"In diesem Jahr" - so die Gastgeber BDZV und WAN-IFRA - "geht es um digitale Erlösmodelle, Customer Insights, Distributed Content, Millennials und Diversifikation. Der Fokus der Veranstaltung liegt auf dem Erfolg im digitalen Geschäft. „Zeitung Digital“ zeigt mit zahlreichen Best-Practice-Beispielen aus aller Welt, wie die Branche auf die digitalen Herausforderungen reagiert."
Hier gibt es das ganze Programm als PDF zur Einsichtnahme:
Und hier wird es - vorausgesetzt die Anfrage auf Akkreditierung wird akzeptiert - auch einen kommentierenden Bericht geben. Und vielleicht auch neue Interviews mit einigen der ReferentInnen, die bereits aus früheren Beiträgen auf dieser Seite bekannt sind: Richard Gingras, zum Beispiel, oder Pauline Tillmann, oder Rowan Barnett.
Hier zunächst als pars pro toto der Hinweis auf das Interview mit Richard Gingras in Mountain View, CA vom 25. September 2016: "SF: Google | WiWo | PayPal", mit dem danach auch schon weitere Gespräch hier in Berlin geführt wurden: in der Google-Vertretung und beim Innovations Summit des VDZ.
10.30 Uhr
Eröffnung
– Jan Bayer
, BDZV-Vizepräsident und
Vorstand BILD- & WELT-Gruppe, Axel Springer SE, Berlin [1]
"Wir haben überhaupt noch nicht verstanden, wohin die Reise gehen wird."
Die Ansprache nimmt kein Blatt vor dem Mund. Und macht klar, dass die Branche immer noch "ganz am Anfang" steht.
Sein Wunsch, dass jeder der Anwesenden zumindest mit einer guten Idee nach Hause geht, die er dort auch umsetzen will - und kann.
10.45 Uhr
Keynote-Session
– Johann Jungwirth
, Chief Digital Officer, Volkswagen AG, Wolfsburg
Als Intro entschuldigt er sich bei Richard, dass sein Vortrag nicht in Englisch sein wird. Und dann... macht er mit einem - englischsprachigen - Werbe-Video auf.
Seine Ansage: nach 130 Jahren Evolution des Automobils "kommt jetzt ein ganz grosser revolutionärer Schritt". Es kommt zu einer Neuerfindung des Automobils, ja der Mobilität insgesamt.
Das nächste Video zeigt die Vision von 2025: die Strassen sind leer, die Automobile sind selbstfahrend, holen den Fahrer ab und fahren danach selber wieder weiter - oder in die Garage.
Vor allem geht es ihm um die Kranken, Blinden, die Alten und die Behinderten. Für die sind die autonom fahrenden Fahrzeuge eine echte Chance. "Zugang für Alle, das ist unser Thema bei Volkswagen". Der Wunsch wäre, dass seine 3 Kinder schon gar keinen Führerschein mehr machen müssten.
Sein Motto: den Planeten in einem besseren Zustand verlassen, als wir diese betreten haben." Das "Herz" des Autos ist nicht mehr der Motor, sondern das selbstfahrenden System. Es geht um die ca. 20 Augen, die in einem 360° System alles beobachten und handeln - ohne Schrecksekunde, ohne Sekundenschlaf.
All das würde im "Future Center" in Potsdam entwickelt. Weitere Zentren würden im Valey aufgebaut und in Peking. Und: 300 Mio $ werden jetzt für GET investiert (die UBER-Alternative).
Die Frage aus dem Publikum? Wenn das Auto von Morgen mir so viel Zeit schenkt, welche Inhalte werden dann konsumiert werden? Gibt es die Idee für eine strategische Partnerschaft? Was bedeutet shared-mobility für die Verleger?
Die Antwort: Augmented Reality im Fahrzeug. Mit predicted analytics kann auch der Inhalt noch besser werden. Smart Data ist die Antwort (für das Geschäft des Verlegers?)
