Sentimentalität oder Beschaulichkeit.