Kommentar: Es bleibt bei Alledem die Frage, warum dieses Thema als Intro eines Kongresses des BDZV gewählt wurde. Es ist nach dem Zukunfts-Kongress des Tagesspiegel das zweite Mal, dass er in einer solchen Umgebung auftritt. Und dennoch hat er sich offensichtlich bislang kaum auf die Frage eingestellt, welche Schnittstellen es zwischen diesen Publika und seiner Art der Ansage gibt. So bleibt das Ganze wie eine grosse einleitende Werbe-Botschaft. Und die sagt uns: Auch bei der Diskussion um die neue Welt des digitalen Publizierens geht es zunächst einmal darum, sich auch weiterhin über Werbung legitimieren zu können. Die Eröffnung dieser Veranstaltung war ein grosser Werbe-Track. Schade drum. Johann sollte wahrlich mehr drauf haben als das.
- Richard Gingras
, Senior Director, News & Social Products, Google, Mountain View, USA
(in englischer Sprache)
Zur Vorbereitung dieses Vortrags sei die Lektüre eines Vortrages empfohlen, den Richard im April des Jahres 2012 auf der "At TechRaking" Konferenz gehalten hatte, die Google gemeinsam mit dem Center for Investigative Reporting in Mountain View veranstaltet hatte: Darin ging es um:
8 questions that will help define the future of journalism.
Richard ruft dazu auf, die gute Zusammenarbeit mit den Verlegern in Deutschland noch weiter auszubauen. Es wird mehr Inhalt produziert und konsumiert als je zuvor.
Welche Rolle kann ein Google, ein twitter, ein facebook in diesem Zusammenhang einnehmen? Vor zwei Jahren: "Google News" ist nicht richtig verstanden worden. Dass das nicht geklappt hat, war ein Verlust für alle Beteiligten. " A sad day for the internet overall ." Aber, das sei eine gute Lehre gewesen. Seitdem ist die Nutzung der Nachrichtendienst zurückgegangen. Obwohl die Netz-Nutzung insgesamt gestiegen sei. Google und die Verleger haben ein gemeinsames Interesse in diesem neuen digitalen Eco-System. Und die DNI, die Digital News Initiative, ist die Antwort dazu.
"There is a need for new legacy brands."
"Now I declare the internet is in crises." Vor 35 Jahren am Teletext gearbeitet. Das Ziel ist damals das Gleiche wie heute, die Antworten müssen "instant" sein. Schon 3 Sekunden Wartezeit führen zu einem Ausstieg der potenziellen Nutzer.
Ad Blocker sind eine Gefahr... und das Zeichen für notwendige Veränderung. Die Seite der Internet-Anbieter ist neu zu gestalten. Und an dieser Arbeit sind auch deutsche Verleger beteiligt. "All this is to illiminate frictions"
Und: Die Nachrichten müssen auf allen Plattformen zur Verfügung stehen. Egal, wo man ist. Egal, welches Gerät zur Verfügung steht. Es wird viel Zeit und Programmierleistung investiert und man habe mit "m-pages" seit einem Jahr grosse Fortschritte gemacht.
YouTub-Player for Publishers... ist die nächste Initiative, die von google unterstützt wird.
Das Web ist nach 25 Jahren nicht länger nur eine digitaler Distributionskanal, sondern eine neue, eigene mediale Erfahrung. Und dafür müssen alle Modelle einer (Nach-)Prüfung unterzogen werden.
Wie wird sich der Journalismus für die Zukunft entwickeln?
Im "Trust-Project" wird überlegt, wie die Leser ihre Entscheidungen besser vorbereiten können?
Es geht nicht mehr nur um die journalistischen Inhalte sondern um all diese "Public Data", die in Zukunft zur Verfügung gestellt werden (können).
Das Panama-Projekt zeigt, dass es neue Horizonte gibt, die der Journalismus der Zukunft anstreben kann. Und dafür sei den Journalisten in Deutschland zu gratulieren.
"I’m passionate optimistic about the future of journalism"... und wir sind gerade erst am Anfang einer Renaissance.
Q’n A:
Power-Point-Presentations? Nein. Ich will, dass die Leute auf mich hören und dem, was ich zu sagen habe. Und nicht auf meine Bilder schauen.
Es gibt auch Entwicklungen in Deutschland, die die Entwicklungen in den USA beinflussen werden.
Ich würde nicht bei Google arbeiten, wenn ich nach davon überzeugt wäre, dass wir etwas für die Zukunft des Journalismus tun müssen. Aber: wir sollten uns heute besser erklären können. Wir sollten mehr zuhören und weniger selber reden.
Unser Büros sehen so aus wie die Newsrooms in einer Redaktion. Das "Air-Project" ist das zur Zeit wichtigsten bei Google.
— lokale Nachrichten sind stärker zu betonen und zu fördern,
— die Geschäftsmodelle - Subscription - sind wichtiger als je zuvor.
— "Micropayment Solutions... are a missing pice for success, but we still know the answer"
Das Interview bezieht sich zunächst auf die oben genannten 8 Fragen vom April 2012 und spannt den Bogen auf bis zu einen vorweggenommenen Rückblick auf die wesentliche Ziele seiner Arbeit in all diesen Jahren:
Distributed Content
13.45 Uhr
Impuls
– Will Cathcart
, Vice President Product Management, Facebook, Menlo Park, USA
(in englischer Sprache)
Die drei Gründe, facebook zu nutzen:
— Familie
— Unterhaltung
— Nachrichten
Heute sind 90% der Zugriffe auf facebook über die mobilen Geräte. Und zwar: fast and rich. Und 30% von diesen werden mit-geteilt. Heute gibt es schon mehr als 30 Verleger in Deutschland, die mit dabei sind. Jetzt ist auch Branded Content auf facebook erlaubt. Und es gibt den Bedarf, diese Inhalte zu monetarisieren. Zur Zeit laufen erste Versuche "Native CATs" genannt.
In Zukunft bieten WordPress und Drupal Partnerschaften an, die eine direkte Umsetzung der Inhalte erlauben sollen.
In Zukunft soll mit 360° Videos ein neuer Zugang zu Informationen erlaubt werden.
In Zukunft soll mit "Live"-Botschaften eine direkte Möglichkeit der Kommunikation mit seinem Publikum ermöglicht werden.
Wie umgehen mit Facebook Instant Articles, Apple News und Co.?
Fragen von Jan Bayer: Was bedeutet das, wenn keiner auf facebook mehr weiss, wo die Medien, die Nachrichten herkommen? Was bedeutet die Folge von dem, was jetzt "homeless media" genannt wird? Welche Bedeutung wird das Thema "Payed Content" haben? Werden "logins" in facebook möglich sein? Wie kann man mit den Video-Inhalten Geld verdienen? Was ist mit der Zukunft von editorial control ?
Expertengespräch
– Jochen Herrlich
, Geschäftsführer, Funke Digital, Berlin
Es ist sehr komplex... und sehr komplziert geworden." Wir müssen erst einmal Erfahrungen sammeln; das alles setzt ständiges Lernen voraus.
Wir beobachten viel, machen aber nicht gleich anderes mit.
Der grösste Wunsch, weiter alles testen können wollen.
Was bei uns in Zukunft richtig abheben wird, das sind die Reichweiten-Portale.
Die Geschwindigkeit des Lesens sollte erhöht werden.
- Juliane Leopold
, freie Journalistin, Beraterin für den digitalen Wandel in der
Medienwelt, ehemalige Chefredakteurin von Buzzfeed, Berlin
Der Mut, Dinge auszuprobieren, ist wichtig. Auch wenn man damit vielleicht nicht den erwünschten Erfolg hat. Und es gibt immer wieder neue "Medien", wie jetzt Snapp-Chat. "Einfach mal machen."
"Schau die erst einmal Dein Portfio an, bevor die eine neue Baustelle aufmachst."
- Mathias Müller von Blumencron
, Chefredakteur Digitale Medien, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“
Wenn ich mit meiner Tochter kommunizieren will - sie ist 16 und mein bester Berater - dann brauche auch ich Snapchat. Aber wir müssen uns auf das Kerngeschäft konzentrieren. Und auf neue Projekte wie "FAZ+", und die neuen Funktionen bei Facebook wie LIVE und 360°
Die Frage nach der Marke ist und bleibt "eine ganz wichtige Geschichte."
Ich will nicht als Redaktion eines Autozulieferers kommen. Nicht ständig mit den Google- und den Facebook-Kollegen verhandeln wollen, das verschafft uns doch schon deutlich "Bauchgrimmen".
Wir brauchen die Stimme der Vernunft in dieser Landschaft. Wir wollen als führendes Medium auch in Zukunft relevant bleiben. Das ist uns wichtiger als die rein technische Reichweite.
Wir etablieren eine Experimental-Kultur, die noch lange nicht genug ausgeprägt ist. Mit den aktuellen Geschäftsmodellen sind wir nach wie vor "auf einer sehr kippeligen Oberfläche." Wir müssen neue Produkte entwickeln. neue Experimente wagen.
"Wir stehen vor einem ganz grossen digitalen Investitionsprogramm."
Chancen in lokalen Märkten
14.40 Uhr
Fünf Ideen fürs lokale Geschäft – Digital Media Awards
– Ralf Ressmann
, Director of Europe, Middle East and Africa (EMEA), (WAN-IFRA)
— Add-Blogging: über 40 Milliarden "Schaden" in 2015. Warum? Die aufdringliche Online-Werbung nervt. Der Schutz der Privat-Sphäre spielt eine grössere Rolle. Und die Ladezeiten werden länger?
Vielleicht sind kostenpflichtige Premium-Angebote eine Alternative? Oder wie wäre es mit einer vestärkten App-Nutung, Und wie wäre es mit Native Advertising? Warum könnte nicht auch ganz klassische "langweilige" Werbung von Erfolg sein?
— Social Media & Distributed Content
— Mobile: Das Ziel wäre, zu einer der 12 Apps zu gehören, die täglich geöffnet werden. Beispiel ist die "der Tag"-App. Das Ziel: kassieren und nicht kanibalisieren. Das Ziel wäre es, die Apps neu zu kuratieren.
— Video & VR: bieten sicherlich neue Erlösquellen. Das Video-Wachstum ist exponential wichtig. Online-Video ist immer noch ein Wachstums-Markt. Es ist erlaubt, auch in diesem Sektor Fehler zu machen. Wenn man die Kraft und den Mut hat, danach nochmals wieder ganz neu anzufangen.
"Wenn ich morgens aufstehe und dann gleich von Werbung vergewaltigt werden, bin auch ich kurz davor, einen Add-Blocker zu installieren."
Best Practice: Bergensavisen
– Rune Ulvik
, Head of News, „Bergensavisen“,
Bergen, Norwegen
(in englischer Sprache)
Beispiele at their best . In Kooperation mit dem staatlichen TV, mit Fcebook, und mit den Schulen (die eine vereinfachte Version ihres Redaktionssystems zur Verfügung gestellt bekommen). "Wir versuchen mit jeder Geschichte an die jungen Leser zu denken.". "The key word is involvement." Und diese Anforderung bezieht sich vor allem auf das Engagement gegenüber den Leserinnen.
Es geht nicht darum zu zeigen, was die Verleger meinen, was für die jungen Leute von Interesse sein könnte das können diese nur selber bestellen.
Wenn man junge Leute machen lassen will, dann sollte man sie es so machen lassen, wie sie es für richtig halten.
15.30 Uhr
Start-up-Session
in Kooperation mit MEDIATE
16.00 Uhr
Start me up –
Optionen für Regionalverlage
Vier junge Unternehmen präsentieren ihre Geschäftsmodelle und ihre angewendeten methoden. Das Publikum wird zur Jury.
Moderation:
– Prof. Dr. Katja Nettesheim
, Founder & CEO, MEDIATE, Berlin
Sie präsentiert einleitend den Beteiligungsbereich und schwenkt dann über auf den Kooperationsbereich. Denn letztendlich ist die Kooperation das Ziel, nicht "nur" Kapital. Allerdings ist das Interesse derzeit grösser als die Bereitschaft, so eine Kooperation wirklich zu bewerkstelligen.
Das Problem, die Start-ups werden eher zu gratis-Informanten und -Beratern, denn als qualifizierte Partner. Offen wissen die Verlage selber gar nicht, was sie anzubieten haben. Oder der Gesprächsführer hat nicht wirklich den Rückhalt "von oben". Und eine andere Autorität in den Zentralabteilungen. Wichtig sind aber auch transparente Prozesse ohne Überraschung - unter Einbeziehung der Anwälte. Achtung: die Zeitläufte sind für ein Start-up ganz andere als die für einen Verlag.
Und schlussendlich wäre auch ein wenig Empathie für die Lage der Start-ups und ihre beschränkten Ressourcen von Vorteil.
- Stefan Menden
, Geschäftsführer DACH & BeNeLux, Secret Escapes, Berlin
Nein, kein Seitensprungportal, sondern... ein Portal für Luxusreisen, mit bis zu 70% Reduktion. Inzwischen 3 Millionen Mitglieder in Deutschland, fast 30 Millionen weltweit.
Mit 60 Mio $ finanziert, aber Interesse an weiteren Medien-Partnerschaften. Beispiele Spiegel-Online oder Telegraph. Das Ganze kann, wie beim Telegraph, als White-Label-Angebot eingesetzt werden.
"Wir haben auch das Adlon für 200.- statt 400.- Euro."
- Pauline Tillmann
, Chefredakteurin und Geschäftsführerin, Deine Korrespondentin, Berlin
kommt aus dem Projekt "Flying Elefant". BR. St. Petersburg, USA. "Das goldene Zeitalter des Journalismus hat gerade erst begonnen." Heute sind wir 10 Korrespondentinnen. Nach dem ersten erfolgreichen Crowdfunding auch das zweite erfolgreich gestartet. "Die besten Geschichten von Frauen aus der ganze Welt"... mit viel mobile reporting. Aktuell ein Snap-Chat-Thema zum Thema "Frauenfussball" platziert. Heute sollte man zunächst einmal Reichweite aufbauen, bevor man die Paywall hochzieht. Danach 1/2 Jahr Flying Elefant und eine Website. Und die Platzierung von Frauen als Expertinnen. Das Ziel ist es, Content und Marketing zusammenzubringen. Wunsch an die Verlage: "Mehr Mut... weniger reden und mehr machen."
Mit dem Frauenschwerpunkt eine Alleinstellung, viele finden auch die Idee toll, aber es müssen nicht nur Frauen-Themen angeboten werden. Hemmschwellen sind aber auch die finanziellen Grenzen beim Einkauf der Beiträge. Text plus Foto sind zwischen 200 bis 300 Euro. Das Ziel der Plattformen ist nicht, die Kolleginnen abzuschirmen.
Florian Werner
Remintrex
Wir machen e-Mail-re-targeting.
Wir erkennen nicht nur den user, sondern auch den Artikel. Und den darin besprochenen Gegenstand des Interesses.
- Dr. Klaas Klasing
, CEO & Co-Founder, Loclet, München
Mobile-Quizz-Games... von und für alle...
... mit dem Ziel: 1) organisches Wachstum aus der App 2.) klassische Monetarisierung 3.) Lokaler Content bedeutet: Lokale Angebote sind Teil des Spiel-Ergebnisses. Dafür gibt es Interesse an einer Vertriebsstruktur.
Letztendlich ist das Ganze ein Plattform für Location Based Entertainment.
Diese Präsentation hat von allen die meisten Stimmen bekommen.
Zum Abschluss des ersten Tages hier ein Interview mit Peter Stafan Herbst, Chefredakteur und Prokurist der Saarbrücker Zeitung und Moderator der Veranstaltung:
Da wir den Artikel des nachfolgenden zweiten Tages schon vollgestopft haben mit weiteren Quellen und Meinungen sowie einer Einladung zum Tagesausklang, hier auch gleich noch die Referenten des Folgetages:
9.30 Uhr
Twitter ─ Wohin geht die Reise?
– Rowan Barnett
, Senior Director Market Development & Media, Twitter D/A/CH, Benelux & Russia, Berlin [2]
Rowans Power-Point-Präsentationen zeichnen sich - nach wie vor - von hoher Aktualität, graphischer Rafinesse und kommunikativer Klarheit aus.
Die Essenz von "twitter" ist der live-Charakter, die "Kaskade"-Wirkung, der Impuls-Charakter-
"twitter-Leser lesen länger. Hier geht es eher um News, und erst dann um Freunde und Familie."
Zur Kooperation mit den Verlagshäusern:
— neue Tools zur effektiven Nutzung, zum Entdecken von Geschichten:
— TWEETDECK, ist DAS Monitoring-Tool für den Start
— MOMENTS, ist DAS "best auf twitter", soll auch in Deutschland kommen
— VIDEOS, bis zu 10 Minuten, mit Monetarisierung
— SNAPPY TV als Live-Video-Tool
— VOTINGS
— GIFF. Suche
— APPS für Q&A’s
— CAMERA APP (bei der bleibt man der Urheber des selbst annotierten Bildes)
Zur Zeit 800 Millionen: 500 Mio aktive Nutzer, 300 Mio Leser. In Deutschland 12 Millionen.
Wie geht es weiter?
— der Zugang soll noch intuitiver sein, verfeinert, vereinfacht
— Live
— Sicher
— Creative
Die neuen Tools sind:
— fabric
— nicht nur 140 Zeichen, sondern auch weitere Möglichkeiten
— Live-Video Plattform, "GOLIVE" with Periscope solange bis man es löschst und nicht nur 24 Stunden, und Wine
— "Revolutions werden live gestreamt" - auch regional.
Die Aktienkurse von twitter? Wir haben die Erwartungshaltungen dämpfen müssen. Die Perspektiven sind langfristig. Wir wachsen um 36% Jahr um Jahr. Und dann wird es auch an der Börse wieder nach oben gehen.
Keynote
– Dr. Rüdiger Grube
, Vorstandsvorsitzender, Deutsche Bahn AG, Berlin
Junge Zielgruppen, neue Marken, neue Vertriebswege
Wir kooperieren in Zukunft auch immer mehr mit den chinesischen Unternehmen.
Die Mobilitätsthemen sind auch aber nicht nur in den USA-angelegt.
Die Vorteile der Digitalen Transformation sind heute schon unumstritten.
Die Digitale Zeitung gibt es inzwischen auch im Zug
TZ, Münchener Merkur, Süddeutsche Zeitung sind heute schon über Blue-Tooth im Zug erhältlich.
Das sind die drei grossen Handlungsfelder
– die Schnittstelle zum Kunden
über 50% aller Tickets werden heute schon online gebucht. Und doch stehen wir immer noch am Anfang. Wir müssen uns selber um das Thema der Kundenbindung kümmern.
– die internen Prozesse
Es geht um die vorausschauende Instandhaltung. Fehler beseitigen, bevor sie sich nachteilig auswirken. Alles wird mit Sensorik ausgestattet: von den Rolltreppen bis zu den Weichen. Das vollautomatische Fahren ist schon heute keine Zukunftsmusik mehr. Die Sonnenschutz-Rollos für den ICE werden heute schon im 3-D-Drucker hergestellt.
– das Datenmanagement
Welche ein Datenschatz, über den wir verfügen, und den wir bislang kaum nutzen. Diese wollen wir in Zukunft "intelligent und verantwortungsvoll" nutzen. Wir machen ein Hackaton, und haben schon mehrere Accelorator aufgebaut, auch in Berlin. Es wird wird einen neue Gesellschaft geben: Die Digtal Venture GmbH.
"Nein zu sagen, ist auch eine Kunst". Wir haben viele Projekt, ja, aber wir müssen die fünf richtigen Projekte haben.
Im Silicon Valley ein Haus gemietet und uns mit vielen Leuten dort getroffen. Der Weg, den wir eingeschlagen haben, ist richtig. Wir müssen selber Treiber in unserem Geschäft sein.
Das Ziel, eine Mobilitätsplattform für alle Fahrten mit allen Verkehrsmitteln.
"Wir werden auch das autonome Fahren aktiv fördern und umsetzen".
Das Ziel ist es nicht länger, Zeitung zu lesen, sondern sich zu informieren.
Solange Bahn gefahren wird, wird auch Zeitung gelesen.
Sie können diese Innovation nur unabhängig von den alten Strukturen entwickeln. Bis April dieses Jahres war ich mir im Herzen nicht sicher. Jetzt weiss ich es, wir müssen es in einer neuen Welt aufbauen.
"Für uns zählt das Brot- und Butter-Geschäft. Sätze wie, der Zug kommt heute in umgekehrter Reihenfolge muss endlich vorbei sein." Wir testen ab Ende des Jahres den ICE 4 schon mit Kunden, die noch nicht zahlen müssen. Und wir müssen die Mobilitätsplattform hinbekommen. Wir müssen schlicht und einfach werden."
W_LAN kostenlos auch in der zweiten Klasse: BIS ENDE DES JAHRES !!! [3]
11.15 Uhr
Wie ticken Millennials? ─ Erkenntnisse zu Nutzungsverhalten und Produkterwartungen
– Prof. Dr. Stephan Weichert
, Prof. für Journalismus und Kommunikationswissenschaft an der Hochschule
Macromedia, Hamburg und Wissenschaftlicher Leiter „Digital Journalism“, Hamburg Media School
Er stellt zunächst zunächst die aktuell vorliegenden Studien vor, die zeigen, wie sehr der Journalismus im Wettbewerb steht mit den vielen anderen Medien. Und klar ist, dass die Tageszeitungen inzwischen ganz weit unten gelandet sind.
Anfrage beim BDZV hat zu 38 Antworten geführt. Facbook ok. Und twitter "auf dem absteigenden Ast". Und die Millenial Media Tifel sind "im Trend". Die älteste Marke von diesen, die immer noch funktioniert ist "jetzt.de"
Es gibt Einspieler mit O-Tönen von Sebastian Horn von ze.tt und Juliane Leopold (ehemals Buzz.Feed) .
Alle Experten sagen ja zum Thema "distributed content".
Und von den Millenials wurden Gespräche mit den Millenials geführt. Da sind die Totalverweigerer jeglichen Journalistischen Angebotes zu hören. Und die sagen, dass das, was sie lesen und was sie interessiert unabhängig ist von der Quelle, die dieses Stück zur Verfügung gestellt hat. [4]
Fünf Erkenntnisse:
— "mobile is king" - alles muss gefällig "on the go" konsumierbar sein
— die Millenials sind oft sehr deutlich engagiert, auch politisch engagiert
— wir müssen dahin, wo sich die jungen Erwachsenen auch aufhalten, das gilt auch für das storytelling über social-media-Kanäle. "Seien sie offen für Neues"
— die Redaktionen müssen des Kommende, das Unerwartbare erwarten - und sich darauf einstellen, "kein Rückspiegeldenken"
— arbeiten Sie mit den Millenials zusammen (und mit den Hochschulen, die Leute, die Journalismus verstehen), mit den Start-up-Programmen, erfinden Sie die Zukunft mit
Millenials wollen eine andere "News-Experince" - das ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance für die Verleger und Verlage.
Aber: Dafür braucht es neue Ressourcen - und einen langen Atem. Und einen eigenen Gestaltungswillen. Und eine guten "on-boarding" Ansatz. Aber keine artifizielle Attitüden.
Video-News von NowThis – Publisher ohne Website
– Athan Stephanopoulos
, Senior Vice President, Strategy + Partnerships, NowThis, New York
(in englischer Sprache)
In seiner Intro macht er klar, dass er kein Deutsch versteht und ihm auch niemand übersetzt hat, was sich hier in den letzten Stunden zugetragen hat [echt peinlich - sic!]. Dann zeigte er - wie sollte es anders sein - als Intro ein Video das mit dem Claim endet "We Inform to Inspire". Die Inhalte sind - ausschliesslich - US-based, die Art der Darstellung ist es auch.
2015 wurde von der Company die Desktop-Website geschlossen. Das Ziel ist heute "Platform Appropiate Content". Mit kanpp 2 Milliarden Video-Zugriffen pro Monat. Und 12 Millionen "Follower". Und 1 Millionen Videos, die pro Tag abgerufen werden.
Mif diesen guten Zahlen werden die Angebote mehr und mehr vertikalisiert. Die Themen sind: News, Politics, Weed, Entertainment, Future, Booze, Women,
Die Produktionkosten pro Video-Minute: Weniger als 50$
Expertengespräch
– Prof. Dr. Stephan Weichert
– Athan Stephanopoulos
Best Practice weltweit
12.30 Uhr
What ́s new, what ́s hot? – strategies, products, business models
– Earl Wilkinson
, Executive Director and CEO, INMA, Dallas, USA
(in englischer Sprache)
Die These, und das Problem: Es werden immer noch wieder neu Themen ins Feld geführt, aber es gibt keine Themen, von denen man sich verabschiedet hat.
— Digital wird nie das traditionelle Print-Geschäft vollständig ersetzen.
— Die Leser werden nicht nach den Nachrichten suchen, sie wollen Sie dort, wo sie sind
— Das Smartphone ist das Gerät, auf dem dem Nachrichten konsumiert werden
— Die Werbung wird von vollständig anderer Natur sein
— Es gibt neue Eigentümer mit Interessen an den "alten Medien"
Welche Bedeutung hat das?
— Es wird immer noch mehr und mehr Informations-beschaffung und -nutung geben.
— Diese Nutzung wird in immer stärkeren mobilen Kontext stattfinden
— Die eben noch grossen digitalen Gesellschaften suchen nach neuen Patnerschaften
— Print ist immer noch 50%, die andere Hälfte sind viele kleine Franktionen der digitalen Nutzung
— Es wird darum gehen, den Prozess neu zu definieren,
— Niemand wird für Nachrichten per se bezahlen wollen
— Die regionalen Angeboten haben nach wie vor ihren eigenen Mehrwert
— Spätestens in 2020 wird "mobile" "TV" überholt haben
Die Zukunft des Internet-Geschäfts ist
– Data Economy
– internet of thingsx
– on demant econmy
... es lohnt sich, diese "Slides" nochmals in Ruhe anzusehen und daraus seine eigenen Schlüsse zu ziehen.
Das Auto-Geschäft wandelt sich in ein Mobilitäts-Geschäft. Und das gilt auch für das News-Geschäft.
Und was kann man von den deutschen Zeitungen lernen? "Pacience and Perseverance"
Alles Weiter auf #zd2016 !
Da in der Sendung des Medienmagazins auf B5 aktuell vom Samstag, den 17. Juni 2016 ein Interview von Sissi Pitzer eingespielt werden wird, sei dieses an dieser Stelle mit einigen Auszügen aus dem Pressegespräch mit Earl J. Wilkinson, Executive Director and CEO der International News Media Association (INMA) ergänzt. Wer dies alles gehört hat, wird darin übereinstimmen, dass Wilkinson der Keynote-Sprecher zur Eröffnung hätte sein sollen.
Hier einige Themen, zu denen er im Verlauf dieses Gesprächs Stellung bezogen hat:
Es gibt nicht die "killer-solution" zur Bewältigung der aktuellen Probleme:
Über die Bedeutung der Unternehmenskultur eines Verlages:
Die Lage der deutschen Verlage im internationalen Vergleich:
"The Economics of Content"